Die Provinz

Wandererheime in Schweden sind nicht vergleichbar mit den Dan-Hostels, welche wir in Dänemark hatten. Heute Morgen mussten wir am Frühstücksbuffet, welches sehr überschaubar war, erst einmal saubere Tassen suchen, obwohl ansonsten viel Nippes herumstand. Das W-Lan Passwort sagt auch einiges über das Haus aus: Retro_1950.

Vom Start weg hatten wir Sonne. Nur eine frische Brise, welche uns entgegen blies, verhinderte angenehme Temperaturen. Sobald wir uns im Schatten von Bäumen oder Felsen bewegten, war es durchaus schattig. Ist ja schließlich selbsterklärend, doch hier wurde es dem ein oder anderen nochmal deutlich vor Augen geführt.

Kurz vor der Grenze konnten wir ein Wirtschaftsphänomen ausmachen, welches gelegentlich an Grenzen vorkommen kann. Shoppingtourismus. Hier wird dieser in großem Stil betrieben. 6 Kilometer vor der Grenze gibt es ein riesiges Shoppingcenter und auch einige kleinere Gewerbe. Vermutlich ist der beste Vergleich mit Metro. Es gibt große Gebinde, damit es billiger wird.

Der letzte Kilometer vor der Grenze besteht auch nochmal aus Supermärkten. Vorwiegend Süßigkeiten, Bier und Tabak, welche entweder in Norwegen Mangelware oder jedenfalls deutlich teurer sind.

Der Fluss unter der Brücke ist die Grenze von Schweden nach Norwegen. Hier befahren wir das dritte Königreich unserer Reise. Wieder eine neue Sprache lernen, wo wir uns gerade an das Schwedisch gewöhnt hatten. Wenigstens mussten wir uns nicht mit der Währung abtun. Entgegen unserer Annahme, dass wir in Europa sind und wir den guten Euro verwenden können, haben alle Kronen. Nur hat jedes Land vorne daran noch den Namen des Landes.

Hier geht es in die Eng. Nur ist die Anfahrt deutlich weiter. Als Tagesausflug von München ist das nicht mehr zu machen.

Die Radwege in Norwegen machen einen besseren Eindruck als in Schweden. Es gibt auch wieder eine deutlichere Beschilderung. Hier merkt man, dass Norwegen früher mal eine Provinz von Dänemark war.


In Moss ist unser heutiges Etappenziel. Hier verlassen wir morgen endgültig den Nordseeradweg und fahren auf der Route 7 nach Oslo.

Um zu sehen, wo der Nordseeradweg weiter gehen würde, schauen wir uns die Fähre an, mit welcher man nach Horten übersetzt. Gerade kommt eine angefahren. Schon einige Meter bevor sie angedockt hat, geht das Schiffsmaul auf und zeigt ein paar LKWs. Auch bei der Entladung schauen wir noch zu. Komischer Weise sind sehr wenige Autos mit an Bord. Hier warten auf jeden Fall viele, um auf die andere Seite zu kommen. Als alle Lastwägen unten sind, geht eine Klappe zum Deck tiefer auf und die im Schiffsbauch versteckten PKW rollen von Bord.

Während dem Besuch in der Kirche und am Spielplatz kann man sein Elektroauto laden. Der Gemeinschaftplatz kommt auf jeden Fall sehr gut bei den Einheimischen an. Hier bekommt man mal etwas Leben mit.

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