Großer Feldberg

Um den heißen Temperaturen etwas zu entgehen wurde der Start auf 8 Uhr vor verlegt. Frühstück gab es trotzdem erst ab 6:30. Unseren Wecker mussten wir deshalb nur um 10 Minuten eher stellen. Nachdem der Ablauf morgens fast schon Routine ist, war das auch kein Problem. 

Taunus Hochstraße?

Sauerland Hochstraße gestern 

Die Temperatur ist noch angenehm und wir kommen gut voran. Erst stehen viele kleinere Anstiege und Abfahrt an, bis es dann auf den Großen Feldberg hinauf geht. Zuvor fahren wir ein Stück entlang der Taunus Höhenstraße.  Bereits gestern hatten wir die Hochsauerland Höhenstraße. Daran erkennt man gut, dass die Planer der jeweiligen Route auch auf Landschaftlichen Genuss geachtet haben. 

Es handelt sich beim Feldberg um den ersten längeren Anstieg, welcher sich trotzdem gut fahren lässt. Mit richtig Druck auf dem Pedal sind wir schnell oben. 

Dankenswerter Weise gibt es beim Mittagessen nicht nur Sonnenbänke. Die Sonne brennt stark und die Temperatur hat die 30 Grad Marke geknackt. 


Die schöne Aussicht war ein unabsichtliches Schmankerl für Gruppe 1. Der Track hat den Straßenverlauf nicht sauber angezeigt, weshalb wir 30 steile Höhenmeter extra zu dieser Straße zurück gelegt haben, um dann wieder umzukehren. Und das kurz nach dem Essen!

Ins Rheintal hinunter gibt es eine schöne Abfahrt durch Weinberge links und rechts des Wegesrand. 

Um den Rhein zu überqueren war mal wieder eine Fähre nötig. Direkt vor der Fähre war nochmal eine Getränkeverpflegung. Diesmal haben wir nur nicht darauf geachtet, wann die Fähre da ist. So sind wir zur Fähre aufgebrochen, wie diese gerade abgelegt hat. Also warten. Diese Chance hat Gruppe 2 sofort genutzt und somit haben wir gemeinsam übergesetzt. 

Hier sieht man Jan, den Cheforganisator der Tour und Guide der zweiten Gruppe. 

Die letzten Kilometer waren Zäh. Man merkte auch, wie die Hitze zu schaffen machte. Die Konzentration war nicht mehr so vorhanden wie am Vormittag. Das hat sich wiedergegeben in Form von mehr Unruhe im Fahrerfeld. Trotzdem sind gut im Hotel in Alzey angekommen. 

Mit heute haben Halbzeit. Unser Ziel rückt von Tag zu Tag näher. 

Kurze Etappe

Heute stehen nur 127 Kilometer mit 1400 hm auf dem Programm. Einige Leute würden das nicht als kurz ansehen. Wenn man sonst immer über 150 km hat, ist es vergleichsweise kurz. So haben das auch ziemlich alle Teilnehmer hier als kurze Etappe eingestuft. Manche sind sogar noch ein Stück weiter gegangen und meinten heute ist Ruhetag. 

Unser höchster Punkt war gleich zu Anfang, mit dem Kahler Asten. Von da an ging es überwiegend Berg ab. Das konnten wir bereits auf dem am Abend vorher ausgeteilten Höhenprofil erörtern. Gestern ähnelte das Höhenprofil einem steigenden Aktienkurs, heute hingegen war er eher fallend. 

Von 842 Metern geht es auf 156 Metern hinunter nach Wetzlar. Allerdings war die Strecke mit 5 ordentlichen Gegenanstiegen gespickt. 

Nachdem sich die Unruhe welche gestern im Fahrerfeld war, gelegt hat, waren wir bereits um 14 Uhr in Wetzlar und konnten noch ein wenig die Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern genießen. 

Wehe wenn sie losgelassen

Ich habe sicher in über 100 unterschiedlichen Hotels eingecheckt, aber ein Butterspender stand bis jetzt an noch keinem Frühstücksbüffet. 

Nach einem Gruppenfoto mit allen 107 Fahrern vor dem Hotel in Bad Salzuflen geht es auch schon wieder mit dem Rad weiter. 

Wir sind in 5 Gruppen aufgeteilt, welche meistens von zwei Guides geführt werden. Es wäre sehr schwierig alle mit dem gleichen Tempo fahren zu lassen. Deshalb müsste man schon bei der Anmeldung angeben in welcher Gruppe man fahren möchte. Damit dieser Wunsch bzw. die Selbsteinschätzung überprüft werden kann werden noch die Geschwindigkeit in der Ebene und die Höhenmeter pro Stunde abgefragt. Auch die Kilometerleistung aus dem Vorjahr wird berücksichtigt. Vorgesehen waren 6 Gruppen und ich hatte mich für Gruppe 2 angemeldet. Je niedriger, umso schneller ist die Reisegeschwindigkeit. Nachdem es für Gruppe 1 zu wenig Teilnehmer sind, wurden 1 und 2 zusammen gelegt. Das ist auch unter dem Aspekt passiert, dass mindestens 16 Personen in einer Gruppe sein sollten um die Verbandsrechte zu nutzen. Die Radwege Nutzungspflicht entfällt und wir können in Zweierreihen auf der Straße fahren. Auch zählt man damit als ein Fahrzeug. Sprich wenn der erste bei Grün über die Ampel gefahren ist, dürfen alle anderen hinter her fahren, auch wenn die Ampel auf Rot umgestellt hat. 

So schnell landet man in der Gruppe  1. Diese hat allerdings einen schlechten Ruf, von wegen, dass die nur Rasen. 

Noch vor der Mittagspause kam der erste längere Anstieg der Frei gegeben wurde. Sprich die Gruppenformation Zweierreihe wird aufgehoben und jeder kann sein Tempo fahren bis zum nächsten ausgemachten Punkt. Unser Guide hatte noch mal fertig gesprochen, wo die halbe Gruppe los gesprintet ist. Ich hab mich nur gefragt wo ich hier gelandet bin. Selbst habe ich mein Tempo eingelegt und ein paar von den Ausreißern wieder gestellt. Vielleicht hätte ich von Beginn an mit gehen können, allerdings haben wir davor einige Wellen bereits durch gedrückt und mir war auch klar, dass wir noch mehr kleine Hügel in nahezu Renntempo fahren werden. Es ist Tag 3,  noch 6 Tage bis Garmisch. Da muss man sich nicht gleich weg schießen. 

Das Mittagessen war mal wieder klasse. Es gab Leberkässemmeln und diverse andere Köstlichkeiten. Nur galt es diesmal, dass wir uns zügeln, da es danach direkt in den Anstieg ging. Dieser wurde aber gemäßigter gefahren. 

Am Nachmittag haben Windräder unsere Wege gesäumt soweit das Auge reichte. 

In Adorf, einem netten Ort im Fachwerkbau gehalten, gab es die Nachmittagspause. Aufgrund der warmen Temperaturen hatten wir diese durchaus nötig. 

Winterberg ist der heutige Etappenort. Wir sind hier auf 700 Metern.  Bei unserem Hotel handelt es sich um ein Skiresort wenige Meter von der Piste entfernt. Ob das Skifahren hier oft funktioniert, bin ich mir nicht sicher. Auf jeden Fall sind einige Schneekanonen vorhanden. 


Zum Abendessen gab es zur Abwechslung mal etwas anderes. Ein Grill Buffet. Sehr fein. Ich kam mir fast vor wie bei Running Sushi, mit drei gestapelten Tellern. 

Hier findet man den offiziellen Blog, insbesondere von Gruppe 2: http://reisen.quaeldich.de/grand-tours/flensburg-garmisch/blog/

Eine Straße, viele Bäume …

Das in die Gänge kommen heute morgen war ziemlich zäh. Die Nacht hätte ruhig eine Stunde länger sein können. Der erste Blick nach draußen versetzt mir mir einen Schrecken. Es schaut so aus, dass es regnet oder geregnet hat. Beides nicht aufbauend. Etappen Fahrten gehen weiter, egal welches Wetter ist. Erst mal Frühstücken, danach sieht die Welt gleich anders aus. 

Beim Treffpunkt sind die Straßen doch zum Glück trocken. Auch der Wetterbericht sagt, dass die Regenwahrscheinlichkeit gegen 0 sinkt. 


Eine Straße, viele Bäume, ja das ist eine Allee. Das beschreibt unsere heutige Tour ganz gut. Kaum sind wir aus Bremerhaven draußen, geht es schon eine Allee nach der anderen entlang. Überall hängen noch Wolken. Teilweise sieht es sogar nach Regenschleier aus. Dann kommen doch die ersten Sonnenstrahlen. Nach einer Stunde Fahrzeit haben wir einen kompletten blauen Himmel. 


Die Ortschaften, welche wir passieren bestehen überwiegend aus Backsteinbauten. Teilweise sind diese auch mit Reet gedeckt. Daran erkennt man, dass wir immer noch recht nördlich unterwegs sind. 


Bei Kilometer 50 passieren wir einen Stadtteil von Bremen, wo auch die erste Getränke Verpflegung ist. Nachdem gerade eine Fähre da ist, wird der Stopp sehr kurz gehalten. Essen kann man ja schließlich auf der Fähre. Wir sind so schnell weiter, dass einige gleich nach der Fähre noch eine Pinkel Pause benötigten. 



Bei wenig Wind kommen wir zügig voran. Nur direkt vor der Mittagspause lässt sich der Track für die Navigation schwer lesen, wo wir erneut einen Schlenker einlegen. 

Für uns hat extra der Supermarkt am Sonntag seine Türen geöffnet, damit wir eine Toilette haben. Heute stehen Würstel mit Nudelsalat auf dem Speiseplan mit Kuchen zum Nachtisch. Die Crew versucht schön Abwechslung rein zu bringen. Auch Wünsche werden erfüllt. Gestern fragte jemand nach gesalzenen Erdnüssen, heute standen sie am Mittagsbuffet. 


Um noch ein paar extra Meter zu machen sind wir nach der Pause erst mal in die falsche Richtung los gefahren. Um wieder auf die Strecke zu kommen, mussten wir nochmal am Pauseplatz vorbei. Die Kommentare von Gruppe 2 und dem Helferteam waren schon vorprogrammiert 😉

Zurück auf der richtigen Strecke wurden wir erst von Kopfsteinpflaster durch geschüttelt bis wir außerorts wieder in einer weiteren Allee unseren Weg fortsetzten. 


Nach der zweiten Getränkezapfstelle auf Dreiviertel der heutigen Etappe kommen die ersten „Berge“ in Sicht. Wenn man von einer Transalp kommt, kann man da eigentlich nicht Berge dazu sagen, sondern eher Garagenauffahrt. Nachdem wir ja vom Flachland kommen wo der höchste Anstieg auf den Deich geht, dann sorgt der Hügel von 100 hm durchaus für Abwechslung. 





Der Empfang am Hotel in Bad Salzuflen ist schon vorbereitet. Es stehen Putzeimer bereit, um die Räder sauber zu machen. Auch sind kleine Happen und Bier bereit gestellt zum käuflichen Erwerb. Das rundet den heutigen Radtag von 209 km bei 6:30 Stunden Sattelzeit gut ab. 

Flotte Truppe

Um 5 Uhr war ich das erste mal wach. Es ist schon hell draußen. Da merkt man, wie weit nördlich wir sind. 


Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Wenig später sind wir beim Frühstück. Die Routine der letzten Woche hab ich immer noch drin. Kurz vor 8 Uhr gebe ich mein Gepäck ab und hole noch kurz mein Starter Paket samt Gel und Riegel. 


Die Abfahrt ist erst um 8:25. Bis Flensburg Hafen rollen wir in einem Pulg von 107 Radfahrern mit Polizeibegleitung. Ab dort werden die Gruppen aufgeteilt. Gruppe 5 startet als erstes. 5 Minuten später kommen wir mit Gruppe 1. 


In der Stadt haben wir eine rote Welle. Wenig außerhalb wird die Gruppe so sortiert, dass die Guides in der dritten Reihe fahren. Wie der Wechsel der Führungsarbeit läuft haben wir am Start schon besprochen. Auf Anhieb hat der erste Wechsel geklappt. Wenig darauf überholen wir auch schon Gruppe 5. 

Bei der ersten Trinkpause kommt nach paar Minuten schon die nächste Gruppe. Erst dachten wir, dass es schon Gruppe 2 ist. War weit gefehlt. Es war Gruppe 5. Wir sind trotzdem gleich weiter gefahren. 

Nachdem unsere Gruppe über 16 Fahrer enthält, zählen wir als Verband. Wir müssen nicht auf dem Radweg fahren und können in zweier Reihen nebeneinander fahren. Das wird sehr diszipliniert gemacht. 



Erst sind wir an der Mittagspause vorbei gefahren, so flott waren wir. Nur haben wir es rechtzeitig gemerkt und umgedreht. Neben belegten Semmeln gab es sogar Kartoffelsalat, Milchreis, Kuchen und Obst. 


Dieses Mal war es wirklich Gruppe 2 die als nächstes kam. 

Nach der Pause galt es gleich den Nord – Ostsee Kanal zu überqueren. Dies erfolgte mit einer Fähre. 


Auf der anderen Seite ging es gleich weiter Richtung Elbe. 


Auch dort setzen wir mit der Fähre über, nur dieses Mal dauerte die Fahrt deutlich länger. 


Bis zum Hotel in Bremerhaven gab es noch einen Getränke Stopp. 


Am Ende hatte wir 217 Kilometer mit einem Schnitt von 33 km/h auf dem Tacho stehen! Dazu muss man sagen, dass wir immer wieder Wind von rechts/rechtsvorne hatten. Wenn der Wind direkt von hinten kam haben wir es nochmal mehr fliegen lassen. War auf jeden Fall ein klasse Einrollen. 

DB Odyssee

Flensburg – Garmisch, eine Rennradtour mit Gepäcktransfer, welche meine bisherigen Nord Süd Touren schön verbindet. Das erste Mal wo ich zu diesem Event eine Werbung gesehen habe hat es mich angesprochen. Gefahren werden 1500 km bei 18000 hm in 9 Tagen. Der Anbieter: quaeldich.de. Ja du hast richtig gelesen. Die meisten wo ich das erzählt habe, waren amüsiert. Verständlich, weil welcher normale Mensch würde bei einem Anbieter mit so einem Namen eine Reise buchen? Wenn man weis, dass es sich auch um ein Portal handelt wo  sämtliche Pässe beschrieben sind mit Länge, Steigung und Besonderheiten für Radler, dann bringt das mehr Verständnis. Mit mir fahren noch 120 andere Verrückte 😉 Geteiltes Quälen ist nur halb so schlimm. 

Der Start ist in Flensburg, nur wie kommt man da hin? Auto oder Zug? Es gibt einen Autotransport nach Garmisch für 260 €. Das rechnet sich erst, wenn man zu viert fährt. Im Teilnehmerforum wird mehrfach die Anreise mit der Bahn vorgeschlagen. Man könne dort auch das Rad mitnehmen, wenn es in einer Tasche ist. Das wollte ich nochmal bei einem DB Schalter erfragen. Die Antwort lautete: Ja. Nachdem ich das Thema Fahrgemeinschaft noch nicht ganz abgeschrieben hatte, hab ich mit dem Ticketkauf noch ein paar Tage gewartet. Beim zweiten Besuch im DB Reisezentrum habe ich mich nochmals erkundigt, ob ich das Rad in einer Tasche mitnehmen kann, auch wenn man das Fahrrad noch erkennt. Das Vorderrad muss draußen sein, dann kann ich es im ICE mitführen. Also hab ich das Ticket gekauft. Eine extra Karte für mein Rad braucht es ja nicht, da es als Gepäck läuft. 

Heute morgen ist es endlich soweit. Zum Glück gibt es ein Gepäck Limit von 13 kg, sonst hätte ich noch mehr zu schleppen gehabt. Am Hauptbahnhof angekommen nehme ich mir beim Bäcker noch Proviant mit und komme gerade am Bahnsteig an, wie mein Zug einfährt. Schnell baue ich noch das Vorderrad aus und packe es in eine separate Tasche. Erst mal Platz suchen. Ist gar nicht so einfach, da die meisten Plätze reserviert sind. Ich suche noch als der Zug schon los fährt. Nach etwas suchen, werde ich fündig und verstaue alles. Nur das Rad muss am Gang stehen. Aus meiner Sicht steht es da gut und stabil. Kurz vor Ingolstadt kommt der Oberschaffner zu mir und blafft mich an, dass ich in Nürnberg aussteigen müsse. Zumindest werde er nicht weiter fahren, wenn das Rad an Board ist. Ich könne gerne sitzen bleiben. Dann geht er einfach weiter. 

Scheibenkleister! Und nun? Erst mal das Selsorgetelefon anrufen. Für was hat man den eine Familie. Mein Bruder gibt mir einige gute Tipps. Damit mache ich mich auf den Weg zum Schaffner. Auf dem Weg dorthin fallen mir einige große Gepäckstücke auf, welche schön im Weg stehen. 


Nach einigen Worten zeigt er sich doch kooperativ und schreibt mein Ticket um auf eine Verbindung mit Fahrradmitnahme. Den ersten Zug ruft er sogar an ob ein Platz für das Rad frei ist. Geht doch. 

Erst mal ein wenig Erleichterung. 

Für alle Interessenten: Diese Radtasche wird bei der Bahn nicht anerkannt und es muss ein Ticket gelöst werden. 


Der Umstieg in Nürnberg klappt ganz gut und der neue Schaffner akzeptiert mein Ticket. Nur für das Rad muss ich doch noch eine Karte nach lösen. Nach einem Personalwechsel gibt es eine erneute Kontrolle. Dieser Schaffner nimmt es auch hin, nur macht er mir Angst bezüglich der Fahrrad Mitnahme von Berlin nach Hamburg. 

Mit mir steigen zwei weitere Radler ein. Dadurch sind alle Stellplätze belegt. Mein Rad fügt sich trotzdem ganz gut ein. Rennräder sind deutlich kompakter als Tourer. 


Bis Hamburg wurden es nur weniger und nicht mehr Räder. Somit waren die Bedenken vom letzten Schaffner zum Glück unbegründet. 

Der Schaffner in dem Zug von Berlin nach Hamburg wollte eigentlich nur wissen, dass einer seiner Kollegen das Ticket umgeschrieben hatte. Einfach unkompliziert. 

In Hamburg am Hauptbahnhof hab ich meinen Zimmer Kollegen getroffen. Er hat das Schild vorne an meinem Rad gelesen und meinte: „Wir sind doch in einem Zimmer.“ Ja so geht es manchmal. Er hat seinen Zug nach Flensburg knapp verpasst. 

Gemeinsam haben wir dann die Schluss Etappe gemeistert. Auch wurde dadurch die Fahrt mit dem Taxi zum Hotel nur halb so teuer. 

Witziger Weise liegt das Hotel genau an der Straße wo mein Papa und ich letztes Jahr die Grenze nach Dänemark überquert haben. 




Nachdem wir die letzten sind wird es langsam Zeit zu gehen. Morgen klingelt der Wecker um 6:30 Uhr. 

Transalps mein halbes leben lang

Ich war der festen Meinung, dass ich mit 16 Jahren meine erste Transalp gefahren bin. In einem Fotoalbum waren die Fotos schon ein Jahr früher drin. Das werde ich auf jeden Fall noch genauer recherchieren. Nichts desto trotz fahre ich mittlerweile mein halbes Leben lang Transalps.


Angefangen hat es mit einer Radtour zum Gardasee. Basti (ein Freund von mir), mein Papa und ich. Am ersten Tag ging es bis zum Walchensee. Auf dieser Etappe lernte ich die schöne Bedeutung von vielen aneinander gereihter Kurven oder einfach Schlangenlinien auf der Landkarte. Serpentinen sind was schönes zum fahren. Das erste mal Kesselberg war durchaus ein Highlight. Weiter ging es über Kloster Stams nach Landeck. Zu unserem Glück entschieden wir uns den 3 Tag kürzer zu halten. Wenn wir den Reschenpass angefahren hätten, wären wir womöglich zwischen umgestürzten Bäumen gelandet. Kurz nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, ging ein Gewitter über uns her. Wir haben uns in dem Aufenthaltsraum vom Campingplatz in Sicherheit gebracht und dem Weltuntergang zugesehen. Der Sturm war so heftig, dass bei einem Wohnwagen die Scheiben raus gedrückt wurden und vom Kirchturm das Kreuz runter geflogen ist. Das Zelt hat dem Wind stand gehalten.

Am nächsten Tag hätte ich fast das erste mal die 100 Kilometer Marke geknackt. Bei 99 Km waren wir in Latsch am Campingplatz. Dann gab es noch eine Nacht in Auer. Vom Gardasee sind wir nur noch kurz ins Wasser gesprungen und dann von meinem Bruder auch schon abgeholt.


Warum hole ich so weit aus? Ganz einfach. Die aktuell gefahrene Transalp errinnrt stark an die damalige Transalp. Der Hauptalpenkamm wird am Reschenpass überquert.

Nur dieses mal nicht mit dem Tourenrad und Gepäck am Rad, sondern mit dem Rennrad, Gepäckshuttle und deutlich mehr Höhenmetern 😉

Tag 1: Treffpunkt und Start in Penzberg. Über den Ettaler Berg geht es zum Plansee und dem Mittagessen. Nachdem das Wetter hält entschließen wir uns einen Schlänker über Pfronten und das Tannheimer Tal zu machen, bevor es auf das Hantenjoch geht. Das Fahrtempo war so hoch wie noch nie am ersten Transalp Tag. Unten am Hantenjoch stand eine 29 Komma auf dem Tacho!


Tag 2: Erst mal weniger Gas! Deutlich gemütlicher ging es über die Pillerhöhe ins Kaunertal. Noch etwas mitgenommen vom gestrigen Tag und in anbetracht, was am nächsten Tag kommt, entschlossen wir uns nicht bis zum Gletscher zu fahren. Somit sind wir etwas oberhalb vom Stausee umgedreht. Keine Sorge, Kaunertaler Gletscher, ich nehme dich auf die Liste, wo ich nochmal hin fahren möchte. Um das Etappenziel mit weniger Verkehr zu meistern, haben wir einen Teil der Reschenpassstraße mit der Norbertshöhe und einem Abstecher in die Schweiz umfahren. Somit hatten wir keine Schlussanstieg, sondern eine Schlussabfahrt nach Nauders.


Tag 3: Am dritten Tag drei Pässe! Für den Reschenpass fehlten nur noch wenige Höhenmeter, bevor einige Kilometer abfahrt kammen. Diesmal fuhren wir von Italien aus in die Schweiz, um den Umbrail Pass zu bezwingen. Von dort sind es nur noch knapp 4 Kilometer bis zum Stilfser Joch. Dem Dach unserer Tour. Und zum zweiten mal darf ich die über 50 Kehren runter fahren. Hoffentlich ergibt es sich, dass ich beim nächsten mal von dieser Seite rauf fahre 😉







Tag 4: Wenn man zu seinem Geburtstag eine seiner Lieblingstouren mit dem Rad fahren darf, dann ist der Tag sowieso schon ein Erfolg. Meine Mitfahrer haben den Tag noch komplettiert. Von Goldrain startend auf den Gampenpass und über den Mendelpass nach St. Pauls.





Tag 5: Nachdem die Wettervorhersage so schlecht war, habe ich an dieser Stelle die Transalp abgebrochen… könnte man meinen. Weit gefehlt. Am Freitag geht es für mich schon wieder los zu einem neuen mehrtages Tour mit neun Tagen im Sattel. Ab Samstag versuche ich hier täglich zu berichten.

Man kann halt nicht immer alles machen. Ich habe mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge von meinen Mitfahrern verabschiedet. Weinend, weil ich die letzten beiden Tag nicht mit fahren kann. Lachend, weil die letzten 4 Tage super tolle Touren waren und mir gestern ein schöner Geburtstag beschert wurde.

Wir sollten nächstes mal am Niveau arbeiten, um dieses an die Höhenmeter und die Fahrleistung anzupassen. Diese waren auf jeden Fall im oberen Bereich. Gute Fahrt noch für den letzten Tag und grüßt mir den Gardasee.

Küstenklassiker Teil 2

Wenn es schon einen Küstenklassiker Teil 1 gibt, muss auch irgendwann Teil 2 sein. Nachdem es unser letzter Radtag hier ist, steht auch schon fest, was wir fahren: Den Puig Major. 

Wir kommen um 9 Uhr los. Da wir am Späten Nachmittag die Räder zurück bringen müssen bleibt uns nicht zu viel Zeit. 

Los geht es über den Coll de Soller. Diesmal nur von der anderen Seite. 


In Soller selbst machen wir am Stadtplatz eine kleine Pause. Hier gibt es ausnahmsweise kaum Heuschrecken 😉 Auch haben wir Glück und es kommt die Bimmelbahn vorbei. 


Am Puig Major gibt es kein Passschild. Ein Tunnel markiert den höchsten Punkt. 



Wenig später kommen wir zum Abzweig nach Sa Calobra. Auch ein muss für Rennradler. Benny war erst im Herbst unten und wartet netter Weise oben auf mich. 

Die 2,5 Kilometer auf den Coll de Reis vergesse ich immer, sind aber durchaus kurzweilig. 


Die kurvenreiche Abfahrt ist herrlich, nur muss man gut aufpassen bei den ganzen Radler und gelegentlichen Autos. 

Unten angekommen gibt es nur eine kurze Pause. Benny wartet schließlich oben. 

Rechtzeitig zurück im Hotel geben wir erst mal die Räder zurück. Letztes Mal hier am Mallorca musste ich mein Rad noch putzen. Diese Regelung hat sich zum Glück nicht durchsetzen können. 

Im Anschluss haben wir den Urlaub noch schön ausklingen lassen. 


Orient und die Heuschrecken

Gestern haben wir uns Abends noch spontan entschieden in den Bierkönig zu gehen. Ich bin ja nun schon das dritte mal hier. Da sollte man auch mal die Schinkenstraße samt Bierkönig mit nehmen. Dort war auch schon um diese Jahreszeit Stimmung. Hätte vermutet, dass die erst später aufmachen. Der Megapark hat noch zu. Aktuell sind überwiegend Radler in S’Arenal und die wollen Sport machen und nicht Party.

Das Publikum war sehr gemischt. Von gerade mal 18 bis 60 Jahre war so ziemlich alles vertreten. Wenn man etwas getrunken hat, dann war auch die Stimmung gut. Durch diesen Besuch sind wir erst später ins Bett gekommen und beschlossen heute eine kleinere Runde zu fahren und länger zu schlafen. Wir haben ja schließlich Urlaub.

Heute haben wir die Sache erst mal ruhiger angehen lassen. Um 11 Uhr sind wir am Hotel gestartet und nach Santa Maria gefahren. Nach gerade mal 22 Kilometern haben wir die erste Pause eingelegt.

Auf dem Weg zur Keramikabteilung habe ich diesen alten Kicker gesehen. Die Anordnung der Spieler ist anders, genauso wie die Figuren 2 Beine haben. In Spanien spielt man vermutlich häufiger 3-3-4. Nachdem ich mit Fußball bekanntlich nicht so viel zu tun habe, darf das gerne jemand anderes beantworten.
In Santa Maria auf dem Hauptplatz wo auch wir Pause gemacht haben, waren an die 100 anderen Radler. Es gibt viele Hot Spots auf der Insel wo man gleichgesinnte findet. Zufällig war am Samstag, wo wir los geflogen sind, ein passender Artikel in der Süddeutschen Zeitung: SZ Artikel

In diesem Artikel werden wir Radler liebevoll als Heuschrecken bezeichnet. An manchen Orten ist es durchaus ein Plage, wie z.B. wenn man Passbilder machen möchte. Für beide Passbilder entlang der Runde über Orient mussten wir warten, um einen freien Blick zu bekommen. Oder in machen Orten einen Platz zum Mittagessen zu bekommen. An anderen Stellen ist es angenehm gleichgesinnte zu haben, um sich in deren Windschatten etwas auszuruhen.

In Bunyolo haben wir dann noch eine Pasta Pause eingelegt. Essen soll ja nicht zu kurz kommen.

Von dort sind wir wieder über Santa Maria heim gerollt. Wenn man so will war heute ein ruhigerer Tag, was den, von gestern noch, schweren Beinen sicher gut getan hat. Morgen steht der zweite Teil des Küstenklassikers an. Dafür braucht es wieder gute Beine. Morgen wird es sich zeigen, ob und was der Tag heute gebracht hat.

Cap Formentor

Nachdem der Tag heute so lang war (194 km), wird der Blogeintrag umso kürzer. 

Haben es von S’Arenal bis zum Cap Formentor und zurück geschafft. 



Nur auf dem Rückweg wollte ich noch eine Runde Malle Zickzack spielen. Da war mein Ehrgeiz zu groß. Wir haben zwar den Anfang der MA-10, welche der Küstenklassiker ist, mit genommen, dafür sind jetzt unsere Schuhe nass 🙁 


Nach den offiziellen Spielregeln haben wir zwar verloren, weil unsere Schuhe vermutlich noch morgen nass sind, aber dennoch war es ein gelungener Tag. 

Vermutlich wären wir auch auf der anderen Strecke nass geworden.