„Längste“ Etappe ever

Ja, heute gab es keinen Live Track. Sorry. War aber aus meiner Sicht nicht nötig. Ich bin ganze 4,17 Kilometer weit gekommen. Ihr fragt euch sicher warum? Ganz einfach. Es reduziert morgen meine Strecke um diese paar Kilometer und ein paar Höhenmeter. Günstiger ist es oben drein. Wifi ist dafür eher bescheiden. Hab auch schon lange nicht mehr auf einem Röhrenmonitor Fern gesehen.


Habe auch schon für morgen eingekauft. Damit sollte ich dann etwas auf die Spur kommen.
Ziel ist Rachel. Das sind von hier 108 Meilen. Umgerechnet knapp 174 Kilometer. Verdammt lange und nichts auf der Strecke. Die andere Variante nach Ely zu fahren habe ich verworfen. Dort wäre die Distanz noch länger und um nach Cedar City zu kommen ist es unten herum eh kürzer. Vielleicht sehe ich da dann sogar noch das ein oder andere UFO. Keine Angst, ich fange noch nicht an zu spinnen. Die Route führt nur sehr knapp an der Area 51 vorbei. Das Motel morgen hat den liebevollen Namen „Little A’Le’Inn“.
Googles Fahrrad Routen Berechnung hätte dort hin auch noch eine kürzere Route vorgeschlagen. Auf manchen Karten steht die Straße als Militärische Sperrzone. Nehme deshalb doch die „sicherere“ Variante.


Falls sich jemand mal hier her verirrt kann ich das Tonopah Brewing empfehlen. Leider wusste ich gestern noch nichts davon, sonst wäre ich da auf jeden Fall zwei mal hin. Es handelt sich um eine kleine Brauerei mit kleinem Lokal daneben. Die Reinheitsgebot Fanatiker sollten jetzt mal nicht ganz so genau aufpassen. Es gibt dort Hefeweizen, steht wirklich so deutsch geschrieben, mit Banane. Alternativ gibt es Hefeweizen 9 Monate lang im Holzfass gereift. Geht dann schon fast in die Richtung Wein. Ist mal was anderes. Auf jeden Fall habe ich kein Light Beer Schmarren auf der Karte gesehen.


Früher war hier eine Minen Hochburg. Dadurch ist der Ort wahrscheinlich groß geworden. Die Blütezeit liegt auf jeden Fall schon eine weile zurück.

Morgen gibt es dann vielleicht wieder mehr 😉

Bye bye Sunshine State

Frühstück war mal was anderes. Es gab Rührei mit Bratkartoffeln und einem kleinen Teller mit Früchten. Das Witzige dabei war, dass ich mit 5 anderen Gästen am Tisch saß und wir uns über die jeweiligen Unternehmungen unterhalten haben.

Die Strecke nach Benton kannte ich ja bereits von gestern. Benton hat sogar einen Softball Platz. Nur fraglich ob hier genügend Menschen leben, damit er auch genutzt werden kann. Der Spielplatz daneben schaut auch eher unbenutzt aus.


Beim Abbiegen auf den Highway 6 steht gleich schon ein Schild mit paar Kilometer Angaben. Es ist immer wieder beruhigend wenn der Ort wo man hin will angeschrieben ist.

Nach ein paar Meilen ist es so weit. Ich verlasse Kalifornien und komme nach Nevada. Der erste Eindruck, über den Radweg ist kurz nach dem teeren eine Pistenraupe gefahren. Ist bei der aktuellen Höhe von knapp 2000 Meter durch aus möglich. Wahrscheinlicher ist aber dass es sich um Rüttelstreifen handelt. Bei den langen geraden Straßen kann man schon mal einschlafen.

Der heute Pass ist angenehm zu fahren. Neben an entdecke ich die ursprüngliche Straße. Die ist zwar direkter, aber dadurch deutlich steiler und weniger Grip ;-). Diese ist auf jeden Fall noch ein Relikt aus der Zeit, wo Kutschen als Fortbewegungsmittel dienten.

Das was gestern Weit war erscheint mir aus heutiger Sicht eher klein. Bei der Abfahrt vom Pass komme ich nach ein zwei Kurven wo mir ein Wildpferd vor die Linse läuft auf eine Gerade. Wie ihr euch sicher schon denken könnt, relativ lang. Anhand der Karte vermute ich den Berg den ich in der Ferne sehe eine Zeit lang vor der Nase haben werde. Ich liege richtig. Über 26 Meilen ist er entfernt. Man kann zwar nicht die gesamte Straße sehen doch das Zwischenziel ist klar.


Weit und breit ist kein Schatten in Sicht darum mache ich am Columbus Salt Marsh welcher in der Karte als See vermerkt ist halt für meine Mittagspause. Es hat auch nur knapp 42 Grad. Also wohl temperiert, dank eines leichten Lüftchens. Bei den Temperaturen ist es auch verständlich, dass der See sich in die Erde zurück gezogen hat. Das Salz aus dem Namen ist relativ gut am Boden erkennbar. Ich nehme davon ausnahmsweise keine Kostprobe. Habe davon schon genug auf meiner Haut.



Nur 7 Meilen später treffen die 6 und die 95 aufeinander. Leider bringt die 95 viel Verkehr mit sich. Nachdem sich die Highways aus Sparmaßnahmen schon die Strecke teilen hat man auch gleich ganz auf den schönen Seitenstreifen verzichtet. Ganz zu meinem Unmut. Ich fahre ja viel Fahrrad. Mehrheitlich auf der Straße. Manche bezeichnen mich auch liebevoll als Teerjunky. Aber hier ist mir die Sache nicht ganz so geheuer. Ich schaue mich ab und zu um, um nicht von so einem Monstertruck überrascht zu werden. UPS hat z. B. gleich 3 Hänger dran. Da sehe ich einen, der könnte mit dem entgegenkommenden gleichzeitig auf meiner Höhe sein. Hoffentlich nicht. Doch klar muss ja so sein. Netter Weiße hält der von hinten kommende schön Abstand zu mir. Zum anderen Truck glaube ich war nicht ganz so viel Luft. Puh noch mal gut gegangen. Langsam gewöhne ich mich ein wenig daran und entspanne mich etwas. Leicht Berg ab läuft es gerade richtig klasse. Liege gut in der Zeit. Einige Kilometer später gibt es wieder eine ähnliche Situation. Diesmal muss der entgegenkommende Laster sogar leicht das Kiesbett tuschieren. Ein kurzer Blick zurück. Die Staubwolke ist gigantisch. Zum Glück ist leichter Gegenwind.

Bei Kilometer 110 bekomme ich glatt wieder einen breiteren Standstreifen. Zwar zur Hälfte mit Bodenrillen versehen, welche wenn man mit dem Rad rein kommt richtig ekelhaft sind. Aber immer hin habe ich jetzt einen 40 cm breiten Streifen mit Sicherheitsabstand zur Fahrbahn welcher noch mal so groß ist.

In paar Kilometern sehe ich Bäume. Da wird doch nicht wohl Schatten sein. Tatsache. 5 Kilometer später ist ein Rastplatz. Ich mache noch einmal kurz Pause. In der Ferne erahne ich mein Ziel. Irgendwie passt das nicht so ganz mit meiner Rechnung zusammen. Es schaut deutlich näher aus als es ist. Ich mache mit weiter auf den Weg. 120 Kilometer, es schaut immer noch so weit weg aus. 125 km. Gleiche Sicht wir vor 5 Km. Ich schleppe mich Kilometer um Kilometer näher heran. Netter Weiße hat sich jemand überlegt auch noch eine leichte Steigung mit ein zu bauen. Tut das Not???


Ich bin so geschafft, dass ich gleich das erst Beste was nach Zimmern aussieht ansteuere. Es gibt nur Appartements. Auf die Frage nach weiteren Motels die Antwort: „In welche Richtung willst du denn. Ach in die gibt es die nächsten 100 Meilen nichts mehr.“ Von wegen. Es hätte noch haufen Motels gegeben. Ich bin einfach zu geschafft als das ich mir die Mühe mache nach etwas anderem um zu sehen. Wer also spontan Zeit hat. Ich hab noch zwei Zimmer frei. Nur solltet ihr Bier mit bringen. Sonst wird es eine trockene Veranstaltung. Und bedenkt die Luft hier ist sehr trocken! 😉

 

Ewige Weiten

Nach dem ich gestern erste recht spät in Lee Vining angekommen bin, hab ich es heute ruhiger angehen lassen. Frühstück war eh keines in der Unterkunft mit dabei. Nachdem es für Waschen gestern nicht mehr gelangt hat, musste ich heute früh kurz ran. Trikot, Unterhemd und Socken waren schnell durch gespült und mit der Handtuchrollmethode auch die meiste Feuchtigkeit wieder her außen. Die Restfeuchte war auch kein Problem. Temperatur ist bereits hoch, durch die viel Sonne. Das Gewand ist so schnell getrocknet, dass es kaum der Rede wert ist.

Die ersten 10 Kilometer geht es Richtung Death Vally auf dem Highway 395 nach Süden. Bei uns würde so etwas Autobahn heißen und ich hätte die Straße nicht fahren dürfen. 4 Spuren, zwei pro Richtung plus Seitenstreifen mit einem „Grünstreifen“ in der Mitte. Teilweise fahren die Autos sogar auf die Linke Spur um mir nicht zu nahe zu kommen. Nachdem ich aber nach Osten will nehme ich den Abzweig auf die 120 nach Benton. Selbst beim Abbiegen kommt es mir so vor, als ob sie da lieber mal mehr geteert haben als Nötig.

Die 120 hat nicht diesen luxuriösen Radweg, dafür verdammt wenig bis meistens gar keinen Verkehr und ein super Panorama. Neben bei Erwähnt 46 Meilen ohne Service. Ein Blick zurück zeigt den Hochgebirgszug den ich gestern überquert habe. Nach vorne sieht es aus wie auf dem Banner dieser Homepage. Immer wieder bleibe ich stehen um diverse Fotos zu machen.

Ab Kilometer 20 wird es anstrengend. Es geht leicht Berg auf. Ich habe noch den gestrigen Tag in den Beinen und mein Sattel harmoniert nicht mit dem Sitzfleisch.

13 Lange Kilometer später. Der heutige Pass und ein Hammer Ausblick zurück. Es gefällt mir hier so gut. Da muss man einfach verweilen. Es gibt zwar keinen Schatten, dafür sagt die Uhr und der Magen: Zeit für Mittag. So kann ich den Ausblick noch länger genießen.

Paar Kilometer die Abfahrt hinunter tut sich vor mir ebenfalls ein unglaubliches Panorama auf.

Und alles immer mit einer Weite! Wahnsinn! Links und Rechts karges Gestrüpp. Dazwischen eine schön geteerte Fahrbahn. Man kann hier glaube ich von Wüste mit Straße reden.

10 Meilen vor meinem heutigen Etappenziel lerne ich was Dips sind. Lustige kleine Wellen in der Landschaft. Um den Straßenbau günstig zu halten wurden diese nicht begradigt sonder beteert. Ein rauf und runter. Sehr schön wenn in der Ferne ein Fahrzeug auftaucht und dann wieder verschwindet, wieder auftaucht, wieder verschwindet, usw. Nur wenn diese Dips dann steil werden gefällt mir das eher weniger. Erst noch gut in Fahrt und dann auf 7 km/h abbremsen. Naja Bremsen muss ich nicht. Das macht die Natur von ganz alleine. Ich muss aber in den fast kleinsten Gang schalten.

Dips

Mein Quartier ist in Benton Hot Springs. 4 Meilen vor Benton. Das einzige Bed & Breakfast weit und breit. Lustiger Weise sind die Besitzer passionierte Radfahrer und haben auch schon eine Transamerika im Norden gemacht. In der Rezeption hängt eine Amerika Karte mit den gefahrenen Routen. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich bin auf jeden Fall beeindruckt. Das Anwesen ist klasse. Es gehört seit über 150 Jahren der Familie. Sie haben sehr viele alte Gerätschaften gesammelt. Es ist wie ein kleines Sammelsurium. Hinterm Haus gibt es auch noch 3 Pools die aus der hier fließenden heißen Quelle gespeist werden. Das erklärt auch den Ortsnamen.

Inn

Ich erfahre auch etwas über meine nächste Route. Es werden zwei bzw. eher drei harte Tage. Der nächste Ort sind über 140 Kilometer entfernt und danach sind 4 Pässe, noch mehr Strecke aber kein Service bis Ely. Da kann man sich dann wenigstens drauf einstellen.

Nachdem es hier nichts zum essen gibt außer Frühstück bekomme ich einen Shutleservice in den Ort runter. Wenn ich mal wieder in der Gegend sein sollte, komme ich hier noch einmal her. Kann das Inn at Benton Hot Springs wärmstens weiter empfehlen. Führ Radfahrer gibt es sogar einen Rabatt 😉

 

 

 

Tioga Pass / Yosemite Park

Sonntag, 29.5.
6:30 Uhr: ich wache auf. Es ist schon hell, aber noch ziemlich kühl. Bleibe liegen hab ja noch ein wenig Zeit. Einige Lageänderungen später. 8 Uhr: ich muss auf stehen. Im Zelt ist es zu heiß.
Nach dem Frühstück gehts ans abbauen. Das Zelt steht in der Sonne. Mir läuft die Soße runter. Also kurze Pause. Ich geselle mich zu Robert in den Schatten der den Zeltplatz neben mir hat. Auch ein Bikenomade. Seine erste Frage als wir uns kennen lernten war: wo ist dein Motor? Ja er hat ein Motorrad. Mit 70 kann man so was schon machen. Heute morgen unterhalten wir uns über meine weitere Route und über Baseball, gehört ja irgendwie zusammen. Dann Packen wir beide unsere Sachen zusammen. Ich helfe ihm mit seiner Maschine aus der Parkposition zu kommen und mache mich dann selber auf den Weg.


Es hat schon jetzt um kurz nach 10 über 30 Grad. Das kann ja noch heiter werden.

Die Einrollphase ist kurz. Es geht relativ bald in den Anstieg. Mehr als 1 Stunde Berg auf. Viele Biker grüßen mich. Auch einige Autofahrer heben ein Daumen. Jedes mal bekomme ich ein Grinsen im Gesicht. Nach diesem ersten Anstieg muss ich erst mal Pause machen und auch meine Flaschen nachfüllen. Hab mir in der Früh nur eine her gerichtet. Alles kein Problem. Hab diesmal ja genug Wasser dabei.
Nächstes Ziel ist Groveland. Dort gibt es einen Supermarkt. Hab ich zum Glück gestern schon bei der Touristen Information erfahren.

Großeinkauf: 2 Gallonen Wasser, Wurst, Käse, Brot und Obst. Bringe ich das alles unter? Tatsache. Ein Teil von dem Wasser fülle ich in den Ortlieb Wassersack und die andere Gallone passt gut in die Tasche. Nachdem nebenan eine Bank steht, mache ich dort auch noch gemütlich Mittag.

Beim weiter fahren kommt mir die Tatsache des Tages. 10 Liter Wasser am Rad sind deutlich zu spüren. Als ob jemand die nicht vorhandene Handbremse angezogen hat.

Die Temperatur will nicht runter sondern eher rauf. Die Spitzen liegen bei über 40 Grad Celsius (Muss man in diesem Land ergänzen, weil die mehrheitlich nur komische Maßeinheiten haben. Da lobe ich mir die Metrik. Gestern durfte ich die Einheit Cup kennen lernen. Sehr krumme Zahl wenn man es wirklich genau machen will. Einfache bzw. aufgerundet ist ein Cup = ein viertel Liter).

Heute brauche ich viele Pausen und viel Flüssigkeit. 1 Liter auf 10 km ist ein verdammt hoher Schnitt, aber nötig. Normal schaffe ich auch schon mal 50 km oder mehr mit 1 Liter. Es geht meist Berg auf. Die gegen Abfahrten bringen kurze Abkühlung. Doch was ich Runter fahre muss ich nochmal rauf. Soll ja morgen schließlich auf über 3000 Meter gehen.

Vor dem Yosemite stehen schon Schilder, dass alles voll ist. Egal ich fahre trotzdem bis zum Parkeingang. Dort wird mir gesagt, dass auch für mich nichts frei ist, und ich doch einfach in den National Park 2km zurück fahren und mir dort ein kuschliges Plätzchen suchen soll. Alternativ könnte ich auch zu einem der Umliegenden Campingplätze fahren. Die sind mir alle zu weit.
Öfters mal was neues. Dann halt wild campen. Finde sogar relativ schnell einen Klasse Platz. Nur etwas viele Moskitos. Zum Glück hab ich jetzt so viel Wasser und den Duschaufsatz für den Ortlieb Wassersack dabei. So kann ich zu mindestens das salzige Sonnencreme Gemisch abwaschen. Fühle mich danach fast wie neu. Nachdem ich keine Erlaubnis für offenes Feuer oder Campingkocher habe beleibt die Küche kalt und es gibt nur Brotzeit. Hauptsache es kommt was in den Magen.


Montag, 30.5.
Ich schlafe unruhig, andauernd lausche ich ob irgend was oder wer kommt. Ans Wildcampen muss ich mich noch etwas gewöhnen. Damit ich genug Zeit habe die Strecke gemütlich zu bewältigen steht der Wecker auf 6:45. Ich stehe kurz davor auf bzw. setze mich auf. Draußen ist noch kalt. Erst mal Frühstücken im Zelt und die Taschen packen. Liegt ja eh alles in Reichweite. Als letztes kommt das Zelt zum trocknen in die Sonne. In der Zwischenzeit lege eine Schicht Sonnencreme auf. Wird heute wieder zwingend Nötig sein. Kurz nach 8 ist alles verstaut und ich mache mich auf den Weg zum Parkeingang. Lustiger Weise erwische ich genau den gleichen Ranger wie gestern Abend. 15 $ kostet es mich selbst durch den Park zu fahren. Nach einem kurzem Wortwechsel fülle ich noch schnell meine Wasserreserven auf und los geht es.
Beim Abzweig zum Tioga Pass hole ich noch etwas zu essen. Voll beladen mache ich mich in den Anstieg. Immer wieder kommen kleine Abfahrten dazwischen. Heute sind diese Teilweise richtig frisch. Das Thermometer schwankt zwischen 20 und 30 Grad. Weiter oben liegen auch noch einige Schneefelder, die noch gegen die Sonne ankämpfen. Sie schaffen zwar die Umgebungsthemperatur unten zu halten. Müssen aber viele Opfer lassen. Die Schmelze ist ordentlich im gange.

Die Straße zieht sich erst relativ lange nach oben. Es schaut fast so aus, dass ich den Half Dome diesmal nicht sehen werde. Ich kenne ihn ja schon und hab auch zahllose Bilder davon. Doch nach der zweiten Kuppe sehe ich ihn. Der Ausblick ist einfach der Hammer. Dafür haben sich die 2 Tage Quälerei gelohnt.


Auch der restliche Teil der Tioga Straße bringt immer wieder fabelhafte Ausblicke hervor. Auf über gibt 2600 Metern gibt es sogar Frösche. Ist das dann die Rasse „High Hill“. Ich weis wie viele Kilometer noch bin zum Pass sind. Und bilde mir auch ein die Höhe zu kennen. Zum Glück war mein Navi nicht geeicht. Ich dachte immer, da muss jetzt noch ein ordentlicher Anstieg kommen. Froh war ich, dass es nicht ganz so hoch wie gedacht war. Trotzdem über 3000 Meter. Um aus dem Buch zu Zitieren was ich zur Vorbereitung gelesen habe „Radeln über der Zugspitze“. Das war bzw ist glaube ich mein Höchster Pass, den ich bisher gefahren habe. Vor allem in der Länge. Von 0 auf über 3000 Meter.

Die 2200 Höhenmeter im Anstieg mit knapp 50 Kilo Systemgewicht ziehen mir die Augen zu. Bilder muss ich deshalb nachreichen.

Memorial Day naht

Am Montag ist Memorial Day und somit großer Feiertag. Alle Fahren weg über das Verlängerte Wochenende. Ziel für einige Yosemite Park. Hoffentlich finde ich da noch eine Übernachtungsmöglichkeit.

Aber erst mal muss ich in diese Richtung fahren. Am Anfang geht es über schöne Bike lanes aus Tracy raus. Dann geht es abseits von Verkehr auf kleinen Straßen weiter bis das Navi mich in eine Sackgasse lenkt. Kann das sein? Etwas weiter die Straße runter sehe ich einen Lkw rangieren. Egal ich schaue mir das mal aus der Nähe an. Und Tatsache, es gibt einen Radweg der weiter geht. Paar Kilometer später kommt es zu einer ähnlichen Situation. Wieder gibt es einen Radweg den da niemand vermuten würde und deshalb auch eher unbenutzt erscheint.

Ich biege auf die Yosemite Avenue  ein, ohne gleich zu wissen,dass sie mich die nächsten 20 Kilometer immer gerade aus führt. Und Gerade ist in dem Fall nicht nur der Hauptstraße zu folgen, sondern den Lenker einmal einstellen und dann nur noch treten. Wie an einer Schnur gezogen. Das hat auf jeden Fall was. Nicht viel auf Abzweigungen achten. Einfach gerade aus. Dabei komme ich durch Manteca. Die Stadt erinnert mich an Western Filme. Salon an Salon und alles nur ebenerdig. Wobei es sich fast nur um moderne Salons handelte.

Durch die schöne gerade Straße mit einer grünen Welle komme ich mittags mit 60 km in Oakdale an. Ich sichte einen Park mit einem schattigen Pauseplatz. Das erste mal auf dieser Tour, dass ich klassisch mit Brotzeit Mittag mache.

Gestärkt geht es weiter. Yosemite ist nach links angeschrieben, Navi will gerade aus. Hat ja heute schön zwei mal ganz gut geklappt. Eigentlich wollte ich noch Wasser besorgen nur gab es keinen Shop nach dem Abzweig. Word schon noch was kommen. Pustekuchen. Die parallel Straße finde ich auf der Karte und somit sollte alles passen. Erst ist die Straße gerade. Dann kommen Wellen dazu, danach Schlaglöcher bis der Teer ganz aufhört und es auf einer sandpiste weiter geht. Muss das sein. Mit dem schweren Rad gar nicht so einfach. Fange an in mich hinein zu fluchen. Nach einer Meile gibt es wieder eine Fahrbahn mit halbwegs Belag. Und dann kommt die Krönung. Das Navi will wieder auf so eine Sandwüste. Kurzer Blick auf die Karte. Ist auf jeden Fall kürzer. Nur das der Sand weicher und die Strecke länger war konnte man nicht ahnen. Umkehren ist keine Option. Jetzt war ich wirklich genervt. Heißt doch rupertonroad und nicht rupertonfeldweg!!! Trinken wird auch weniger. Gott sei dank kommt die Hauptstraße in Sicht. Doch bis es da was zum trinken gibt. In Chinese Camp gibt es einen kleinen Laden. 2 Galonen Wasser und ein halber Liter Dr Pepper haben die Durststrecke überwunden. Schlussendlich waren es um die 5 km ohne Wasser. Dem Laden gegen über ist gleich noch eine Touri Info. Die älter Dame gibt mir einen Tipp für einen Campingplatz 4 Meilen weiter. Dieser hat sogar noch Platz für mich. So wendet sich der Tag doch noch zum guten. Abenteuer ja. Aber gleich so viel und so früh auf der Tour.

So etwas entschädigt dann. Gibt Campingplätze mit schlechterer Aussicht 😉

Von der IT Hochburg zu den Farmern

Heute bin ich in der Früh nicht in die Gänge gekommen. Frühstück hat in dem Motel eh keines gewartet. So habe ich die Strecke (ohne Unterkünfte) bis zum Tioga Pass geplant, mit dem Wifi gekämpft und ein wenig Internetrecherche betrieben. Um 11 Uhr war dann auch ein kleiner Einkauf erledigt und ich konnte starten.

Die Routine fehlt noch. Hat man auch Gemerkt, dass der Track zu spät aktiviert wurde. Jetzt fehlen 2-3 Kilometer. Nicht so schlimm, hab ja noch etwas Zeit vor mir, dass das besser klappt.

Sehr schön hier sind die Bike Lanes. Erst hab ich befürchtet, dass die nur in der Bay Area sind, doch auf der weiteren Strecke die heute doch tatsächlich mehr Richtung Osten / New York geführt hat gab es auch noch welche. Teilweise könnte man da sogar zu dritt neben einander fahren. Eigentlich total einfach und sehr Radfahrer freundlich. Die Straßen etwas breiter machen und einen Teil als Radweg kennzeichnen. Vielleicht sollten mal ein paar deutsche Politiker hier Radurlaub machen.

Mit schöner Bepflanzung an der Seite
Wie geht es weiter?

Mit einem kleinen Umweg zu einem Shopping Center wo ich mir eine lokale Telefonkarte besorgt habe gab es gleich noch eine kleine Stärkung. Nur hat diese leider nicht geholfen, den ersten Verlust der Tour zu verhindern. Irgendwo zwischen Shopping Center und der übergroßen Badeente hab ich die Linsenabdeckung für meine GoPro verloren. Gibt bei Gelegenheit eine neu Abdeckung.

Hat sich leicht verschwommen 😉

In Tracy hab ich dann beschlossen, für heute langt es. Da konnte ich gleich mit der Handy Prepaid Karte mir ein passendes Hotel raus suchen.

Gestern Abend bin ich noch bei Symantec, Samsung und wie sie alle heißen, vorbei gefahren. Heute Abend waren es Rinderherden.

 

Die Brücke

Heute Stand ganz klar die Golden Gate Bridge im Vordergrund. Nach dem Frühstück habe ich mich an das Packen gemacht. Zwischenzeitlich kam dabei der Gedanke auf, ob wirklich alles rein passt.  Mit bisschen mehr Druck und Tetris hat es dann funktioniert. Tipp für alle nach armer: Macht vorher einen Packtest, dann erlebt ihr keine Überraschungen.

Drahtesel satteln und auf zur Brücke. Auf dem Weg dorthin gibt es so viele tolle Punkte wo man sie noch besser sieht. Bremsen, absteigen, Fahrrad hin stellen. Foto raus holen, Foto machen, Foto verstauen, beide Ständer einklappen, aufsteigen, los fahren. Da vergeht die Zeit recht zügig. Auf jeden Fall bin ich einmal komplett drüber gefahren. Checklistenpunkt „über“ Golden Gate Bidge radeln. Erledigt.

Auf dem Rückweg gibt es den ersten Stop beim In- and Out- Burger.

Weiter zu REI, dem Amerikanischen Globetrotter. Eigentlich sah der Weg dort hin ganz einfach aus, doch meistens kommt es anders als man denkt und ich fahre ein paar Extra Meter.

Mit weiterem Gepäck, Gas, Topf und Essen beladen geht es gegen 3 dann doch schon Richtung Tagesziel Milpitas.

Dort habe ich mich für um 19 Uhr mit zwei alten Bekannten verabredet. Streckenplanung sagt 4 Stunden. Könnte klappen. Doch 19 Uhr kommt immer näher und es ist noch eine Ecke zu fahren. Da passt es super, dass die eigentlich geplante Straße auch noch blockiert ist.

Mit riesigem Umweg, Zickzack  und einer Stunde Verspätung komme ich an. Wir fahren kurz mit dem Auto zum Sushi essen.

Alles in allem waren es doch 123 km, eine nette Unterhaltung und eine viel zu Späte Uhrzeit. Darum folgen die Bilder erst morgen oder später.

 

Ich bin dann mal weg

Das trifft es einfach am besten, auch wenn Hape Kerkelin dies auch schon benutzt hat. Nur gehe ich keinen Jakobsweg.

Ja, jetzt wird es ernst nach einigen Vorbereitungen. Gestern hat schon mein Fahrrad sowie mein Gepäck die Reise angetretten.
Damit wurde der Check-In heute deutlich angenehmer. Der Tag wird eh schon verdammt lange. Die Trikots sind auch noch rechtzeitig eingetroffen. Danke an dieser Stelle
an Michi von Print und Webdesign Berger für die das tolle Layout. Freue mich schon darauf, morgen endlich damit zu fahren.

Hier der A340:
MUC_A340
Sitze gerade im Flugzeug um diese Zeilen zu tippen. Es ist grad mal 16:30 in San Francisco, nur dass meine innere Uhr schon 1:30 am nächsten Tag sagt.
Ich werde langsam aber sicher auch immer müder. Jetzt heist es durchhalten und wach bleiben, damit ich den Jetlack besser überstehe.
Der Vergleich mit einer Mittsommernacht am Polarkreis trifft es ganz gut. Es wird einfach nicht dunkel.

Nochmal auf die ersten Zeilen zurück zu kommen. Zur Einstimmung der Reise habe ich mir erst mal den Film „Ich bin dann mal weg“ im Flugzeug angeschaut.
Ob die wussten, dass ich den Film noch nicht gesehen hatte und ihn extra für mich ins Entertainment Programm aufgenommen haben? Egal. Hat auf jeden Fall super gepasst.

Mein Abendteuer wird später am Flughafen gleich los gehen.
Wie komme ich am besten ins Hostel? Mit dem Fahrrad sind es knapp 2 Stunden. Dazu muss ich dann nur noch etwas umpacken. Oder komme ich mit dem Rad in den BART (S-/U-Bahn)?
SF_obenDie Einreise hat ewig gedauert. Somit musste ich nicht noch auf das Gepäck warten.

Habe der Einfachheit den Bart genommen. Aufzüge sind da Mangelware. Das Rad samt einer großen Tasche und einem Rucksack zu tragen über 3 Etagen ist echt anstrengend.

Im Bart hatte ich dann gleich noch eine sehr nette Begegnung. Jemand der im Flieger gerade diverse Websites und Routen durch die USA gesucht hat. Er möchte das gleiche nächstes Jahr machen, allerdings anders herum. So haben wir uns die Zugfahrt über sehr gut unterhalten.

Jetzt bin ich knapp 24 Stunden wach. Gute Nacht.