Schlusswort

Wie bereits Angekündigt gibt es noch einen Artikel mit einem Resümee. Leider hat dieser jetzt doch sehr lange auf sich warten lassen.

Am Anfang war ich selber etwas skeptisch was mich erwartet. Ich bin mit nicht all zu viel Vorbereitung nach San Francisco geflogen. Klar hatte ich einen groben Plan welche Route ich nehmen will. Doch zwischen den einzelnen Städten gab es dann doch mehrere Möglichkeiten. Es war definitiv nicht immer einfach. Vor allem wenn man nicht davon ausgehen kann, dass in jedem Ort auf der Karte Einkaufs und Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Hier hilft es oft sich mit Einheimischen zu Unterhalten und zu erfragen, wo es wieder etwas gibt. Im wilden Westen war das wichtiger als im deutlich stärker besiedeltem Osten der USA. Unerlässlich war auch das moderne Informationssystem. Meistens habe ich mir am Abend vorher raus gesucht, wo es den nächsten Schlafplatz gibt. Auch für meine Routenplanung habe ich das Internet zur Unterstützung verwendet. Meine Empfehlung für Nachahmer mit nicht USA Mobilfunkvertrag: Holt euch eine Prepaid SimKarte. Mit AT&T hatte ich zwar oft Empfang. Mein Eindruck war aber, dass Verizon die höhere Abdeckungsdichte hat. Vor allem im Outback (westlicher Teil).

Wenn ich noch mal alleine eine so lange Strecke mit so vielen Unbekannten fahren würde, würde ich wieder einen GPS Tracker mit SOS Funktion mit nehmen. Klar hat er diesmal mehr euch gezeigt wo ich bin. Für mich war es ein wichtiges Stück Sicherheit auf der gesamten Tour. Zum Glück habe ich die SOS Funktion nicht gebraucht, doch es gab Rückblickend so viele Stellen wo kein Mobilfunkempfang war, dass es eine sehr gute Entscheidung war das Gerät mit dabei zu haben.

Die gesamte Flora und Fauna hat mich stark beeindruckt. In Utah hatte ich die Möglichkeit in höheren Lagen eine Ähnliche Flora zu sehen wie sie bei uns in Bayern vorherrscht. Dies liegt einfach daran, dass es dort deutlich südlicher war als hier. Genau diesen Trend konnte ich bis nach Skandinavien verfolgen. Die Natur ist schon etwas faszinierendes. Von der Fauna her habe ich einige Arten in diversen Aggregatzuständen entlang meiner Strecke gesehen. Das ging von fröhlich hüpfend über frisch blutenden oder schon verdorrt bis hin zum bloßen Skelett. Nur einmal schauderte es mich bei einem solchen Anblick richtig. Das war kurz vor dem Ort Rupert. Dort wurden einem vermutlich frisch angefahrenen Marder die Gedärme von Raben raus gepickt. Genau dort musst ich dann noch ein zweites mal vorbei um auf meine Ursprungsstrecke zurück zu kommen.

Oft wurde ich gefragt wo es mir am besten gefallen hat. Es war überall schön, doch am beeindruckendsten war ganz klar der Bryce Canyon und das gesamte Canyon Land entlang des Byway 12. Dies liegt vermutlich daran, dass ich bis jetzt nirgends, wo ich bisher gereist bin, so etwas gesehen habe. Vermutlich ist diese Landschaft auch einzigartig.

Dieser Blog war auf jeden Fall die richtige Wahl für meine Reisedokumentation. Jeder konnte und keiner musste Lesen. Es ist auch nicht nötig, dass man sich registriert. Klar muss man das wenn man Kommentare schreiben will, doch das schöne wie gesagt, keiner muss. Ich habe mich über jeden Kommentar gefreut. Auch hat mir das jedes mal  Motivation gegeben um weiter zu machen. Weiter mit der Tour und dem Blog. Ein Blog kann aus meiner Sicht nur dann funktionieren, wenn regelmäßig geschrieben wird. Dies war vor allem auch mein Anspruch an mich. Wenn ein Blog, dann möglichst täglich. Nur funktioniert der beste Blog nicht, wenn ihn keiner liest. Vom ersten Tag an habe ich gesehen, dass mehrere Leute hier mit lesen. Wäre das nicht der Fall gewesen hätte ich auch irgendwann das Schreiben eingestellt. Pro Tag habe ich immer mindestens eine Stunde daran gesessen. Die besten Bilder raus suchen, welche Ereignisse lohnen sich zu schildern, wie formuliere ich was, usw.

Auf meinem Weg habe ich sehr viele nette Menschen getroffen. Angefangen hat es schon mit Jim im BART auf dem Weg in die Innenstadt von San Francisco. Geendet hat es erst in New York bei meinem Rückflug. Es ist mir immer eine warmherzige Offenheit entgegengebracht worden von der ich hoffe, einen Teil weiter geben zu können. Vielen herzlichen dank für euer aller Gastfreundschaft. Ihr wart Teil von einem für mich unvergesslichem Erlebnis!

Ich möchte mich an dieser Stelle bei euch allen ganz herzlich bedanken, die mit mir, wenn auch nur lesender weise, durch die USA gefahren sind. Auch ein großes Dankeschön an die vielen Kommentare, welche mir euer Interesse gezeigt haben.

Wenn ihr weiterhin Lust habt meine Radreisen zu verfolgen, dann einfach immer mal wieder hier auf dieser Seite nachschauen. Alternativ könnt ihr einen Kommentar hinterlassen und die Option „Benachrichtige mich über neue Beiträge via E-Mail“ anklicken. Ich kann gerne den Kommentar dann auch wieder löschen.

Bis zum nächsten mal.

PS. Bis jetzt ist noch nichts geplant.

 

 

It’s time…

Es ist Zeit für den letzten Beitrag zu dieser Reise. Ihr müsst gar nicht all zu lange warten. In einer Woche geht es weiter. Dann fahren mein Papa und ich durch Dänemark und Schweden in Richtung Norwegen. 

Mittwoch, der 27.7.

Gestern wurde es länger, weshalb es gedauert hat bis ich etwas unternommen habe. Ein wenig muss man schon New York anschauen, wenn man schon mal da ist. Am schnellsten geht das mit dem Fahrrad. Nur muss man doch stark aufpassen bei dem Verkehr. Grüne Ampel meint fahren und trotzdem aufpassen. Rote Ampel hingegen ist schauen ob was kommt und dann fahren. Gestern bin ich über den Hudson River Radweg gekommen. Heute geht es erst durch den Central Park über den Broadway zum time square, zum Rockefeller Center und Empire State Building. Weiter nach Süden gelange ich zum One World Trade Center und dem Denkmal an die Twin Towers. Danach geht zur Brooklyn Bridge und weiter zum Citi Field der Mets. St. Louis Cardinals sind zu Gast. Dafür, dass ich nicht so viel fahren wollte sind doch noch mal über 50 Kilometer zusammen gekommen. 




Das Spiel war echt spannend. Die Führung wechselte ab und zu. Gegen Ende hin sah es sogar nach extra Innings aus. 
Donnerstag, der 28.7.

Herausforderung ist es alles umzupacken. Aus 5 Taschen mache 2.  Das dauert etwas. 

Sobald das erledigt ist versuche ich mit Hilfe der Rezeption einen Flughafen Shuttle zu finden. Die ersten beiden wollen gleich mal 156 bzw 125 $. Nur weil ich mein Fahrrad mit nehme. Ein dritter Versuch ist eine Art Taxiunternehmen. Er kommt vorbei um zu testen ob das Rad rein passt. Wenn ja wären es knapp 60$. Es passt nur nicht. Ein Kollege hat ein größeres Auto, welches dann bei 100$ liegt. Ich bestelle es für 4 Uhr. Kurz noch was essen und los zur letzten Stadiontour. 

Hier muss man selbst für die Tour durch einen Sicherheits-Check.  Die Yankees haben viel Historie. Bei 26 gewonnen world serious Titeln ist das kein Wunder. 


Hier stand mal das alte Stadion. Zum Andenken haben Sie Etwas erbaut. Vielleicht findet es jemand. 


Im Anschluss an die Tour bleibt nicht mehr viel Zeit. So schaue ich noch zu einer der zwei berühmten Kirchen. Die Cathedral of Saint John the Divine. Man kann hinein. Nur wenn man weiter Richtung Altar gehen möchte darf man 10 $ Löhnen. Bin dadurch recht schnell wieder draußen gewesen. 


Und schon ist es auch schon so weit. Ich muss zum Flieger. So sehe ich den Verkehr mal aus Autofahrer Sicht. Ich sag nur soviel: Ich möchte da nicht fahren müssen!

Am Schalter gebe ich mein Rad so ab, in der Hoffnung es auch so wieder zu bekommen. 


Der Rückflug ist sehr turbulent. Zwischenzeitlich muss die Crew sich sogar hinsetzen und anschnallen. Dadurch dauert es bis wir unser Essen bekommen. Versuche zu schlafen. Klappt aber nur bedingt. Gerade als ich anfange etwas zu träumen kommt die Stewardess mit Getränken vorbei. Ich schrecke hoch. Ist ganz gut so, damit ich dann Abends Müde bin und möglichst wenig Jetlag habe. Wenig später gibt es ein kleines Frühstück und wir beginnen mit dem Landeanflug auf München. 

Endlich wieder bayerischer Boden unter den Füßen. 


An die Passkontrolle hab ich gar nicht mehr gedacht. Macht nichts. Denn als ich danach die Treppe zur Gepäckausgabe runter gehe, wird mein Rad rein geschoben. Schaut so weit unversehrt aus. Klasse. Tasche kommt auch gerade. 

Jetzt bleibt nur noch das Fazit. Ürsprünglich wollte ich es gleich hier mit rein bringen. Doch ich brauche dafür noch etwas Zeit. Somit bekommt ihr doch noch einen weiteren Artikel zu meiner USA Reise. 

Do not forget GO EAST

Am ersten Tag meiner Tour bin ich fast ausschließlich nach Süden gefahren. Darauf hin hat mich mein Bruder erinnert, dass ich eigentlich nach Osten muss. Hab mich seit dem weitestgehend daran gehalten und bin tatsächlich in New York angekommen. 

Ein letztes Mal aus dem Motel raus starten. 

Das meiste meiner heutigen Strecke war auf Nebenstraßen. Auch an dem Flughafen von dem ich fliege bin ich schon vorbei gekommen. Nur die Strecke von Newark nach Jersey City war mit extremen Verkehr versehen. Ich habe zwar vorher schon eine Skyline gesehen, doch konnte ich dort keinen guten Foto Punkt finden. Dachte, hier bekomme ich das erste gute Foto von der New York Skyline. Doch weit gefehlt einige Hochhäuser von Jersey City haben sich ins Bild geschlichen. 


Doch wenig später bringt der Track mich ans Wasser. 


Endlich da. Die letzten paar Kilometer gehen entlang der Bucht von New York. Diesen Teil genieße ich nochmal ausgiebig. Im Hostel angekommen lasse ich mir ausgiebig Zeit. Nach dem duschen gibt es noch eine Snack. Und dann wird ein wenig gefeiert 😉 

Anfang vom Ende

Ja, dass meiste geht irgendwann vorbei. So auch dieses Abenteuer. Morgen ist der letzte Tag im Sattel mit Gepäck. Es wird auch durchaus Zeit. Bei meiner „8:14 bei Nove Colli“ Hose hat sich das Polster gelöst. Meine andere Hose schaut auch nicht mehr neu aus. Der Rasierschaum ist bereits alle. Anderes geht auch zur Neige. Wie zum Beispiel alle Ersatzschläuche sind verbraucht.

Wenn man die Tage in Philadelpia ist, dann kommt man der Politik nicht aus. Im Hostel haben sich einige Bernie Anhänger einquartiert. Mit einigen habe ich gestern Abend noch und auch heute morgen mich unterhalten. Bildung ist hier enorm teuer und bis jetzt vom Staat nicht finanziert. Auf jeden Fall sind die meisten die ich treffe oder mit denen ich mich unterhalte der Meinung, dass weder Clinten noch Trump gut sind. In einem halben Jahr werden wir wissen wie USA sich entschieden hat.

Man merkt, dass hier an der Ostküste die Besiedelungsrate deutlich höher ist. Es dauert bis ich aus der Stadt draußen bin.

An einer Stelle schmiege ich mein Vorderrad an einen grünen SUV und bleibe dadurch abrupt stehen. Habe nur etwas nach unten auf mein Hinterrad geschaut, als der dumpfe Knall passiert. Vermutlich wollte die ältere Dame kurz vor mir noch auf den Parkplatz abbiegen. Weil ich glaube, dass bevor ich nach unten gesehen habe da noch kein Auto stand. Wie dem auch sei. Ich war nicht schnell, da es Berg auf ging und ich gerade von einer roten Ampel los gefahren bin. Mein Schreck war groß, zum Glück ist nichts und niemandem etwas passiert. Zwei andere meinten auf jeden Fall, dass die Frau schuld war. Wir haben nichts aufgenommen oder sonst was, nachdem es keinen Grund dazu gab. Auf jeden Fall ein weiteres Merkmal, dass es jetzt dann gut ist.

Am Nachmittag hole ich mir einen Smoothie und fülle meine Flasche mit Eiswürfeln. Hat gute 35 Grad. Kurz nach dieser Pause komme ich auf einen weiteren Kanal Trail. Dieser ist einigen Stellen noch sumpfig.

Während ich so im Slalom den Trail dahin fahre, wird es immer dunkler. Als der Blitz und Donner einsetzen suche ich mir einen Unterstand. Gleich darauf geht es los. So ein heftiges Unwetter hab ich schon lange nicht mehr gehabt. Ein paar Blitze schlagen in unmittelbarer Nähe ein.

Bis ich weiter fahren kann vergeht eine gefühlte Ewigkeit. Ich hätte nur eine halbe Stunde mehr gebraucht. So bin ich erst 2 Stunden später im Hotel angekommen.

Ich freue mich auf jeden Fall, dass morgen der letzte Radtag ist.

Philleicht doch?

Dachte ja erst, dass ich heute wie gestern recht viel auf der Route 40 unterwegs bin und das spannendste wird ob nicht doch eine Stadiontour in Philadelphia möglich ist. Als gebranntes Kind hab ich diesmal genau geschaut. Es gibt die ganze Woche über keine Touren. Naja, vielleicht müssen sie spontan irgend etwas umbauen. Ich werde auf jeden Fall mal hinfahren. 

Tatsächlich geht es erst mal recht lange auf der Route 40 auf einem schönen Seitenstreifen entlang. Irgendwann geht es dann parallel auf ruhigeren Straßen weiter. 

Hier kreuze ich mal. Alles klar oder?

Hier sieht man schön, dass gerade Ferien sind. 


Es geht Entlang einer Bucht. Aber direkt den Atlantik kann ich leider nicht sehen. Kann auch nicht sagen ob das hier zum Atlantik zählt. 


Meine Planung war, dass ich ohne weiteren Platten bis nach New York komme, doch ein Glassplitter war da anderer Meinung. 


Flicken drauf und weiter geht’s. Hat echt gut geklappt. Ohne Zeitdruck funktioniert das viel besser. 

Leider kann ich nicht oben auf der Brücke halten. Dort gab es eine klasse Sicht auf die Skyline von Philadelphia. 


Wenig später macht der Reifen wieder Anstalten Luft zu verlieren. Hab ja jetzt schon Übung. Der Patch hat zum ersten Mal nicht gehalten. Will nicht nachbessern. Baue meinen letzten Ersatzschlauch ein. Der Mantel ist auch schon ordentlich mit genommen. Durch das Gewicht wurde er sicher noch mehr beansprucht. Vor allem durch den neuen Cut beschließe ich gleich auch noch den Mantel zu tauschen. Hab ja Ersatz von Anfang an mitgenommen.  Damit sollte dann die nächsten 5000 km wieder Ruhe sein. Erst weigert sich der Mantel. Durch etwas Überredungskunst klappt es dann doch. 

Kurz vor dem Stadion sind einige Seitenstraßen von der Polizei gesperrt. Seltsam. Je näher ich an das Stadion komme um so mehr wird es. Ich frage einen der Polizisten was hier los ist. Es ist gerade die demokratik Convention. Wo ich mich doch so für Politik interessiere. Und dann noch in einem anderen Land. Hier ist es fast mehr abgesichert als das weiße Haus. Jetzt ist klar warum keine Touren sind. Auf der einen Seite werde ich von einer Polizistin gefragt ob sie ein Foto von mir machen soll. Versuche noch einen anderen Spot zu finden. Dort meint der Polizist in meinen Taschen könnten Bomben sein und ich habe zwei Sekunden um zu verschwinden. Was soll man dazu sagen?


Hab mir schon vorab ein Hostel raus gesucht. Dort hin zu kommen ist gar nicht einfach. Einbahnstraße über Einbahnstraßen. Selbst das Hostel ist versteckt. Erst links vorbei, dann rechts vorbei. Genau in der Mitte an der Ecke war es dann. Der Frontdesk ist unterbesetzt und verdammt langsam. Mache in der Zwischenzeit meine Reservierung. Zum Glück hat vorher jemand ein Bett gecancelt. Aber selbst diese einfache Auskunft ob ein Bett frei ist bekomme ich nicht von der Rezeption. Hat irgendwas von einer Schlaftablette. 

Nach dem duschen erkundige ich mich nach einer Restaurant Empfehlung. Dort gibt es nur nichts mehr warmes zu essen. Also weiter. Zufällig sehe ich neben an ein Franziskaner Logo. Das ist mein Lokal. Ich erwische eine deutsche Bar. Nach so einem Tag gibt doch mal deutsches Bier. Klein und teuer aber genau was ich will. 


Hier gibt es echt viele verschiedene Import Biere. Hier findet jeder seins. 
For all translation users here the translation of the header. Mixing Philadelphia with maybe. Just if I maybe get a stadium tour at Philies field. 

Route 40

Heute hab ich mich die ganze Zeit über auf der Route 40 aufgehalten. Morgen wird es so weiter gehen. An manchen stellen ist wirklich ein guter Seitenstreifen vorhanden. An manchen stellen haben sie gut versucht bzw gut angefangen. 


Leider war es eher ungünstig dort stehen zu bleiben wo ich die 6000 Kilometer Marke erreicht hab. Das Foto von Brücke ist um den Dreh herum entstanden. War genau auf einer langen Brücke für die ich auf der anderen Seite 8$ zahlen musste. Dafür waren es deutlich weniger Kilometer als die Umfahrung. 


Gegen Ende ist noch ein Sturm aufgezogen. Ich bin ihm etwas zuvor gekommen und hatte bereits eingecheckt als der Wolkenbruch begann. 

Arbeit

Der heutige Tag ist schnell beschrieben. Viel Verkehr, wenig shoulder oder bike lane. 

Hier ist mal ein Garten mit dem man leicht zurecht kommt. 

Nachdem eine Niederlassung von der Firma in der ich arbeite fast am Weg liegt, mache ich einen kleinen Schlenker um zu sehen wie es da so zu geht. Leider sind die meisten ITler ausgeflogen. 

Der erste Blick auf Baltimore. 

Die Indians sind zu Gast. Diesmal bekomme ich auch etwas zum Essen beim Baseball. Der Platz im Outfield ist gut für Homeruns. Nur gab es keinen in meiner Nähe. Ansonsten ist man echt weit weg von Homeplate und dem meisten Spiel Ereignissen. 

Die Hausherren gewinnen 5 zu 1. 

Wenn bei uns auch so viel Personal zum Feld machen wäre. Es gibt extra eine Gruppe die per Hand die SeedsSchalen aufsammeln. Gestern hatten sie Handsauger  für das. 

D.ie C.ity

Wie hätte es auch anders sein sollen. Ich komme nicht so los wie geplant. Den Trail hab ich gestern ja schon ein Stück weit kennengelernt. Deshalb glaube ich ein bisschen Zeit gut zu machen. Am Anfang klappt das auch noch. Nur merke ich bald, dass es deutlich welliger zu geht als gestern. Muss ganz klar drosseln, damit ich nicht weiter über meinen Kräften fahre. 


Der Trail ist echt klasse. Hier sind auch wieder verdammt viele Rennradler unterwegs. Bis an den Potomac River komme ich auf dem W&OD Trail (Washington and Old Dominion) und dem Custis Trail. Hier sieht man von der Brücke aus noch mal den C&O Canal. 


Für dieses Bild mache ich extra noch einen Schlenker. 


Rings um das weiße Haus ist echt viel abgesperrt. Selbst als ich nur kurz mein Fahrrad auf der Straße hinter mir habe, kommt gleich ein Polizist und schickt mich zurück. 

Um kurz nach 12 Uhr bin ich im Hostel. Kurz duschen, sowie umziehen und weiter zum Baseball. Auf dieser Straße habe ich einen Fahrradstreifen erwartet, dass dieser in der Mitte ist hätte ich allerdings nicht gedacht. 


Es ist schon Anfang 5 Inning, als ich zum Stadion komme. Trotzdem muss ich den vollen Preis zahlen. Ich bekomme eine neue Perspektive geboten. Sitze diesmal weit oben, weil das nun mal die günstigsten Tickets waren, wenn man 38$ so bezeichnen kann. 


Ab dem 7 Inning wird nichts mehr verkauft an Essen. Ist mir so noch nie aufgefallen. Dann spare ich mir da etwas Geld. Sind sie selbst schuld. 

Ich mache mich auf eine Rundtour durch Washington D.C. mit dem Rad.


Hier lerne ich Chuck kennen. Er macht eine USA Umrundung gegen den Uhrzeigersinn. Er hat wie ich in San Francisco angefangen. Nur war das schon im April. 


Als er hört, dass ich in einem Hostel bin, bucht er sich auch gleich ein Bett und wir fahren gemeinsam noch ein paar Park Highlights ab. 

Es ist zwar das Denkmal an den zweiten Weltkrieg, doch es passt einfach so gut für uns. Für ihn noch mehr, da die Säulen rings herum jeweils einen Staatennamen tragen. 


Ps. Das Wasser riecht schon etwas salzig 😉

Früher Vogel

Leider war die Nacht nicht ganz so gut. Fast ständig sind irgendwo irgendwelche Autos gefahren. Auch immer wieder runter zum Fluss. Vermutlich zum angeln.

Es hat natürlich auch Vorteile so früh wach zu sein. Man bekommt etwas vom Sonnenaufgang mit.


Kurz nach 8 bin ich auf der Strecke. Die ersten 16 Kilometer nehme ich den geteerten Zugtrail welcher parallel zum Kanal verläuft. Dann geht es zurück zum Schotter.

Kurz nach dem schönen Gleishebewerk, damit Schiffe auf dem Kanal darunter durch fahren können, verlasse ich den Trail. Ich kehre auf die Straße zurück um einige Kehren vom Fluss abzukürzen.

Dort sehe ich dann auch mal etwas andere Landschaft im Vergleich zu dem Trail. Hier muss mal vor sehr vielen Jahren eine bedeutende Schlacht statt gefunden haben. Welche habe ich mir nicht angeschaut. Waren ganze 4 Tafeln mit Erklärungen dabei gestanden. Ich hab einfach die Aussicht genossen.

Nochmal ein Stück am C&O. Unten sieht man schön wo früher der Kanal war.

In Brunswick muss ich mich mal wieder entscheiden, wie ich weiterfahre. Das ob ist schon klar definiert. Bin bei 90 Kilometern und es ist erst 3 Uhr. Klasse wenn man so früh los kommt.

Entschließe mich nach Leesburg zu fahren und verlasse somit endgültig den C&O. Es gibt bis Washington dort keine Hotel oder B&B mehr entlang der Strecke. Gestern hab ich festgestellt, dass die Luftmatratze ein Loch hat. Somit ist Camping nicht meine erste Wahl. Von Campingplätzen wären noch genügend da gewesen.

Dafür komme ich jetzt noch nach Virginia. Nach etwas Kreuz und Quer gelange ich auf einen geteerten Trail. Eine ehemalige Bahnstrecke. Hier begegnen mir so viele Rennradler wie den gesamten Trip über nicht. Und der Abschnitt war nicht all zu lange.

So dreckig haben meine Beine die gesamten letzten Tage nach dem Radfahren aus geschaut.

Morgen versuche ich früh los zu kommen. Wenn mein Plan aufgeht kann ich mir Mittags das Baseballspiel anschauen.

Was für ein Tag

In Cumberland endet der GAP Trail. Leider! Doch der C&O Trail übernimmt. Der große Unterschied, der GAP verläuft auf einer ehemaligen Bahnstrecke, der C&O auf einem Damm von einem ehemaligen Schiffskanal. Den Unterbau einer Eisenbahn kennt man: Grober Schotter mit Luft dazwischen wo Wasser sehr gut ablaufen kann. Nun die Frage was soll ein Damm machen? Richtig. Er soll das Wasser halten. Wer den gestrigen Tag gelesen hat weiß auch noch, dass mehrere Unwetterfronten durchgezogen sind. 

Gleich auf den ersten Metern finde ich Pfützen mitten auf dem Weg. Dummer Weise ziehe ich nicht sofort meine Überschuhe an. 

Sprich der Trail ist an manchen stellen ausgewaschen oder ausgesetzt und an anderen Stellen mit Wasserlachen besäht. Auch werden es nach wenigen Meilen nur noch zwei Fahrrinnen. Verglichen zu den letzten 3 Tagen ein enormer Rückschritt. Ich muss deutlich aufmerksamer fahren. 

Kurz nach meinem Start lerne ich Jere kennen. Erst fahre ich an ihm vorbei, doch dann Bremse ich mich ein wenig. Die Kraft brauche ich sicher später noch. Gemeinsam halten wir bei einem der Aquädukte. Dieses ist für den Kanal errichtet, dass die Schiffe über den Seitenarm fahren konnten. 


Auch bei der ersten Schleuse machen wir Fotos. Bis jetzt die einzige wo noch ein ordentliches Tor dran ist. Dort treffen wir eine Radlerin von Washington kommend. Sie musste über mehrere Bäume klettern und dabei ihr Gepäck abladen. Sofort schaue ich nach einer Möglichkeit diesen Teil zu umfahren. Werde auch fündig. In Oldtown kann ich auf die Straße. In der Zwischenzeit kommt ein Ehepaar aus unserer Richtung. Zufällig sind es Freunde von Jere. Die Frau und die Radlerin haben sogar noch gemeinsame Bekannte. Wie klein die Welt manchmal ist. Es kommt sogar noch besser. Von mir haben sie paar Meilen vorher schon gehört. Vermutlich von der Gruppe, mit der ich mich vor dem Hotel unterhalten habe. 


Mein Plan sind 85 Meilen, weshalb ich alleine weiter fahre. Kann ja nicht ewig mich unterhalten. Als ich kurz noch mal nachschaue, wo ich vom Trail runter muss, schließt Jere zu mir auf. Fahren gemeinsam bis Oldtown. Zwischenzeitlich holt kurz die Bekannte von Jere auf um uns zu sagen, dass die Bäume entfernt wurden. In Oldtown treffe  ich wieder die Gruppe der letzten Tage. Dachte eigentlich, dass sie hinter mir sind. Doch sie sind so früh gestartet, da heute ihre längste Etappe ist. Jere wartet hier auf seine Frau. Ich breche kurz nach der Gruppe auf. Weiter auf dem Trail. Gerade als ich ein paar einhole liegt auch schon der erste Baum auf dem Weg. Von wegen bereits entfernt. Gemeinsam überqueren wir die ganzen Bäume. An die 10 werden es schon gewesen sein. Dank der Hilfe musste ich nicht einmal abladen. War eine tolle Teamarbeit. 


Vor dem Paw Paw Tunnel gibt es eine kurze Pause fast ein Kilometer lang. Auch hier geht der Kanal durch und an der Seite befindet sich eine sehr ausgesetzte schmale Fahrbahn. Ich fahre ohne direkt vor dem Tunnel stehen zu bleiben sofort hinein. Kann ja schließlich mein Licht vom Lenker aus bedienen. Es kommt keiner nach. Bzw nur sehr langsam. Vermutlich schieben sie ihre Räder. Kann ich gut verstehen. Ich mache weiter. Die schnellen aus der Gruppe werden mich sicher bald einholen. 


Es fällt mir immer schwerer zu treten. Auch schleift etwas am Hinterrad. Und das schon seit einer geraumen Zeit. Bleibe stehen. Es hat sich so viel Matsch, Schlamm und Dreck zwischen Reifen und Schutzblech angesammelt. Beim Rückwerts schieben blockiert das Rad deutlich. Kein Wunder, dass ich mir schwer tue. 

Mit den Eisenhacken vom Expander bekomme ich den Dreck schlussendlich heraus. Alternativ wäre nur Laufrad ausbauen geblieben, was noch mehr Zeit gekostet hätte. In der Zeit passiert mich wieder die Gruppe. Einige hätten mir auch geholfen, nur hatte ich da eh schon die richtige Technik heraus. 

Kurz nach ihnen komme ich in Hancock an. Ihr Ziel haben Sie hier erreicht. Ich muss mich jetzt entscheiden was ich mache. Es ist schon nach 5 Uhr und der nächste große Ort sind 24 Meilen entfernt. Wenn ich dazwischen campen will muss ich hier noch einkaufen. Eigentlich bin ich sch ganz schön geschafft. Während ich überlege kommt jemand vorbei und erzählt mir, dass der Radladen vor dem ich stehe ein Hostel dabei hat. Ich schaue mir das ganze mal an. Für 10 Dollar eine warme Dusche und ein Dach über dem Kopf. Es kommt sehr nahe an Camping heran. Hier bleibe ich für heute. Dann muss ich morgen mehr machen um am Donnerstag Mittag in Washington zu sein. Da findet ein Baseball-Spiel statt. Wird sich morgen zeigen
Jere und seine Frau kommen hier vorbei. Wenn es sich ergibt fahren wir morgen gemeinsam. Und wenn ich mal nach Cleveland komme um mir ein Spiel der Indians anzusehen habe ich schon eine Übernachtungsmöglichkeit und eine Begleitung. Vielleicht kommt er sogar schon am Donnerstag mit ins Stadion.