Wenn man neben dem Wecker noch von Regen geplätscher geweckt wird und man weiß, heute ist eigentlich Urlaub mit Rad fahren. Wie soll das nur zusammen passen?
Ein gemütliches Frühstück mit angeregten Gesprächen lässt den Blick nach draußen vergessen. So kommt auch die Startzeit für Gruppe 1 erst spät. Trotzdem kommen wir um 9:30 los. Gut eingepackt als Lernerfahrung von gestern. Doch bei der Fahrt stellt sich schnell heraus, dass Armlinge und Windweste voll gereicht hätten. Der Regen hat aufgehört und auch von der Straße spritzt nicht viel nach oben. Aber, laut Wetter Prognose soll ja noch Regen kommen.

Im erst Anstieg wird mir in der Regenjacke definitiv zu warm und ich gebe die Fahrt nach oben frei um selbst meine Jacke auszuziehen zu können. Bei 6 Personen lohnt es sich, so etwas einzubauen. Doch alle bleiben schön brav in zweier Reihe. Nachdem ich wieder bei der Gruppe bin ist selbst mein Platz vorne links noch frei. Also zurück ins Glied und schön gleichmäßig mit geschlossener Gruppe zum Col de Murs.

Nach einer kleinen Zwischenabfahrt geht es gleich in den nächsten Anstieg.
Kurz vor dem Col de la Ligne (756 m) gibt es einen Platten. Ein Teil der Gruppe fährt schon zum Pass vor und der andere Teil kümmert sich um den Defekt. Durch den Stopp konnten eine lockere Navigationsgerät Halterung und ein Flaschenhalter auch gleich noch mit fest gezogen werden.

Nach einem Abzweig in einen fast schon Waldweg merke ich wie mein Hinterrad etwas schwammig wird. Der erste Verdacht, vielleicht hat sich nur das Ventil gelockert, haben wir durch aufpumpen gelöst. Im Zweifel muss dann doch der Schlauch getauscht werden.

Nur wenige hundert Meter weiter kommt der nächste mit ähnlichen Problemen. Auch hier versuchen wir es erstmal nur mit Pumpen.

Gute 8 Kilometer später müssen wir am Gravelbike doch den Schlauch tauschen. Während der Standzeit verliert auch mein Rad zu viel Luft, dass wir dort auch gleich noch wechseln. Bei mir war ein Dorn im Mantel gesteckt, bei dem anderen Rad konnten wir keine Einstichstelle finden.

Nachdem das in der Abfahrt passierte war der vordere Teil der Gruppe schon weiter unten. Auch bei denen gab es einen erneuten Platten mit Glas im Mantel. Einer kam zurück um einen Ersatzschlauch und Mantel zu holen.
Nachdem die Guide Ausstattung nur zwei Schläuche und einen Mantel vor sieht, war ich leer vom Ersatzmaterial.
Mittlerweile waren auch Gruppe 2 und 3 vorbei gefahren. Die hatten bereits auch schon einen Platten.
In Roussillon bestellten sie gleich noch Pizza für uns mit. Nur durch Technik Versagen sind wir direkt daran vorbei gefahren und haben sogar noch eine extra Schleife gemacht um an den Standort zu kommen, allerdings zeige dieser an eine andere Stelle.
Gruppe 1 entschied sich weiter zu fahren und wir wollten uns wo anders verpflegen.
Dadurch blieb mehr Pizza für die anderen beiden Gruppen.
Wenn der Wurm drin ist, dann dauert es bis er wieder verschwindet. Nach gut 73 Kilometern hatten wir erneut einen Platten beim Gravelbike. Somit teilten wir uns erneut auf. Die einen sorgten für Nahrung beim Supermarkt und die anderen machten Fingermuskelübungen. Es gibt Felgen / Mantel Kombination, da muss man mit viel Kraft arbeiten.
Nachdem dann alle, entweder mit frischem Schlauch und Luft oder mit Kohlehydraten versorgt waren ging die Fahrt doch schon weiter.

Am Col de Pointu wartete bereits Gruppe 3 auf uns. Im Anschluss an ein gemeinsames Passbild wollten wir noch paar Kilometer miteinander fahren, doch der Abzweig zwischen Variante A in B kam deutlich schneller.

Nachdem es noch nicht geregnet hatte und trocken war, entschieden wir uns den Stich zum Foret des Cèdres noch mit zu nehmen, aber die 20 Kilometer Kammstraße hin und zurück weg zu lassen. Somit ein Plus 1 in der Passjagd mehr, aber mit Blick auf die Uhr eine Vernunftsentscheidung.
Oben angekommen war wenig später auch ein Teil von Gruppe 2 da. Ebenso ein gemeinsames Foto und dann auch eine gemeinsame Rückfahrt zum Hotel.

So zumindest der Plan. Doch bei Kilometer 118 gab es den dritten Platten beim Gravelbike. Also teilten wir die Gruppe erneut und in einer Dreiergruppe richteten wir den Platten während die anderen bereits sich zum Hotel auf machten.
Nach 9 Stunden waren dann alle wieder zurück. Gute 3 Stunden waren davon geprägt Defekte zu beheben. Und alles ohne Regen.
Der Defect-Day (9 Platten) und/oder für manche auch Digitalditox-Day fand einen sehr versöhnlichen Abschluss mit einem Schmutzbier. Der einsetzende Regen erinnerte uns nur daran, dass es auch schon kurz vor dem Abendessen war.

Hier noch die Pannenpunkte zum Nachfahren: https://www.relive.com/view/v1vjPkzdeY6
Techniktipps:
- Nicht jeder Schlauch passt zu jedem Mantel
- Man sollte den defekten Schlauch nicht nochmal einbauen