Wendepunkt Oslo

Ein wenig Zeit bleibt uns noch in Oslo. Diese wollen wir mit etwas Sight Seeing verbringen.


Auch ein Museumsbesuch in der National Gallery stand auf unserer Liste. Um viertel vor 10 haben wir bereits schon ein paar Leute dort stehen sehen. Wieso sollen wir uns so früh schon anstellen? Also sind wir noch kurz zum Schloss, welches oben zu sehen ist. Zurück stehen wir vor einer ordentlichen Schlange. Ein Plan B muss her. Somit streichen wir die Galerie und nehmen dafür die Festung in unser Programm mit auf.



Wir haben ja schon vorher gesehen wie groß unser Schiff ist. Nur innen bekommt es nochmal eine neue Dimension. 15 Decks hat das Schiff. Im 6. Stock ist ein großes Restaurant wo in der Früh und Abends jeweils Buffets aufgebaut sind. Auch ein Supermarkt ist dort zu finden. Angeblich ist der Alkohol und Süßigkeiten dort billig. Eine kurze Überprüfung hat das Gegenteil bewiesen. Auf 7 kommt eine Einkaufspassage mit Pizzeria und Snack Stationen. Auf diesen zwei Ebenen ist auch noch hinten im Schiffe ein Restaurant ala Cart mit einem traumhaften Blick.

Das Schiff bietet noch viel mehr, wie das Sonnendeck (13), eine Disko oder das Beobachtungsdeck mit Bar (15. Etage). Hier sind ein paar Details dazu zu finden: https://de.wikipedia.org/wiki/Color_Fantasy

Der Sonnenuntergang oben und der Sonnenaufgang unten. Leider waren zu viele Wolken, als das wir dazwischen noch Sterne hätten sehen können.

Zurück in Kiel beim Auto alles verstauen. Passt wie dafür gemacht.

Die nächsten 900 Kilometer bis nach Hause werden zwei mal durch Baustellen stark verlangsamt. Stau trifft es besser, denn die ganze Strecke war immer wieder gesäumt mit Baustellen. Um uns nebenbei die Zeit etwas zu vertreiben zählen wir Bullis. Am Schluss kamen wir auf stolze 30 Stück.

PS. Das Resümee meiner USA Reise ist noch in Arbeit, wird hoffentlich die nächsten Tage folgen.

Etappenübersicht

Datum Übernachtungsort Kilometer Anstieg Abfahrt
6.8. Aabenraa, DK 33,6 161 182
7.8. Esbjerg, DK 91,9 399 355
7.8. Esbjerg (Essen) 7,4 44 41
8.8. Hvide Sande, DK 74,5 319 334
9.8. Thyboron, DK 89,5 309 295
10.8. Fjerritslev 97,7 361 356
11.8. Frederikshavn, DK 99,4 381 381
12.8. Stenungsund, SWE 60,7 281 253
13.8. Lysekil, SWE 72,6 627 611
14.8. Strömstad, SWE 103 676 697
15.8. Moss, NOR 87,1 701 700
16.8. Oslo, NOR 68,2 671 655
17.8. Fähre 3,3 15 11
13 Summe 888,9 4945  4871

Das beste zum Schluss

Der erste Anstieg wartet schon in Moss. Normaler Weise kennt man Wasserfälle in den Bergen. Hier ist er direkt am Meer. Das erste Bild ist nach oben fotografiert und das zweite darunter zeigt schon das Meer. Das Blaue am oberen Bildrand ist Meereshöhe.

In Norwegen und teilweise auch in Schweden gibt es Öffnungszeiten, welche bei uns noch undenkbar sind. Von 7 Uhr morgens bis 23 Uhr Nachts und das 7 Tage die Woche. Manche Läden machen am Sonntag dann kürzere Öffnungszeiten.

Gelegentlich finden sich am Wegesrand Meilensteine. Hier zeigen sie Kilometer bzw. Wegweiser. Zum Glück gibt es neuere Schilder, denn der Text auf den Steinen ist meist nur schwer lesbar.

Wir folgen heute der Radroute 7. Eigentlich sollten solche Langstrecken dafür ausgelegt sein, dass man sie gut mit dem Reiserad fahren kann. Die ersten 30 Kilometer hatten wir 29 Kilometer lang Teer und ca. 1 Kilometer festen Kies unter unseren Packeseln. Ein paar ungeteerte Stücke sind nicht schlimm. Gerade fahren wir wieder auf einem solchen an einer Bahnlinie entlang. Die Routenführung will, dass wir über eine Brücke auf die andere Seite wechseln. Man kann die Auffahrt wie folgt beschreiben. Sie ist etwas Steiler, dafür ist der Untergrund lockerer und dann kommt noch eine Stufe welche mit den beladenen Rädern definitiv nicht fahrbar ist. Auf der anderen Seite ist der Absatz nicht ganz so hoch und zumindest Abwärts fahrbar. Der anschließenden Streckenabschnitt geht auf einer teils ausgewaschenen Schotterpiste dahin. Man kann es schon fahren, wenn man Schottererfahrung hat, nur passt das überhaupt nicht zu der sonst sehr schönen Streckenführung.


Für meinen Bruder hier ein Foto von einem gut erhaltenen Bulli. Nein, wir können ihn nicht einfach als Mitbringsel mitnehmen!

Die Abfahrt nach Oslo Zentrum hat Parallelen zur Abfahrt vom Brenner nach Innsbruck. Man fährt neben der Tram und hat einen Blick über die Stadt.



Aktuell wird für ein Festival am Hafen ein wenig aufgebaut. Vermutlich handelt es sich um eine Veranstaltung mit indischem Touch.

Hoffentlich kann hier mal der Friedensnobelpreis an die gesamte Erde und ihre Bewohner übergeben werden. Wenn jeder von uns seinen Teil dazu beiträgt, dann klappt es vielleicht auch irgendwann.

In Oslo wurde es geschafft, das Historische mit dem Modernen zu kombinieren. Auf der einen Seite ist alte Festung und auf der anderen ein moderner Wohnkomplex mit Badesteg und vielen Restaurants. Die Autostraße wurde hier teilweise sogar unterirdisch verlegt, damit das Erscheinungsbild schöner ist.


Ob der Freiheitskämpfer neben mir auch zugleich ein Fahrrad Pionier war, kann ich leider nicht sagen. Auf jeden Fall muss er ohne Speichen fahren. Vielleicht ist das wie mit dem „übers Wasser gehen“. Das können auch nur sehr wenige 😉

Das Radfahren ist hier zwar zu Ende, doch müssen wir noch mit der Fähre zurück nach Kiel und dann mit dem Auto nach München. Der Artikel, wie es uns bei der Heimreise ergeht folgt dann vermutlich Donnerstag Abend.

Die Provinz

Wandererheime in Schweden sind nicht vergleichbar mit den Dan-Hostels, welche wir in Dänemark hatten. Heute Morgen mussten wir am Frühstücksbuffet, welches sehr überschaubar war, erst einmal saubere Tassen suchen, obwohl ansonsten viel Nippes herumstand. Das W-Lan Passwort sagt auch einiges über das Haus aus: Retro_1950.

Vom Start weg hatten wir Sonne. Nur eine frische Brise, welche uns entgegen blies, verhinderte angenehme Temperaturen. Sobald wir uns im Schatten von Bäumen oder Felsen bewegten, war es durchaus schattig. Ist ja schließlich selbsterklärend, doch hier wurde es dem ein oder anderen nochmal deutlich vor Augen geführt.

Kurz vor der Grenze konnten wir ein Wirtschaftsphänomen ausmachen, welches gelegentlich an Grenzen vorkommen kann. Shoppingtourismus. Hier wird dieser in großem Stil betrieben. 6 Kilometer vor der Grenze gibt es ein riesiges Shoppingcenter und auch einige kleinere Gewerbe. Vermutlich ist der beste Vergleich mit Metro. Es gibt große Gebinde, damit es billiger wird.

Der letzte Kilometer vor der Grenze besteht auch nochmal aus Supermärkten. Vorwiegend Süßigkeiten, Bier und Tabak, welche entweder in Norwegen Mangelware oder jedenfalls deutlich teurer sind.

Der Fluss unter der Brücke ist die Grenze von Schweden nach Norwegen. Hier befahren wir das dritte Königreich unserer Reise. Wieder eine neue Sprache lernen, wo wir uns gerade an das Schwedisch gewöhnt hatten. Wenigstens mussten wir uns nicht mit der Währung abtun. Entgegen unserer Annahme, dass wir in Europa sind und wir den guten Euro verwenden können, haben alle Kronen. Nur hat jedes Land vorne daran noch den Namen des Landes.

Hier geht es in die Eng. Nur ist die Anfahrt deutlich weiter. Als Tagesausflug von München ist das nicht mehr zu machen.

Die Radwege in Norwegen machen einen besseren Eindruck als in Schweden. Es gibt auch wieder eine deutlichere Beschilderung. Hier merkt man, dass Norwegen früher mal eine Provinz von Dänemark war.


In Moss ist unser heutiges Etappenziel. Hier verlassen wir morgen endgültig den Nordseeradweg und fahren auf der Route 7 nach Oslo.

Um zu sehen, wo der Nordseeradweg weiter gehen würde, schauen wir uns die Fähre an, mit welcher man nach Horten übersetzt. Gerade kommt eine angefahren. Schon einige Meter bevor sie angedockt hat, geht das Schiffsmaul auf und zeigt ein paar LKWs. Auch bei der Entladung schauen wir noch zu. Komischer Weise sind sehr wenige Autos mit an Bord. Hier warten auf jeden Fall viele, um auf die andere Seite zu kommen. Als alle Lastwägen unten sind, geht eine Klappe zum Deck tiefer auf und die im Schiffsbauch versteckten PKW rollen von Bord.

Während dem Besuch in der Kirche und am Spielplatz kann man sein Elektroauto laden. Der Gemeinschaftplatz kommt auf jeden Fall sehr gut bei den Einheimischen an. Hier bekommt man mal etwas Leben mit.

Sommer in der Stadt

Wie aus dem vorherigen Artikel (Inselhopping) bereits hervor geht, war das W-lan sehr schlecht ausgebaut. In der Früh um kurz vor acht haben wir uns erst mal den Platz auf der Treppe gesichert, um zumindest unsere Fähre zu buchen. Dadurch sind wir nicht ganz pünktlich beim Frühstück gewesen, was zur Folge hatte, dass das Speisezimmer voll besetzt war. Somit bezogen wir den Platz auf der Veranda. Eigentlich wollten wir genau da gestern unsere Räder hinstellen. Nur weil wir die Info bekamen, dass dort manche Leute Frühstücken, haben wir für unsere Räder einen anderen Platz gesucht. Jetzt wussten wir auch, wer dort sein Frühstück ein nimmt. Mit der wärmenden Sonne war das durchaus angenehm.

Durch diese Tatsache wussten wir schon wie warm es ist. Jacken, Armlinge und Beinlinge haben wir gleich in den Taschen verstaut und dafür Sonnencreme aufgetragen. Für mich war es das erste Mal auf dieser Reise, dass Sonnencreme auf Arme und Beine kam!

Welche Meile der Stein genau beschreibt ist nicht erkennbar. Auf jeden Fall stammt dieser von 1929 und zeigt auch noch an, wo es in welche Richtung geht.

In Strömstad angekommen haben wir die 10 Schwedischen Meilen voll gemacht.

Auch beim Abendessen konnten wir wieder draußen sitzen und die Sonne genießen. Im Anschluss haben wir uns noch von einem Felsen aus, welcher direkt am Hafen ins Meer übergeht, den Sonnenuntergang angesehen.

Wenn die Chemie Toilette …

… keine Sorge, ist nur blaues Licht.

Inselhopping

Peter Schreibt: Wegen nicht ausreichender Internetverbindung mussten wir heute morgen auf der Treppe des leicht angejahrten, liebevoll ausgestatteten Hostels unsere Fähre für Mittwoch buchen, der Blogbeitrag für den gestrigen Tag folgt deshalb erst jetzt.

Irgendwie waren nach dem (vor-)gestrigen Regendesaster über Nacht nicht nur fast alle unsere Klamotten und Habseligkeiten wieder halbwegs trocken geworden, sondern auch der Himmel zeigte sich von seiner freundlichen Seite. Hinzu kam ein liebevoll angerichtetes, gut sortiertes Frühstücksbufett, so dass wir gut gelaunt und warm verpackt auf die Etappe starten konnten.

Im Hafen ging es hoch her, was durch einen Gaudiwettkampf verursacht wurde, bei dem man unter anderem Sandsäcke einen Hang hinauf tragen oder ins Hafenbecken springen und dort unter Rohren hindurch tauchen musste. Es herrschte rege Beteiligung. Anschließend leiteten uns drei kühne Brücken in die Schönheit der Schärenwelt, die heute wirklich eindrucksvoll erkennbar war.

Gegen Mittag zog dann doch wieder die angekündigte und vertraute Bewölkung auf, die bald neuen Regen über uns ausgoß. Zum Glück hatten wir uns rechtzeitig wasserfest verpackt, passenden Unterstand fanden wir keinen.

 

Der Regen dauerte dann nicht so lange, so dass wir unsere verspätete Mittagspause schon wieder unter freiem Himmel vor der Gemeindebibliothek von Ellös halten konnten, wir hungern ja schließlich auch nach Bildung. Allerdings war die Bücherei geschlossen um diese Zeit.

Schließlich ging es nicht mehr weiter, wir mussten auf die öffentliche Fähre warten, die aber bald kam und uns mit einigen Autos und Fußgängern übersetzte.

Immer wieder haben wir solche Briefkastenansammlungen gesehen, das macht es wohl dem Briefträger einfacher, die teilweise doch sehr verstreut liegenden Wohnstellen zu bedienen.

Rückblick und Ausblick: unsere dritte Fähre, diesmal kostenpflichtig, bringt uns von dem idyllischen Fischerdorf (leider im Gegenlicht) Fiskebäckskil ins wesentlich größere Lysekil, wo eben ein Frauensegelwettbewerb zu Ende gegangen war mit internationaler Beteiligung und entsprechendem Remidemi. Zum Glück haben wir von unterwegs schon gebucht und finden in wenigen Minuten vom Fähranleger unser Quartier.

Zwar funktioniert das W-Lan im Hostel so gut wie nicht und eine norwegische Mädchenmannschaft (Handball?) belegt viele Zimmer sowie das Treppenhaus, aber wir finden einen guten Italiener (ganz europäisch) und der Tag findet seinen kulinarischen, süßen und versöhnenden Ausklang.

Eindrücke aus Lysekil:

Alter Schwede!

Die Fähre samt Frühstück an Bord haben wir gestern Abend noch via Internet gebucht. Damit wir in Schweden noch ein paar Kilometer fahren können, haben wir uns für die Abfahrt um 8:15 Uhr entschieden. Also früh aufstehen und mit nüchternem Magen auf das Schiff. Klappt aber alles bestens und mit den Motorrädern zusammen dürfen wir als erste das Deck befahren, was zur Folge hat, dass wir in Göteborg auch schnell wieder raus dürfen.

Das Frühstück auf See ist entspannt. Wir bekommen einen Fensterplatz direkt unter der Brücke mit Blick nach vorne. Es gibt ein reichhaltiges Buffet. Hier sollte jeder etwas finden. Von einem Müsli aus Früchten, paar Zerealien und laktosefreiem Jogurt über einen deftigen Gang mit Kötbular, Bacon und Rührei bis zum süßen Finale mit Mini Krapfen und Pfannkuchen garniert mit Softeis und Haselnusstopping.

Rückwärts einparken mal anders.

Göteborg beeindruckt uns mit vielen Wegweisern speziell für Radfahrer und erstaunlich vielen Radwegen, welche oft Vorfahrt genießen. Nur blöd, dass wir das meiste nicht verstehen. Auch scheint der Nordsee Radweg hier unbekannt. Die Hoffnung einen beschilderten Radweg zu sehen wie in Dänemark können wir vermutlich begraben.

Ein Schild finden wir dafür. Es ist schön zu sehen, dass man in die richtige Richtung fährt.

Während unserer verspäteten Mittagspause wird aus dem Niesel echter Regen. Regen, kein Schauer. Sprich es hört nicht gleich wieder auf. Dummer Weise habe ich nicht gleich meine Regenhose und Überschuhe angezogen. Das hätte zumindest etwas von der Nässe abgehalten.


Nachdem wir schon nass sind und noch recht gut in der Zeit liegen, entschließen wir uns, die erste Möglichkeit ins Trockene zu kommen links liegen zu lassen. Die Strecke zum nächsten Wandererheim erweist sich als länger als gedacht. Das liegt mitunter daran, dass das auf der Karte eingezeichnete Objekt nicht zu finden war. In Stenungsund passte die Karte dann zur Realität. Unsere Sehnsucht nach Trockenheit war auch schon unermesslich. Doch als wir im Hostel nach zwei Betten fragten, bekamen wir leider ein „Sind schon voll“ zu hören. Haben daraufhin unsere Suchkriterien angepasst und ein kleines Hotel in der Nähe gefunden. Endlich konnten wir uns trocken legen, was in einem Einbettzimmer mit Zustellbett und lauter waschelnassem Zeug gar nicht so einfach war. Das Dry-Management für unser Equipment wird sich noch bis morgen hinziehen. Leider ist da auch noch Regen angesagt. Aber ab Sonntag werden wir Superwetter haben. Alter Schwede, war das eine Etappe. Das Land soll ja sehr schön sein, war aber vor Nässe kaum zu sehen.

Windige Reise

Es drohte ein Frühstück mit 150 Schülern. Durch frühes Aufstehen konnten wir dem entgehen und durften nur eine Ansage über uns ergehen lassen, der die meisten ruhig folgten. Nur haben wir davon kein Wort verstanden.

Wildmoosstraße? Gibt´s in Gröbenzell auch, nur an was erinnert ihn das?

Hier in Brönderslev haben wir mal was richtig Tolles gesehen. Ein Blick in den Boden. Was man so alles im Boden finden kann, wenn man buddelt. Also aufpassen. Das Glasfaserkabel ist nicht besonders tief vergraben. Wenn das aus Versehen durchstochen wird, gibt es erst mal kein Internet!

Wir haben gleich nebenan Mittag gemacht. Die Spezialpizza zeigt, wie groß die Tierliebe der Dänen ist: Pizza Bambi. Wenn jemand also mal Wildpizza will, dann eventuell mal hier versuchen.


In der Früh war es mit 13 Grad sehr frisch. Trotz relativ viel Sonne wollte die Temperatur nicht steigen. Das lag am Wind. Ständig brachte dieser neue kalte Luft vom Meer. Für ein kurzes Stück am Nachmittag ging es ohne Armlinge bzw. Jacke. Die nächste Wolke vor der Sonne und schon brauchte man mehr zum anziehen.

Was tun, wenn ein Golf zu klein ist und ein Bulli zu teuer? So sieht die Lösung aus. 9 Türen und 8 Sitze.

Dänische Spezialität: Betonleitplanken

Schweden in Sicht. Naja nicht ganz. Zumindest das Meer dorthin und unsere morgige Strecke. West – Ost – Durchquerung geglückt!

Zur Einstimmung auf die Fährefahrt habe ich gleich mal geübt wie das mit dem Steuern funktioniert. Wenn da mal keiner seekrank wird.

Fährt sie oder fährt sie nicht?

Erster Schock am Morgen beim Semmeln holen. Ein Pärchen erkundigt sich ob die Fähre heute fährt. Wenn sie nicht fährt, dann sitzen wir hier erst mal fest. Gestern wurde der Fährbetrieb aufgrund des starken Sturmes eingestellt. Aktuell fährt sie aber das kann sich jeder Zeit ändern. Wir peilen die um 9 Uhr an. Ansonsten geht erst in einer Stunde die nächste. Bis dahin kann sich das Wetter schnell ändern.

Um 8:45 kommen wir los. Uns begleitet ein Junge der den Nordsee Radweg fährt und gestern nicht mehr weiter konnte weil die Fähre nicht ging. Als wir kurz vor 9 Uhr an der Fähre ankommen gibt es noch mal einen kurzen Schock. Die Fähre ist zwar da, doch die Autos und zwei andere Radler stehen davor. Ist der Betrieb schon eingestellt? Zum Glück nicht. Erst um 9 Uhr beginnt die Beladung.

Bei der Überfahrt ist der Seegang merklich spürbar.

Auf der anderen Seite haben wir nochmal 10 Kilometer starkes Gebläse von schräg links und etwas von vorne. Ab dann verlassen wir den Nordsee Radweg und schlagen einen für uns besseren Weg ein. Der Wind hat ab da nicht mehr ganz so viel negativ Einfluss.

In Thisted machen wir erst einmal Mittag mit klasse Blick auf einen der vielen Fjorde mit Sonne und ohne Wind. Etwas was die letzten Tage eher selten war.

In Thisted gibt es einen Supermarkt ohne Ordnungssystem. Da steht der Kaffee neben den Pepsi Dosen, Obst und Gemüse ist gemischt. An 5 verschiedenen Plätzen gab es ein identisches Produkt. Kurz um die Anordnung war wie Kraut und Rüben. Dort könnte man einen tollen Orientierungslauf veranstalten.

Am Nachmittag wurden es weniger Wolken und mehr blauer Himmel. Das und auch der Wind sorgten für ein flottes voran kommen.

In Fjerritslev haben wir in der Jugendherberge das letzte freie Zimmer ergattert. Auch die Möglichkeit zum Wäsche waschen haben wir ergriffen. Mit Maschinen ist das deutlich angenehmer als im Waschbecken.

Zur Stärkung gab es dann noch den Fjerritslev Burger im Restaurant neben an.

Einmal Sandstrahlen

In der Früh während dem Frühstück gab es mehrere kurze Regenschauer. Da hab ich mich gleich für die komplette Regenmontur entschieden. Das war gar nicht so verkehrt, denn die schützt nicht nur vor Regen sondern auch vor Wind und Kälte. 

Kurz nach der Jugendherberge haben wir ein Geschäft gesehen wo wir unsere Vorräte wieder auf füllen konnten. Auf dieser Strecke ist die Temperaturanzeige stetig gefallen. Mein Papa meinte, wenn es unter 14 Grad hat stellt er die Arbeit (das Radfahren) ein. In der Zeit wo er im Laden war und ich auf unsere Räder aufgepasst habe, hat sich die Anzeige bei 13,3 Grad eingependelt. Warm ist anders! Zum Glück ist er doch mit mir weiter gefahren. 

Die meiste Zeit heute trennte uns nur ein paar Dünen  von der Nordsee. Ab und an waren dort ein paar Häuser integriert. 

Irgendwann am Nachmittag wollte Papa dann mal sehen was hinter der Düne ist. Das Dauergebläse aus Westen ist kontinuierlich aktiv. Oben auf der Düne trifft es uns mit voller Breitseite. Hier nimmt der Wind ständig Sand mit auf. Ich hab es durch meine Regenhose nicht gespürt, doch Papa meinte er  bekommt gerade ein Sand Peeling. Jetzt kann ich mir das mit dem Sandstrahlen auf jeden Fall besser vorstellen. 


In Thyborøn haben wir nach etwas Recherche doch noch einen Schlafplatz gefunden. 

Wenn die Flüsse rückwärts fließen

Angepeilt ist heute Ringkøbing. Der Nordsee Radweg bringt uns gleich am Anfang zur Strandpromenade. Der Radweg klingt zwar so, dass man immer das Wasser sehen kann, doch das ist weit gefehlt. Gestern haben wir erst bei unser Stadt und Hafen Rundfahrt Blickkontakt zur Nordsee gehabt. 


Heute ist es Stürmisch. Die Böen machen uns von Beginn an zu schaffen. Verständlicherweise will da auch niemand Baden. 


Der Wind war so stark, dass der Fluß aussah als ob er Rückwärts fließen würde. 


Mittags haben wir einen tollen Pitstop gefunden. 


Zum Glück war dieser Wind und Wasser geschützt. In unserer Pause hatten wir dort einen trockenen Unterstand vor zwei kurzen Schauern. Die Überlegung ob wir uns noch mehr anziehen sollen blieb nur ein Gedankenspiel. Leider. Denn 50 Meter nach dem Pitstop erfasste uns ein weiterer Schauer. Es war richtig kalt. Zum Glück war er fast so schnell wie er gekommen war, nur die Klamotten waren mal wieder Nass. 


Aufgrund des Windes mussten wir unseren ursprünglichen Plan nochmal ändern. Neues Ziel: Hvide Sande. Dort gibt es auch eine Jugendherberge und liegt direkt auf unserer Strecke.