Gestern beim Abendessen zwischen dem zweiten und dritten Gang erreichte uns die Nachricht, dass die Cote Azur zum Corona Risikogebiet erklärt wurde. Zu diesem Zeitpunkt logierten wir allerdings in Italien, welches noch keine Risko Kennzeichnung hat. Doch nachdem die Meldung Rückwirkend für 14 Tage gilt, waren wir bereits im Risikogebiet. Somit steht unserer Rückkehr nach Nizza, über den bereits geplanten Weg, eh nichts mehr im Weg. Der Radkoffer liegt noch dort im Hotel und irgendwie muss ich ja auch zurück kommen. Nach jetzigem Stand muss ich mich nach der Rückreise entweder testen lassen oder für 14 Tage in Heim Quarantäne gehen. Wir sind noch etwas hier und in der Zeit kann sich noch viel ändern. Der Gesprächsstoff für den Abend war mit dieser Meldung gesichert.
Am nächsten Morgen starten wir etwas früher. Aber auch nur, weil Gruppe 1 schon vollzählig ist.
Für Quäldich Reisen eher ungewöhnlich geht es 25 Kilometer Flach und gerade, na gut eine Kurve und mehrere Kreisverkehre waren enthalten, dahin. Von da an geht es leicht steigend das Tal hinauf zum Col d’Agnel.
Etwas platt komme ich bei der Mittagsverpflegung an. Um Glück kann ich mich gut und schnell regenerieren. Wäre schon sehr blöd, wenn ich mich als Guide platt fahren würde.
Von der Pause sind es nur noch um die 15 Kilometer bis zum Pass, doch diese haben es in sich. Mit bis zu 14 Prozent Steigung geht es Meter um Meter nach oben durch eine tolle Landschaft, bis oben zum Pass. Mehrere von uns bezeichneten den Pass zurecht als Brett. Über 2000 Höhenmeter im Anstieg und mit paar Prozent Steigung untermauern diese Aussagen.
Mit diesem Pass habe ich nun die fünf höchsten Alpen Pässe bzw. die Top acht der befahrbaren Straßen der Alpen geschafft.
Der Agnel ist dritter Platz bei den Pässen und sechster bei den fahrbaren Straßen.
Beim Gavia bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich diesen schon habe oder eben noch nicht.
In der Abfahrt gibt es einen Stopp an einer netten Boulangerie. Dort gibt es neben Backwaren auch Eis.
Nachdem Gruppe 1 die längeren Routen fährt und wenn man schon mal da ist und die Möglichkeit für eine Auffahrt, welche man noch nicht gemacht hat, sich anbietet, sollte man diese auch nutzen. Somit geht es noch den Col d’Izoard hinauf und auf gleicher Strecke wieder hinunter. Wetter war Klasse und nach oben hatten wir Rückenwind. Klar, dass der in der Abfahrt gegen uns verwendet wird.
Amüsant ist, dass ich vor zwei Jahren und zwei Tagen minus genauso vom Izoard nach Guillestre abgefahren bin, in das identische Hotel.