The race – Cape Town Cycle Tour

Am Samstag war der erste Weg die Startunterlagen für das Rennen abzuholen. Dazu mussten wir zum WM Stadion. Nur mit Race Chip durfte man dort rein, wofür der Ausweis notwendig war. Danach wurde man am Rasen entlang zur Startnummernausgabe geleitet.

Diese war ähnlich wie bei NoveColli in die Startblöcke aufgeteilt.

Im Anschluss wird man über ein paar Social Stände, durch den offiziellen Tour Shop in die Radmesse geschleust. Das Potential sich dort zu verlaufen und nicht mehr raus zu kommen war gegeben. Nach vielem „Anschauen“ und etwas „Kaufen“ ist uns der Weg zum Ausgang gelungen.

Lichttechnik mit LEDs finde ich klasse. So hat mich auch dieses Modell angesprochen. Nachdem ich mir nicht sicher war, ob das blaue Licht am Helm in Deutschland erlaubt ist, habe ich ihn nicht gekauft.

Zurück im Hotel, kurz die Radklamotten an, um mit Jan eine lockere Runde auf dem Rad zu drehen. Wäre ja blöd, wenn der Körper sich auf nichts tun einstellt und dann am Renntag überfordert ist.

So geht es entgegengesetzt der Rennstrecke um den Signal Hill und Lions Head herum nach Camps Bay, um von dort aus auf den Signal Hill zu fahren.

Auch den Rückweg nehmen wir über Camps Bay. Dort gibt es noch eine Kleinigkeit zu essen und dann entlang der Küstenstraße zurück zum Hotel.

Bereits jetzt steht schon jeden Kilometer ein Schild, wie weit es noch bis zum Ziel ist.

Nach einer Runde Carboloading und den restlichen Vorbereitungen für das Rennen, geht es um 22 Uhr ins Bett.

4:45 Uhr: Der Wecker klingelt. Anziehen, Frühstücken, nochmal auf Zimmer, Sonnencreme auftragen, Rad nehmen und zum Aufzug. Nachdem ich mit Jan im Startblock 1c stehe, hatten wir ausgemacht, gemeinsam dort hin zu fahren. Wie der Zufall so will, treffen wir uns genau im Aufzug.

Im Startblock stehen wir sehr weit vorne. Teils aus Spaß, teils aus Ernst, sage ich zu Jan, dass wir uns um 9:29 Uhr im Ziel treffen. Die vorderen Blöcke umfassen um die 150 – 200 Fahrer. Erst nach dem Rennen sehe ich bei uns im Hotel an der Rezeption einen Plan für die Startaufstellung. Es waren so viele Helfer und Einweiser unterwegs, dass man sich da nicht unbedingt einen Kopf machen muss.

Die Dämmerung bricht an. Langsam bekommt der Tafelberg seine Konturen. Die Südafrikanische Nationalhymne wird gespielt. Ich finde sie sehr schön. Ein kleines Feuerwerk verkündet den Start.

Block für Block wird angezählt und gestartet. Wir rücken immer weiter vor an die Startlinie.

6:30 Uhr: Unsere Gruppe wird angezählt und es geht los. Schnell wird das Tempo angezogen. Eine etwas verhaltene Phase tritt ein, bis paar starke Fahrer nach vorne kommen. Gut so. Im Windschatten etwas die Kräfte einteilen. Die Strecke führt erst über eine gesperrte Autobahn leicht Berg auf. Kurz darauf eine rasante Abfahrt. Es heißt dran bleiben. Entlang der Küste steuert das Grupetto auf das Kap der guten Hoffnung zu. Kilometer um Kilometer. Immer brav trinken. Bei Kilometer 47 beginnt ein weiterer Anstieg. Ich nehme raus um Nicht zu überpacen. Immerhin haben wir einen Schnitt von über 37 km/h. Jan hat es geschafft vorne zu bleiben. Radler um Radler fährt an mir vorbei. Bei der nächsten Abfahrt komme ich hoffentlich nochmal ran. Das klappt nicht wirklich. Ich muss erst mal alleine fahren. Von hinten kommen dann doch noch welche. Ein kleines Stück geht es gemeinsam weiter. Immer wieder geht es für mich in die Führungsarbeit. Ab und zu versuche ich einen Wechsel zu machen um aus dem Wind zu kommen, doch manche wollen oder können nicht nach vorne. Dann hilft nur selbst weiter vorne Kurbeln und das eigene Tempo zu fahren. Immer wieder rechne ich im Kopf, ob die unter drei Stunden noch drin sind. Der Schnitt sinkt an den Anstiegen. Mit Gel und trinken wirke ich der Ermüdung entgegen. Es kommt nochmal ein Zug von starken Fahrern aus 1e und 1f vorbei. Ich schließe mich an. Mein Schnitt ist bei 35 Komma. Um unter drei Stunden zu bleiben braucht es über 36 km/h im Schnitt. Die Gruppe fährt schnell. Bei der zweistelligen Geschwindigkeitsanzeige steht eine 4 vorne. Das ist wichtig. Die Kilometer werden weniger. Zwei Kurven und ich biege mit der Gruppe auf die Zielgerade. Noch zwei Kilometer. Die Zeit läuft runter. Ich drücke nochmal mehr in die Pedale und versuche an der Seite weiter vorzukommen. Der letzte Kilometer wird zwar nicht mit der Flam rouch wie bei der Tour de France gekennzeichnet, doch auch hier ist ein Schild wie die 108 Kilometer vorher auch schon. Ich gebe alles was geht. Die Uhr springt auf 9:29. Ich überquere die Ziellinie und stoppe meine Uhr. 2 Stunden, 59 Minuten und 36 Sekunden. Das könnte gereicht haben, nur muss ich erst noch auf die offizielle Zeitnahme des Veranstalters warten.

Im Ziel beglückwünsche ich ein paar Fahrer, mit welchen ich auf der Strecke zusammen gearbeitet habe. Nachdem ich Jan nicht mehr überholt habe, sollte er schon im Ziel warten. Ein kurzer Anruf bestätigt das. Wir beide sind überglücklich mit unseren Zeiten. Mit kommen sogar fast die Tränen, nachdem ich krankheitsbedingt vor der Reise nicht wirklich trainieren konnte.

Erst am Abend während unseres Abschlussessens gehen die offiziellen Zeiten online. Für mich ist sie sogar fünf Sekunden schneller, als meine persönlich gestoppte Zeit.

Mein Fazit für das Rennen: Es waren perfekte Bedingungen von Wind und Temperatur. Durch meinen frühen Startzeitpunkt und die Gruppen war es möglich den Traum der meisten Südafrikanischen Teilnehmer bei unter drei Stunden zu bleiben, für mich zu erfüllen. Sub three ist hier die Devise 😉

Nun sitze ich im Flieger zurück nach München und es ist Zeit für ein Resümee von meiner Südafrika Reise. Obwohl ich vorher beim Check-in aufgrund der vielen Radkoffer gedacht habe, mich auf Mallorca zu befinden. Anlässlich des Rennens wurden sogar extra Wegweiser aufgestellt.

Kulinarisch gab es hier sehr viele Highlights. Am besten fand ich Bobotie. Ein Hackfleisch Auflauf mit Rosinen Reis.

Der Tafelberg war für sich eine Klasse. Aber auch generell war die Landschaft abwechslungsreich und spannend. Auch die ganzen Tiere in ihrem Ursprungsland zusehen. Teilweise zwar nur in einem riesigen Zoo (Aquila), aber so werden sie besser vor dem Aussterben geschützt. Beim Abschlussabendessen hat uns sogar noch ein Wal mit seiner Floße gewunken.

Die ersten paar Tage zur Akklimatisierung waren klasse. Danke hier an Thomas und seine Jungs.

Danach die Radrundreise mit Quäldich war der Hammer. Zum Abschluss noch das Rennen als Sahnehäubchen. Auch hier danke an das Team und die Teilnehmer.

Ein genialer Urlaub. Ich werde wieder kommen.

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