Rupert in Rupert

London verlasse ich ohne den Big Ben gesehen zu haben.


Es geht weiter auf dem Trail. Gestern hab ich zufällig gesehen, dass kurz nach London ein Ort namens Rupert ist. Da muss ich natürlich hin. Leider gibt es kein Schild mehr mit dem Namen. Gene habe ich kurz zuvor auf dem Trail kennen gelernt. Er mit paar Freunden zusammen 16 Meilen Trail adoptiert und fährt hier regelmäßig. Er hat mir schon gesagt, dass es keines mehr gibt. So muss halt die Karte her halten.

Bis Columbus komme ich sehr schön auf dem Trail. Dort geht es dann mitten durch die Innenstadt.


Hier habe ich den Eindruck, dass sie einen tollen Weg samt Brücke bauen wollten. Leider hat das mit dem Land auf der anderen Seite nicht gepasst. Einfach ein totes Ende ohne irgend ein Schild.

Es gibt heute sogar noch etwas. Ich hab die 5000 km Marke überschritten.

Rails to Trails

Erst einmal ein kurzer Nachtrag zum erreichen von Ohio. 


Montag, 11.7.

Ich muss die 13 km zurück zum Stadion durch das doch hügelige Cincinnati. Auf dem Weg dorthin überholt mich ein Rennradler. Im vorbei fahren fragt er mich wohin ich fahre und dann zieht er weiter. 


Wenig später inklusive ein paar Abzweigung steht er an der Straße und fragt mich ob er mich auf einen Kaffee einladen kann um meine spannende Geschichte zu hören. Wenn ich nicht gerade zur Stadiontour unterwegs gewesen wäre oder diese öfter starten würde, dann hätte ich das Angebot angenommen. So musste ich leider ablehnen. Für eine extrem kurze Fassung und einen Verweis auf meinen Blog hat die Zeit dann doch noch gelangt. 

Bei dem Great America Baseballpark handelt es sich um ein sehr junges Stadion. Es wurde erst 2003 gebaut. Um das alte Feld in Ehren zu halten haben sie extra vor dem Stadion ein Denkmal errichtet und darauf die wichtigsten Spieler platziert. 


Es war des erste und wenn ich mich richtig erinnere das einzige Stadion welches einen großen Wickelraum für Babys hat. 


Der Rosengarten liegt außerhalb der Tribünen hinter Firstbase. Die weiße Rose soll darstellen, dass da ein Spieler einen Foulball hingeschlagen hat. Der war dann richtig hoch. 



Nach der Tour mache ich mir noch einen kleinen Spaß und fahre auf eine der Ohio River Brücken. Dort ist die Grenze zu Kentucky. Somit kann ich noch einen Bundesstaat in meine Liste mit aufnehmen;-)


Immer wieder sehe ich entlang meiner Strecke am Ohio River Schilder von einer Radroute. Mein Weg geht weg von dem Fluss und ein wenig später lande ich auf einem Trail. Die Beschilderung ist auch noch da. Es ist wieder eine alte Eisenbahn Strecke. Die Meilenmarkierung auf dem Boden sagt es sind um die 60 Meilen. Das klingt gut. 

In einem Fahrradladen wo ich kurz meinen Hinterreifen voll aufpumpe, finde ich eine Erklärung. 

Gegen Nachmittag hab ich Kopfschmerzen bekommen. Vermutlich zu wenig getrunken und zu viel Hitze. Auf jeden Fall hab ich mehrere Cola gebraucht, bis ich mich entschließen konnte etwas zu essen. Zum Glück gibt es hier fast immer free refill. Es war dann so spät, dass ich lieber ins Bett gegangen bin als hier noch zu schreiben. 

Dienstag, 12.7.

Heute morgen ging es mir wieder gut. Habe mich deshalb für weiterfahren entschieden. 

Nach wenigen Kilometern bin ich zurück auf dem Trail. Einfach klasse, fast den ganzen Tag auf einem Radweg zu verbringen. 

Hier kann man schön sehen, wo ich her gekommen bin. 

In Xenia muss ich etwas einkaufen. Mein erster Versuch in Morrow war leider erfolglos. Hier gibt es einen riesigen Parkplatz mit einigen Laden darum verteilt. Früher waren hier mal mehr Optionen. Eine bleibt jetzt für mich noch übrig. Man kann sich das so vorstellen, wenn Kik jetzt auch noch zwei Kühlschränke mit Lebensmitteln und zwei Regale mit Süßwaren und Getränken aufstellt. Bis auf Obst bekomme ich alles trotz sehr geringer Auswahl. 


Auf dem Gleis fährt kaum noch ein Zug. Anhand der Bauart kann man auf ein älteres Modell schließen. Kurz darauf hört das Gleis auf und der Radweg macht einen leichten Schlenker auf die ehemalige Zugstrecke. 


Kurz vor meinem Ziel wundere ich mich warum trotz Brexit keine Passkontrolle kommt. Und warum ist der Ärmelkanal ausgetrocknet? Auf jeden Fall erreiche ich London. Hier ist auch kein Linksverkehr. Die können ja richtig fahren wenn sie wollen. 



Buckingham Palast kenne ich aus dem Fernsehen her auch anders!



Morgen gibt es was tolles auf meiner Strecke. Ich freu mich schon jetzt darauf. Mehr verrate ich nicht. Jetzt habt ihr doch noch mal ein Rätsel bekommen;-)

Irgendwann musste es so kommen

Gestern Abend war es sternenklar. Habe Saturn, Mars und Jupiter sowie einige Sternschnuppen. War echt klasse. 

Diesmal war das campen so wie ich es kenne. In der Früh ist alles nass vom Tau. Leider auch teilweise im Zelt. 


Das bringt meinen Plan etwas in Verzug. Wenn ich gegen 8 starte komme ich gut bis 13:30 in Cincinnati zur Stadion Tour. Bis alles halbwegs trocken ist und ich los komme ist es 8:45. Nicht so schlimm. Sollte immer noch langen. Ankunftszeit laut Navi ist kurz nach 1. Ich schaffe sogar ein paar Minuten gut zu machen. 

Warum auch immer gerade an Platten denke. Plötzlich wird mein Hinterreifen sehr schwammig. Irgendwann musste es so kommen. Bei dem was hier alles auf der Straße liegt. Immerhin bin ich fast 5000 km ohne Reifenpanne durch gekommen. Mal abgesehen von dem Nagel und dem Fentil. 

Wieder ist es ein Nagel. Nur diesmal hat er sich auch in den Schlauch gebohrt. Ausgerechnet jetzt wo ich mal nicht ganz so flexibel von der Zeit bin. 


Entscheide mich für flicken. Der Patch ist gleich drauf. Nachdem ich das Werkzeug eh gerade da habe ziehe ich auch das Fentil nochmal nach. Bis alles wieder im Ausgangszustand ist vergeht eine knappe Stunde. Die 30 Minuten sollten machbar sein wieder rein zu holen. Der Reifen verliert wieder etwas Luft. Mit 2 mal pumpen komme ich zur nächsten Tankstelle. Meine Hoffnung, wenn ich voll aufpumpe hält die Luft. Der Spaß kostet 1$. Und weiter geht’s. Es sollte immer noch machbar sein rechtzeitig am Stadion zu sein. 

Auf einem Radweg am Ohio River kann ich einige Kilometer bis Laurenceburg zurück legen. Es bringt nichts. Ich muss umplanen. Die Stadiontour gibt es dann erst morgen und jetzt erst einmal einen neuen Schlauch. Schuld war definitiv das Fentil und nicht der Flicken. Wieder brauche ich eine Stunde. Der Mantel hat etwas Überredungskunst gebraucht bis er wieder drauf war. Meine Finger tun ordentlich weh. Beim aufpumpen macht der neue Schlauch einen deutlich besseren Eindruck. 

Kurz darauf erreiche ich die Stateline zu Ohio. Leider ist zu viel Verkehr und zu wenig Platz um stehen zu bleiben. In Indiana war ich dann ziemlich genau so lange wie in Illinois. 

Meine Mittagspause ist ziemlich spät. Der Tag heute ist eh schon gelaufen. Ich lege mich sogar für paar Minuten unter diesem Himmel hin. 


Das erste mal passiert es, dass mich der Track auf eine unerlaubte Straße schicken will. Damit hätte ich es dann auch mit nur einmal richten nicht geschafft. 


Hier schon mal ein Bild wo ich morgen hin fahren werde. 

Die Preise sind hier für Hotels deutlich höher. Oder man muss etwas weiter fahren. So hab ich mich für letzteres entschieden. 13 Kilometer heute und morgen wieder zurück. 

Mein Schloss in Versailles

Danke Papa für die Idee zum heutigen Titel. 

Zur Auflösung des letzten Rätsels:

Mama, wenn ich noch in Colorado wäre, dann hättest du recht. Dort steht normalerweise noch ein „elev“dabei. 

Ina hat richtig geraten. Es handelt sich um die Einwohnerzahl. Eine regelmäßige Aktualisierung sparen Sie sich. In dem Ort von vorgestern sind es so wenige, dass sie gar nicht erst gezählt haben. Ob und was es zu gewinnen gibt muss ich mir erst noch überlegen. 

Jetzt zu dem heutigen Tag. Leere Beine, warm und kein Regen beschreiben so ziemlich alles. Bis kurz vor Etappenziel gab es nicht wirklich was. Den ganzen Tag bin ich auf dem Highway 50 unterwegs gewesen. Auf diesem Teilstück befindet sich auch der „Indiana’s Historic Pathways“ 


Ich hatte zwei Optionen als Ziel: Versailles oder Lawrenceburg. Nachdem mein Körper klare Worte sprach blieb nur ersteres. In Versailles gibt es genau ein Motel. Das war voll. Also Plan B. Erst noch 5 Liter zusätzlich aufladen und ab in den Versailles State Park. 

Am Parkeingang darf ich 2$ zahlen. Richtig preiswert im Vergleich zu den anderen Parks. Der CAMPGROUND ist auf einem Berg. Als ich das höre hält sich meine Freude in Grenzen. Aber solche Schlussanstiege kenne ich schon. Alternativ müsste ich 17 Meilen weiter fahren. Da nehme ich den Anstieg gerne in Kauf. Als so leicht stellt er sich gar nicht heraus. Eine 13% Rampe haben die mit eingebaut. Klar mit dem Auto ist das ja auch kein Ding. 

Für den Campingplatz darf ich weitere 30 Dollar zahlen. Allemal günstiger als die meisten Übernachtungen. Der Platz ist klasse, wenn auch die Wiese an manchen stellen etwas sumpfig ist. 

Rings um mich herum stehen mehrere Paläste, doch ich bevorzuge mein kleines Schloss. 

Ich wüsste gar nicht wie ich so einen Trailer an meinem Rad befestigen könnte. Geschweige denn vom los fahren;-)


Neben Lichterketten gibt es noch Open air Kino mit Beamer an den Wohnwagen gestrahlt. Camping Deluxe 

Ein letztes Mal Zeitumstellung

Erst einmal die Auflösung zu dem gestrigen Rätsel. Weini hat die oberen zwei Werte richtig aufgelöst. Die obere Zahl stellt die Straßennummer dar. In der Mitte ist das County und unten ist die Meilenangabe beginnend von der Countyline. Auf der Seite wo die Schilder stehen wird hoch gezählt. Tatsächlich wurde der gestrige Artikel 41 mal aufgerufen. Das ist auf jeden Fall mehr als sonst.

Diesmal wollte ich mich auf die Zeitumstellung vorbereiten und eher ins Bett gehen. Leider hat es nicht geklappt. Der Wäschetrockner musste noch fertig werden, dann die Flaschen auswaschen und und und. Bin auch in der Früh nicht aus dem Bett gekommen. War einfach noch müde.

Beim ersten Schritt nach draußen laufe ich gegen eine Wand. Nein, keine aus Beton, Ziegel oder Holz. Es ist eine Wand aus schwül-warmer Luft. Sie tut zum Glück auch nicht weh.

Kurz nach 9 Uhr komme ich los. Eigentlich gar nicht so schlecht. Nur, dass mir nach paar Kilometern eine Stunde abgezogen wird.

Der Blick zurück nach Illinois. Hier war ich gerade mal an die 48 Stunden.

Nach vorne schauend erreiche ich Bundesstaat Nummer 7. Indiana!

Leider kann man es nur schwer erkennen. Für mich sieht es auf jeden Fall nach einem seltenen Bewässerungssystem aus. Zentral im Bild sieht man einen Turm in dem Wasserdampf erzeugt wird um diese ganzen Wolken in den Himmel zu bringen, welche dann wiederum die Felder bewässern sollen.

Im ersten Ort in Indiana erwartet mich gleich mal eine gesperrte Straße. Bleibe bei der Tankstelle neben an stehen um heraus zu finden, ob ich da trotzdem durch komme. Es gibt einen Weg außen herum, welcher gar nicht so viel Umweg darstellt.

In Sullivan muss ich meine Vorräte für mein Mittagessen aufbessern. Noch habe ich keinen Hunger. Peile den nächsten Ort Dugger für eine Pause an. Dort bietet sich nicht weit von der Straße ein fast schon typischer Mittagsplatz an. Am Spielplatz. Die Pferdeschaukel aus alten Reifen finde ich sehr originell.

Kurz vor Bloomfield fängt es mal wieder zu tröpfeln an. Es hat über 30 Grad und fühlt sich etwas wie in der Dampfsauna an. Da schadet etwas Abkühlung nicht. In Bloomfield muss ich mich entscheiden ob ich erst nach Süden und dann nach Osten oder erst nach Osten und dann nach Süden fahre. Entscheide mich für letzteres. Gut so. Die Wolken ziehen so an mir vorbei und ich bleibe trocken. Zumindest so trocken wie man in einer Dampfsauna sein kann. Der Weg ist echt wellig. So etwas bin ich von den letzten Tagen her gar nicht mehr gewohnt. Auf dem Teil der Strecke, welcher nach Süden geht komme ich nach Cincinnati. Ja das ist mein nächstes größeres Ziel. Nur sehe ich kein Baseballstadion. Bin ja auch erst in Indiana und nicht schon in Ohio. In dem dortigen Cincinnati steht das Stadion, welches mein Zwischenziel ist.

Auf dem Teilstück nach Osten hab ich rechts neben mir viele dunkle Wolken gesehen. Jetzt fahre ich direkt darauf zu. Versuche sie vor mir her zu schieben bzw. zu pusten. Hier hat es ordentlich geregnet. Die Straßen sind noch nass.

An der Stelle wo die zwei Wege, die ich zur Auswahl hatte, wieder zusammen kommen, sehe ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Dort steht ein Schild, dass die Straße gesperrt ist und eine Umleitung eingerichtet ist. Nicht von oben nass geworden und keinen weiteren Umweg fahren müssen. Alles richtig gemacht.

Im Schwimmbad und Whirlpool noch ein wenig die müden Muskeln entspannen und kraft für morgen sammeln.

Nachdem euch das Rätsel so gut gefallen hat habe ich hier noch ein leichtes. Was bedeutet die Zahl auf dem Ortsschild?

Blätter drehen mit dem Wind

Den heutigen Tag kann man schön durch drei teilen. Rückenwind, Gegenwind und laues Lüftchen.

Mit klasse Rückenwind mach ich mich auf die ersten Kilometer. Ich bin mal wieder auf einem Byway gelandet. Diesmal ist es die Historic National Road.

Beim fahren türmen sich immer mehr Wolken um mich herum auf. Es wird richtig dunkel. Die erste Verdunkelung geht an mir vorüber und behält ihren Inhalt. Die Wolken reisen nicht ab.

Nicht weit von Effingham fängt es an mit leichtem Regen. Die letzten 6 Tage mit Ausnahme vom Ruhetag immer Regen mit dabei. Bis zu der Stadt wird es mehr. Dort stelle ich mich in einem Waschplatz unter. Mein Schnitt bis hier liegt bei 23 km/h. Richtig gut.

Eigentlich wollte ich noch nicht Mittag machen. Der Regen und das Gewitter lassen mir nur keine andere Wahl. Der Wind hat sich auch in die richtige Richtung gedreht, so dass ich weiterhin Rückenwind gehabt hätte. Nach über einer Stunde hört es auf zu regnen. Ausgeruht mache ich mich nach Newton auf.

Der Wind hat sich gedreht. Ich habe Gegenwind. Es sind 22 Meilen, sprich an die 35 Kilometer, welche ich in diese Richtung fahre. Mit 16 km/h geht es halbwegs voran. Ein Schild weist mich darauf hin, dass der Wind hier kreuzt. Hätte ich fast nicht gemerkt. Gerade spielt die Deutsche Fußballmannschaft. Gerne nehme ich mir eine kurze Pause um den Halbzeitspielstand nachzusehen.

Mir sind in Illinois mehrfach die unteren Schilder aufgefallen. Nur hat es etwas gedauert, bis ich darauf gekommen bin was es genau bedeutet. Hat jemand eine Idee. Das Obere ist auf jeden Fall ein Ortschild 😉 Ich hoffe, dass ich nicht vergesse morgen die Auflösung mit rein zu nehmen.

Um 4 Uhr komme ich dann doch in Newton an. Such mir eine Tankstelle um mir ein Eis zur Stärkung zu holen. Fußball ist aus. Leider verloren. Vielleicht hätten sie vorher auch mal Gegenwindtraining machen sollen. Ich hab das in Spanien gemacht und hab deshalb hier die Strecke gemeistert.

Die nächsten zwei Meilen fahre ich so, dass ich Rückenwind haben sollte. Irgendwie hat sich dieser stark abgeschwächt. Merke deshalb nicht viel. Bin aber überhaupt nicht böse, sonst hätte ich gleich ordentlichen Seitenwind.

Den letzten Abschnitt für heute kann ich mit normalem Tempo zurück legen. Die Wolken werden weniger und es kommt nochmal Sonne zum Vorschein.

Wie ich dieses Schild gesehen habe musste ich an Robert aus Californien denken. Hab mir extra die Zeit genommen noch einmal kurz zu wenden um ein gutes Foto davon zu bekommen. Hatte dabei ein rießiges Grinsen im Gesicht. Genauso wie ich eben diese Zeilen schreibe.

In diesem Sinne: Be happy and smell the roses!

Game day

Dienstag, 5.7.

So kann eine Schule auch mal ausschauen.

Besuch im Botanischen Garten in St. Louis. Nicht das es heißt, ich würde mir nichts anschauen 😉

Verdammt heiß war es!

Zufällig gesehen und musste gleich an meine Cousins denken.

Arches, das Wahrzeichen von St. Louis.

Mississippi River mit Arches Schatten und meinem Rad.

Pirates BP

Wenn man 5 Personen hat um das Feld zu wässern. Einer der Sprüht und 4 die den Schlauch halten. Dann bist du auf MLB Level unterwegs 😉

Pirates haben 5:2 gewonnen.
Mittwoch, 6.7.

Es geht weiter auf dem Rad. Nur Stürmt es gerade und ein Unwetter ist im Anmarsch. Deshalb warte ich ein wenig länger. Der Wetterbericht schaut nicht besonders gut aus. Der Hunger treibt mich ein wenig an. Es reist etwas auf und ich mache mich auf den Weg zu einer Filiale der St. Louis Bread Company. Das ist Panera Bread nur kommt es ursprünglich von hier und wurde für die weitere Verbreitung mit einem anderen Namen (Panera Bread) versehen. Nach dem Frühstück geht es wirklich los. Mein GPS Track führt über den Platz von Arches. Wird spannend. Da ist aktuell eine große Baustelle um den Außenbereich neu zu gestalten. An einer Stelle möchte ich in den Park rein fahren. Werde erst einmal vom Portier aufgehalten. Er kann gar nicht glauben, dass ich nach New York will. Ich vermute, er meint, dass ich ihn veräppeln will. Kommt ja nicht alle Tage jemand vorbei, der mit dem Rad nach New York will. Auf jeden Fall ruft er einen Kollegen, der mit dem Fahrrad kommt und genauer über die Baustelle Bescheid weiß. Ich muss sie effektiv umfahren.

Es gibt einen Trail entlang dem Missisippi. Dort hin zu kommen erfordert etwas Kartenkunde. Als ich dort bin geht es mal vor und mal hinter dem Damm entlang. Dieser ist einfach eine große Betonmauer mit mächtigen Eisentoren.

Mitten auf der Brücke komme ich in den nächsten Bundesstaat. Illinois ist der 6. auf meiner Liste.

Dann werde ich durch mehrere Kurven und Abzweigungen durch ein Industrie und anschließendes Wohngebiet geleitet. Wo ich da wohl raus komme. Wenn das so weiter geht muss ich mir eventuell doch eine andere Straße suchen. Doch dann biege ich auf einen Trail ab. Die Karte schaut eher aus wie ein S-Bahnplan, doch es handelt sich um ein Radwegenetz. Es steht sogar dabei, welcher Abschnitt welchen Untergrund hat.

Von MCT Trails (mcttrails.org) bin ich echt begeistert. Die haben eine super Arbeit geleistet. Habe an die 40 Kilometer in dem Radwegsystem zurück gelegt.

Was mich weniger begeistert ist das Wetter hinter mir. Vorher sind die Wolken in die genau entgegengesetzte Richtung geflogen. Anscheinend haben sie dann wenden müssen. Jetzt verfolgen sie mich. Nachdem ich weiß, dass es eh nichts bringt vor dem Wetter davon zu fahren, gebe ich nicht extra Gas. Einfach in einem guten Tempo fahren. Meine Pause verschiebe ich auch etwas nach hinten. Frühstück war ja schließlich auch später dran.


Bei Fruits gibt es einen Apfel. Das passt einfach super zusammen. Dort fängt es auch an zu tröpfeln. Der Untergrund ist hier wie auf dem Katy Trail sandig. Meine Überschuhe kommen schon mal präventiv zum Einsatz. Bis zu meinem Abzweig in Alhambra ziehe ich noch durch. Dort finde ich einen guten Unterstand mit Ess Gelegenheit. Das passt super, denn der Regen wird mehr. Gestärkt und im leichten Regengewand, hat ja immer noch 21 Grad Celsius, mache ich mich auf in den Regen.

Es geht gut voran. 10 Meilen vor meinem Ziel hört es auf. Knapp 2 Stunden Regen waren es diesmal.

Happy 4th July

Die Straßen sind noch leicht feucht, aber es kommt gerade nichts vom Himmel. Also los. Es geht wieder zurück zum Katy Trail. Deshalb wieder mit Schuhüberziehern und Hose. Dort ist es sicher noch Nass. 

Auf dem Weg halte ich kurz an einer Tankstelle für Luft. Leider haben sie keine Druckanzeige. Mit der Zange drehe ich den oberen Teil vom Ventil fester. Hoffe, dass damit der Schleicher endlich vorbei ist. 

Zum Trail gibt es von hier aus einen anderen Weg. Damit lasse ich zwar einen Teil aus, macht aber nichts, da mir am Anfang und am Ende auch ein Teil fehlt. Dieser Weg ist nicht geteert. Wäre ja eigentlich nicht so schlimm. Nur sind hier so viele Rillen, dass es nur holpert. Wenn beim Ski fahren auf dem Zieher gegen Abend alles ausgefahren ist. So kann man das glaube ganz gut vergleichen. Zum Glück kommt kurz darauf eine County Line und es ist schönster Teer da. So wie bei uns auch manchmal. Andere Gemeinde ist zuständig und schon ändern sich die Straßenverhältnisse. 

Es wird mir auf den ersten Metern schon so warm, dass ich die Hose ausziehen muss. 

In Augusta treffe ich drei Männer. Mit ihnen teile ich die nächsten 20 Meilen. Ein Stück fahre ich alleine weiter. Es fängt an zu nieseln. Nachdem ich eh bald meine Tageshälfte erreicht habe beschließe ich den nächsten Unterstand anzufahren. Dort mache ich gemütlich Mittag während es noch mehr Regen wird. Ich lege mich sogar kurz hin. Kathrin und ihr Freund kommen vorbei. Mit ihnen gemeinsam fahre ich noch ein paar Kilometer am Missouri entlang bis ich ihn ein letztes Mal Kreuze. Dort trennen sich unsere Wege. Congrats to you that you finished the Katy trail, despite all the rain. 

Auf der anderen Seite des Flusses kommt ein wenig blauer Himmel in Sicht. Nur gestern nach der Zielankunft hab ich welchen gesehen. Ansonsten hat er sich die letzten Tage ziemlich rar gemacht. 

In St. Louis werde ich wie auch in Kansas City durch die Villen Gegend geleitet. Viele Bauten hier sind aus Ziegeln oder haben eine Ziegelfasade, was mir sehr gut gefällt. 

Am Hostel angekommen denke ich mir erst wo bin ich hier gelandet? Es schaut alles herunter gekommen aus. Für 15$ die Nacht kann man so was schon mal in Kauf nehmen. 

Nach dem Abendessen mache ich mich auf zum Forest Park. Dort gibt es einen Jahrmarkt mit Konzert und Feuerwerk. 

Was mich begeistert ist eine große mobile Seilrutsche. Nur 10 $ und eine ewige Schlange sind es mir nicht wert. 


Kaum dass die Dämmerung eingesetzt hat sieht man am Horizont schon die ersten Feuerwerke. Um viertel vor zehn ist es dann auch bei uns soweit. Echt klasse Feuerwerk. 

Wetterprognose: Regen

Noch mal einen ganzen Tag im Regen will ich mir nicht geben. Vor allem wenn man in der Früh raus schaut und es so aussieht.


Ein Plan B muss her. Was liegt auf der Strecke wo ich die Etappe nach St Louis verkürzen kann? Ich finde einige Orte. Es gibt dort einige Bed & Breakfast. Von ein paar schaue ich mir die Preise an. Unter der Woche geht es ab 135$ zuzüglich Steuer los. Am Wochenende sind die Preise um 20 Dollar höher! Schade eigentlich. Normalerweise gibt es dort das bessere Frühstück. Die Preise sind mir eindeutig zu hoch. Wenn man bedenkt, dass die Zimmer immer für mindestens 2 Personen ausgelegt sind, dann relativiert sich das schnell. Es geht hier überall nach Zimmern und nicht nach Personen. Gut für sie, schlecht für mich. Welche Stadt liegt nahe der Strecke und hat vielleicht ein Motel? Ich werde fündig mit Washington (MO). Dort gibt es auch ein Motel in meiner Preisklasse. Dafür muss ich 10 km mehr in Kauf nehmen. Doch was ist das schon im Vergleich zu der gesamten Tour. Tagesziel ist klar. An die 56 Kilometer.


Um 11:30 bin ich und auch das Wetter so weit. Es regnet gerade mal nicht. Trotzdem hab ich die Überschuhe und die lange Regenhose an. Nicht nur um auf den Regen vorbereitet zu sein, sondern auch um mich etwas vor dem Sand zu schützen. Die Jacke ist in Reichweite, mit dem Expander auf dem Gepäckträger fixiert.  Fahre zurück auf den Katy Trail. Dort wartet schon ein weicher sandiger Untergrund auf mich. Hat sich seit gestern nicht wirklich verändert.

Der Weg hat manchmal zu viele Obacht Schilder. Hier wurde ein Baum beseitigt und der Weg ist einwandfrei. An manchen anderen Stellen ist es ganz gut zu wissen, dass es holprig werden kann.


Nach paar Kilometern schließe ich zu Kathrin und ihrem Freund auf. Es ist das Pärchen welche ich schon die letzten beiden Tage getroffen habe. Nachdem ich Zeit habe und es gerade nicht regnet mache ich etwas langsamer und wir fahren gemeinsam weiter.

Es beginnt zu tröpfeln. Als es mehr wird ziehe ich mir meine Jacke an. Kurz darauf werden noch einmal alle Schleusen geöffnet. Das Wissen, dass es heute nicht so lange ist wie gestern macht die Sache deutlich leichter. Auch, dass ich Gesellschaft habe. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Mittags kehren wir in Marthasville in einer netten Pizzeria ein. Das Essen ist super. Zum Nachtisch gibt es eine Kirschpizza. Nur etwas kalt ist es dort.

Nachdem wir uns an der Wand verewigt haben geht es weiter. Irgend jemand hat den großen Wasserhahn gefunden und zugedreht. Auch ist es wärmer als drinnen. Mit diesen Umständen könnte ich doch glatt noch weiter fahren. Nur würde es schwierig werden eine günstige Übernachtung zu finden. Deshalb trennen sich nach 4 Meilen unsere Wege.

Vielleicht sehen wir uns morgen wieder. Ich werde noch paar weitere Kilometer auf dem Katy Trail zurück legen.

Die letzten Meter kommt doch noch einmal Regen. Nachdem ich mein Rad und mich mit einem Gartenschlauch grob sauber machen konnte, kam doch tatsächlich etwas Sonne raus. Bin gespannt wie es morgen mit dem Wetter ausschaut. Auf jeden Fall gibt es heute schon einige Feuerwerks Proben für morgen. Let’s see 😉

Was kann es schöneres geben…

… Als nen ganzen Tag radeln im Regen!

Rocheport ist ein kleiner Ort mit 200 Menschen. An Wochenenden kann sich das auch mal verdoppeln. So viele Bed & Breakfast gibt es dort. Das erste mal, dass das Breakfast mit Selfservice besteht. Es ist schon alles im Kühlschrank und ich darf mir nehmen was da ist.

Gestern Abend hat mir jemand gesagt, dass das Wetter schlecht werden wird. Tatsächlich fängt es in der Früh an zu regnen. Wenn ich den 4. Juli in St. Louis beim Baseball verbringen will muss ich raus in das Nass. Ausnahmsweise lege ich keine Sonnencreme auf, sondern gleich die Regenausrüstung.

Nach den ersten Metern fühlt sich der Hinterreifen wieder weich an. So ein schleichender Platten ist echt was nerviges. Suche also erst einmal den hiesigen Fahrradladen auf. Der liegt auch gleich an der Strecke. Öffnungszeiten sind zwar ab 9 Uhr, können aber durchaus mal später sein. Heute sind sie später. Nachdem noch genug Luft drin ist fahre ich los.

Bei 30 Kilometern ist ein Campingplatz. Dort sehe ich Fahrräder hängen. Die könnten doch glatte eine Pumpe haben. Es gibt einen Kompressor für Autoventil. Der nützt mir nur nichts. Ob ich denn keinen Adapter habe? Für welchen Zweck? Meistens gibt es Pumpen für beides. Tatsächlich haben sie noch einen. Also kann ich wieder Druck auf den Reifen geben. Den Adapter bekomme ich gleich geschenkt, falls wieder so etwas ist. Ich hätte dort sogar noch ein zweites Frühstück bekommen, doch ich war schon Nass und hatte noch einiges vor mir.

Zwischenzeitlich überlege ich mir ob ich nicht doch irgendwo früher einkehren soll. Langt meine Mentalstärke für einen ganzen Tag im Regen?

Dank dem nassen und sandigen Boden wird alles voll gesaut.

Mittags treffe ich das Pärchen welches mir gestern Abend das mit dem Wetter gesagt hat wieder. Sie sind schon um 6 Uhr los gefahren um dem Regen zu entkommen. Es hat nichts gebracht. Er hat sie voll erwischt. Respekt auf jeden Fall, dass sie sich überhaupt getraut haben zu fahren. Sie lassen sich von jemandem aus der Familie abholen und zum Mittagessen bringen. Danach wollen sie weiter bis nach Rhineland fahren.

Ich brauche mehrere Pausen. Der Weg ist an manchen Stellen weich und das kostet Kraft. Auch die Regenklamotten tragen dazu bei.

Nach der Mittagspause wird es erst weniger Regen und dann hört es doch für knapp 2 Stunden auf. Gegen Abend hin fängt es wieder an. Fast den ganzen Tag Regen. Hatte ich auch schon lang nicht mehr.

Große Frage, fahre ich bis Hermann oder bleibe auch in Rhineland. Gibt es noch Übernachtungsplätze in Hermann. Im Internet finde ich nicht direkt was. Eine Gruppe Radler, welche auch nach Hermann fahren empfiehlt mir dort hin zu fahren. Es sollte schon noch etwas geben. Bei einem B&B versuche ich es gleich telefonisch. Es geht nur keiner ran. Entscheide mich trotzdem für Hermann. Die Stadt soll toll sein. Einige deutsche Einwanderer haben sie geprägt.

Vor Ort versuche ich mein Glück an mehreren Stellen. Bei den meisten B&Bs muss man anrufen. Ein paar versuche ich, nur jedes mal kommt der AB. In einem Hotel wollen sie 350 $ für die Nacht. Das ist es mir nicht wert. Erst bei dem ortsansässigem Motel bin ich erfolgreich. Wäre ich doch in Rhineland geblieben. Ich hätte mir viel Stress und Zeit in den nassen Klamotten gespart. Hinterher ist man immer schlauer.