Ihr habt sicher schon auf die nächsten Berichte gewartet. Leider ging es nur nicht mangels Internet. Und Ruhetag darf auch fürs bloggen gelten 😉
Ruhetag:
Bin erst mal schön zum Frühstücken gegangen und gleich im Anschluss zur Stadion Tour von Coors Field.
Im Dodgers Stadium haben sie lange rum getan ob wir in das Visitors Clubhouse dürfen. Auch nur als Ausnahme, weil wir in einen anderen Bereich nicht konnten. Hier sind wir erst mal genau dort hin gegangen. Überhaupt kein Vergleich. Es gibt einen extra Manager für diesen Bereich mit 6 Mitarbeitern. Jeder Spieler hat seinen eigenen Bereich. Je nach Teamwunsch werden diese entsprechend verteilt. Ansonsten geht es nach Nummer aufsteigend im Kreis. Eigene Küche sowie einen Indoor Cage. Das Heimteam hat anscheinend sogar zwei direkt hinter dem Dugout. Zum aufhübschen steht auch jede Menge zur Verfügung. Selbst eine gut sortierter Schminkkoffer schaut dagegen alt aus.
Weiter auf das Feld. Den Rasen dürfen wir nicht betreten. Also geht’s auch nicht zur Homeplate. Dafür ist das Gästedugout und auch das vom Heimteam für uns offen. Hat schon was auf so einem MLB Platz zu stehen.
Ein College Team darf dort heute BP machen. Leider keine Chance da mit zu machen. Dann geht’s Richtung Umpire Umkleiden vorbei an den teuersten Plätzen im Stadion.
Natürlich haben wir uns einige der Konferenzräume angeschaut. Man kann im Stadion Hochzeit feiern. Für den Fall, dass es an Homeplate draußen nicht geht haben sie extra in einem der Räume ein Rubber und eine Homeplate eingelassen mit original Maßen.
Nach der Führung bin ich dann mit dem Bus nach Boulder gefahren um Rupprechts zu treffen. Erst haben wir den Nachmittag am See verbracht und im Anschluss in der Innenstadt von Boulder etwas gegessen.
22.6. Denver – Anton
In der Früh habe ich mir meine genaue Route raus gesucht. Vor allem um aus Denver raus zu kommen habe ich einen Routenplaner genutzt. Dabei habe ich festgestellt, dass die Etappe doch länger wird, weil mal wieder lange nichts zum Übernachten da ist. In Anton gibt es ein Bed & Breakfast. Das ist mein Ziel.
Unterwegs versuche ich 3 mal Einzukaufen. Gar nicht so einfach. Erst war ich in einem kleinen Grocery Store. Der hatte zwar schon einiges nur teilweise in Mengen die bei mir schlecht werden würden. Habe noch keinen Kühlschrank in meinem Rad eingebaut. Es sollte ja möglich sein einen anderen Supermarkt zu finden. Erst mal weiter. Hab dann einen Family Dollar gesehen. War da schon öfters und hab meistens auch bekommen was ich wollte. Doch dieser hier hat alles mögliche nur kein Essen. Die Route führt mich natürlich auch möglichst Abseits von großen Straßen, was die Sache nicht leichter macht. Schon relativ nah am Rand von Denver schließt ein Crossbike Fahrer zu mir auf. Wir unterhalten uns ein wenig während dem Fahren und er kann mir auch Auskunft geben wo ein Supermarkt ist, welchen ich suche.
Um kurz nach 12 Uhr habe ich dann doch schon 30 Kilometer und meine Einkäufe erledigt. Sind ja nur noch 130 die vor mir liegen. Vielleicht gibt es ja doch noch etwas vorher, was nicht auf der Karte verzeichnet ist.
In Bennett mache ich Pause. Hab das Essen ja nicht zum spazieren fahren gekauft. Sehe einen Zug vorbei Fahren mit Rotorblättern für gefühlte 10 oder mehr Windräder. Komisch nur, dass ich davor Säulenteile auf LKWs in die andere Richtung fahren gesehen habe. Die werden schon wissen was sie tun.
Ein Stück später erklimme ich eine Kuppe und erkenne meinen Weg für eine geraume Zeit.
Nur was ich nicht sehe ist, dass die Straße gesperrt ist. Außen herum dauert zu lange. Deshalb schaue ich mir das erst mal genauer an. Ein Fluß hat Sand auf die Straße gespült und es sich dort gemütlich gemacht. Fahren ist keine Option. Alles viel zu schlammig. Schieben funktioniert. Nur führt kein Weg vorbei, dass meine Füße trocken bleiben. Leider ist mir erst hinterher eingefallen, dass ich meine Schuhe nur hätte ausziehen müssen. Egal. Das Trocknet bei den nächsten 90 Kilometern schon wieder.
So wie ich es auch schon in der Wüste kennen lernen dürfte kommen immer wieder Hügel die ich am Horizont sehe samt der Straße die dort hin führt. Und jedes mal wenn ich dann die Kuppe erklimme sehe ich den nächsten kleinen Anstieg am Horizont. Zum Glück sind diese Hügel deutlich niedriger als die in der Wüste. Ich hab mehrfach gehört, dass es ab Denver flach werden würde. Davon spüre ich noch nichts. Nach ganz vielen dieser Kuppen komme ich endlich in Anton an. Nur sehe ich kein Schild von einem B&B. Dieser Ort ist nicht wirklich groß. Die Tankstelle sowie der Laden haben schon zu. Dann sehe ich ein Haus, was so aussieht, dass ich dort richtig bin. Tatsächlich war das früher das B&B. Nur ist der Betrieb limitiert. Bezahlung geht nur in Bar. Dafür hab ich zu wenig dabei. Ich darf mein Zelt im Garten aufstellen. Wenigstens etwas. In der Zeit wo ich das Zelt aufstelle versuchen eine Moskitos mich aus zu saugen. Viele müssen dafür mit dem leben bezahlen. Auch duschen darf ich. Dann erfahre ich, dass am nächsten morgen um 6 Uhr ein Flieger über den Ort fliegt und Insektenvernichtungsmittel sprüht. Also doch Plan Änderung. Zelt wieder abbauen und doch im Haus schlafen. Zum Essen bekomme ich auch noch ein Hendl und ein Bier. Nur Internet ist hier schwierig.
23.6. Anton – St. Francis
Die Bezahlung tätige ich per Credit Card in der Tankstelle. Da ist dann für die Besitzerin des ehemaligen Bed & Breakfast quasi ein Gutschein hinterlegt, welchen sie ab tanken kann.
Das hier hab ich dann in Cope gesehen. Hier extra noch mal den Text von dem Schild. „Only pray on the days that end in ‚y'“. Ich übersetze bewusst nicht um den 14,3 % Übersetzungsfehler zu umgehen. Auch Übersetzungsprogramme werden hier versagen 😉
Ein Stück begleitet mich ein Marienkäfer. Vermutlich muss er sich auch kurz orientieren wo er hin muss. Gerne helfe ich ihm weiter.
Um das klar zu stellen. So viel gab es heute nicht zu lachen. Ich hatte die meiste Zeit den Wind von schräg vorne und manchmal sogar frontal. Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Strom dieses Monstergebläse verbraucht.Sollte jemand den Stecker finden. Bitte einfach aus machen oder die Laufrichtung ändern. Ich hatte knapp 10 Meilen wo mich der Wind geschoben bzw. nicht gebremst hat.
Unter USA Stats könnt ihr diese zwei Tage vergleichen. Nicht wundern heute war einfach so viel bremsender Gegenwind. Die ganzen Höhenmeter im Abstieg hab ich nicht wirklich gespürt.
Umzug mal anders. Wieso eigentlich nicht. So spart man sich das aus und ein packen.
Ab und zu sieht man riesige Funkmasten. Nur helfen die AT&T Kunden nicht. Verizon ist vermutlich besser im Outback.
Es ist mal wieder so weit. Staat Nummer 5 steht an. Der erste Eindruck ist eher schlecht. Wenn man sich den Seitenstreifen anschaut wird dieser deutlich kleiner. Hauptsache es existiert einer. Ich hatte eigentlich kurz nach der letzten Zeitumstellung gleich geschaut, wann die nächste ist. Irgendwie hab ich das wohl falsch gelesen. Plötzlich ist Central Time Zone. Eigentlich wäre ich mal zeitig da gewesen. So wird es wieder nichts. Ob ich diesmal die Umstellung besser vertrage?
Ein flackern fast wie in der Disco. Auf dem Heimweg vom Abendessen gab es am Horizont ein permanentes Wetterleuchten. Zum Glück eine andere Richtung. Nicht da wo ich morgen hin fahre.
Wow, Kansas already. Amazing. You make it look easy.
Let me know if you pass through SW Missouri. I have family there who would be happy to host you.
Schön, mal wieder von Dir zu hören. Hast recht, am Ruhetag darf auch Blogruhe sein.
Sehr interessant fand ich Deine Einkaufserfahrungen, da denkt man ja sonst gar nicht so dran. Außerdem hatte ich erwartet, dass die Gegend nun deutlich dichter besiedelt ist, schaut aber gar nicht so aus. Allerdings mehr Felder.
Wieso wolltest Du das Zelt nicht mit Insektenschutz imprägnieren lassen? Hätte vielleicht vor den Viechern geschützt? 🙂
Nachtrag: Also jetzt nur noch sechs Stunden Differenz?
Außerdem liegen an Deiner Route viele nette Ortsnamen (Last Chance, Strassburg, …), natürlich keine Ahnung, wies da aussieht.
Außerdem geht es jetzt straight east!
Es sind noch 7 Stunden. Die Zeitzone ist -6. Gestern wollte ich auch wieder Obst kaufen. Gab es nicht. Die Verkäuferin meinte der Apfelkuchen ist so ziemlich das einzige was sie in die Richtung da haben. Ja die Ortsnamen sind nett. Nur sehr oft ist dort nichts. Die Straße ist gerade sehr Ziel gerichtet 😉
Sollen wir Care-Pakete schicken mit frischem Obst? Klingt wie Bayern vor vierzig Jahren, da gabs für die Landbevölkerung auch kaum Obst und Frischkost. Nur das, was die eigenen Felder hergaben. Aber Bevölkerung ist ja anscheinend auch nicht viel, wenn bei den Ortsnamen nichts ist.