Wetterpoker am San Bernardino

Bei Tour de France werden Trikots vergeben. Nachdem wir gestern am Renngeschehen teil genommen hatten, war es nur logisch, heute in ordentlicher Startaufstellung los zu fahren wie es den Trikotträgern entsprechend gebührt.

Nach dem Start geht es gleich in den Anstieg. Ganz nach unserem Geschmack. Warm fahren macht man ja vorher auf der Rolle.

Es ist nicht irgendein Anstieg, sondern der Splügenpass. Wer die Reise etwas verfolgt hat, weiß, dass wir von Chiavenna starten, was bei Rund 300 Metern über 0 liegt. Der Splügenpass ist auf 2113 Metern was gut 1800 Höhenmeter Unterschied sind. Diese verteilen sich auf 31 Kilometer Länge, mit 10 Tunnels und 51 Kehren. Ja, da ist was geboten. Unten ein enges Tal, bei der Hälfte ein flacheres Stück, danach eine Serpentinenreiche Straße am steilen Hang und oben raus noch mal weitläufiger und hochalpinen flare mit einer flachen Passage an einem Stausee entlang bevor die letzten 200 Höhenmeter warten.

Die Grenze verläuft direkt auf der Passhöhe und unser kurzer Italien Aufenthalt ist damit beendet.

Auch die Abfahrt hält einige Kehren für uns parat.

Unten in Splügen angekommen, wartet Norbert bereits auf uns. Da beginnt auch schon das Regen/Gewitter Poker. Sollen wir warten oder doch lieber fahren? Wie lange dauert die Gewitterzelle welche wir schon von weitem sehen, in genau der Richtung, wo wir hin müssen.

Nach einer etwas in die Länge gezogene Mittagspause wagen wir es mit Gruppe 1 doch. Für 7 Kilometer halten die Wolken das Wasser noch zurück. Genau so lange, dass wir bis Nufenen kommen und Zuflucht in einer Maschinenhalle suchen. Die nächste Chance mit leichterem Regen nutzen wir um in das 500 Meter entfernt gelegene Gasthaus zu fahren wo wir entspannt den Regenguss abwarten können.

Irgendwann müssen wir eh weiter und so starten wir einige Zeit später bei Nieselregen. Kurz darauf hört auch dieser auf.

In der Auffahrt zum San Bernardino gibt es zwischendurch minimal Niesel.

Erst in der Abfahrt nach Bellinzona versucht uns der Regen mürbe zu machen, doch auch da gibt dieser vor uns auf.

Die fast 1800 Tiefenmeter ziehen sich auf über 50 Kilometern. Je weiter wir unserem Ziel entgegen kommen, umso wärmer wird es. Regenjacke und Überschuhe werden nicht mehr benötigt. Doch zum verweilen bleibt kein Zeit, denn der Himmel besteht immer noch überwiegend aus schwarzen und grauen Wolken.

Gerade im Hotelzimmer angekommen, gehen auch schon sämtliche Schleusen da oben auf und es schüttet wie aus Eimern.

Gruppe 2 und 3 hatten nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter. Sie mussten jeweils über 40 Kilometer bei Starkregen vom San Bernardino abfahren. Trotz der zusätzlichen Herausforderung haben es alle gesund ins Hotel geschafft.

Am Buffet konnte sich dann jeder nach Lust und Laune den Bauch voll machen.

Ein spannendes Erlebnis auf einer Autobahnraststätte All-you-can-eat zu haben.

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