Kommen wir da nochmal vorbei?

Wenn die Prognose sagt, dass es am Vormittag trocken ist und dann regnen soll, dann plant man eher eine kürzere Runde. Zufällig passt die vorgeplante dritte Etappe auch zu Tag 3. 

somit stehen 65 Kilometer und 800 Höhenmeter auf dem Programm. Eine mögliche Variante enthält zusätzlich ab Malaucène nochmal 26 Km und weitere 500 Hm bereit. 

Um sicher trocken durch zu kommen, ist der Start schon um 8:30 Uhr. Doch weit kommen wir nicht. Der erste Defekt ist nicht mal einen Kilometer nach dem Hotel. Symptome sind diesmal anders zu gestern. Schaltung defekt. Eine elektrische Sram hat zum Glück ja nicht nur eine Energiequelle, sondern gleich vier. Zwei Akkus für Umwerfer und Schaltwerk und zwei Knopfzellen für die Schalthebel. Wo liegt nun das Problem. Zum Glück lassen sich die Akkus durch tauschen, aber daran lag es nicht. Auch die Statusanzeige über den Radcomputer zeigte für beides volle Akkus an. Beim linken Schalthebel tat sich was und beim Rechten nicht. Nachdem so etwas hin und wieder vorkommen kann, war zum Glück vorgesorgt und wir konnten die Ursache beheben. Zwischenzeitlich waren natürlich Gruppe 2 und 3 an uns vorbei gefahren. 

Bis Bédoin können wir schön in zweier Reihe fahren, sogar mit regelmäßigen Wechseln. Das Rotationstraining von gestern spät Nachmittag bei Luc hat Früchte getragen. In dieser Fahrweise hatten wir Gruppe 3 ein und überholt. 

In Bédoin war am letzten Kreisverkehr ein man mit Kamera in der Hand. Der Windschutz am Mikrofon sagte ARD. Gleich schaute ich mich weiter um und erkannte einen Radfahrer mit sehr markantem Bart. Es war kein anderer als Simon Geschke. 

Das FlyBy (zufällig aneinander vorbei fahren) musste allerdings ausreichen, da sonst der Rhythmus der Gruppe kaputt gegangen wäre. 

Oben am ersten Pass, dem Col de la Madeleine (Achtung: Nicht zu verwechseln mit dem Pass in den Französischen Hochalpen) treffen wir auf Gruppe 2. Diese sind allerdings in der Abfahrt mindestens genauso zügig wie wir, dass wir sie bis Malaucène nicht mehr sehen. Auch dort sehen wir sie nicht, dafür aber eine nette Boulangerie und Pâtisserie. 

Nachdem es noch trocken ist, entscheiden wir uns für die Extraschleife und danach bei dem netten Laden einzukehren, nachdem wir dort ja eh nochmal vorbei kommen und es jetzt noch zu früh wäre. 

Die Straße nach Veaux hat sehr wenig Verkehr und schlängelt sich durch eine tolle Landschaft. Immer wieder kommt die Sonne durch die Wolken. Nachdem der Wind eher aus Süden kommt, liegt der Verdacht nahe, dass uns der Mont Ventoux die Wolken auf hält und uns die Strecke dadurch noch schöner macht. 

Die Runde ist sehr kurzweilig und fast schon zu kurz, aber trotzdem kommt in Entrechaux die Frage auf ob wir nochmal halten wollen, weil da eine Bäckerei ist oder wir doch nochmal an der Bäckerei in Malaucène vorbei kommen. Ja, da kommen wir nochmal vorbei. Und ja, der Plan ist, dass Gruppe 1 dort tatsächlich einkehrt. 

Das wir da nochmal vorbei kommen, wird kurzzeitig zum Running Gag oder war es in dem Fall sogar ein Cycling Gag? Egal. Es verkürzt auf jeden Fall die Zeit zu unserer Pause. 

Ein kurzer Stop mit vielen leckeren lokalen Köstlichkeiten gibt uns Kraft für die letzten zwei Anstiege. Paar wenige Tropfen beschleunigen uns an der letzten Passmarke nicht zu lange zu verweilen und nach Beaumes-de-Venise abzufahren. 

Kurz danach leitet uns der Track auf eine ehemalige Bahnstrecke, welche jetzt als Radweg fungiert. Fast wie der TGV, nur mit einer Komma Verschiebung in der Geschwindigkeit bewegen wir uns zum Hotel. Selbst als nochmal paar mehr Tropfen versuchen uns aufzuhalten, ziehen wir durch und werden dafür belohnt, da bereit 500 Meter weiter schon wieder alles vorbei ist. 

Am Hotel angekommen, ist Zeit für ein gemütliches Beisammensein. Nachdem sich auch die Sonne, entgegen des Wetterberichts, zu uns gesellt, gibt es sogar eine mini Yoga Einheit für alle freiwilligen. 

Den Weg zum Abendessen hat uns dankenswerterweise der Regenbogen gezeigt.

Zum nacherleben: https://www.relive.com/view/vXvL51BQd7O

Und falls jemand fragt: Wir sind tatsächlich nochmal vorbei gekommen.

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