Noch mal einen ganzen Tag im Regen will ich mir nicht geben. Vor allem wenn man in der Früh raus schaut und es so aussieht.
Ein Plan B muss her. Was liegt auf der Strecke wo ich die Etappe nach St Louis verkürzen kann? Ich finde einige Orte. Es gibt dort einige Bed & Breakfast. Von ein paar schaue ich mir die Preise an. Unter der Woche geht es ab 135$ zuzüglich Steuer los. Am Wochenende sind die Preise um 20 Dollar höher! Schade eigentlich. Normalerweise gibt es dort das bessere Frühstück. Die Preise sind mir eindeutig zu hoch. Wenn man bedenkt, dass die Zimmer immer für mindestens 2 Personen ausgelegt sind, dann relativiert sich das schnell. Es geht hier überall nach Zimmern und nicht nach Personen. Gut für sie, schlecht für mich. Welche Stadt liegt nahe der Strecke und hat vielleicht ein Motel? Ich werde fündig mit Washington (MO). Dort gibt es auch ein Motel in meiner Preisklasse. Dafür muss ich 10 km mehr in Kauf nehmen. Doch was ist das schon im Vergleich zu der gesamten Tour. Tagesziel ist klar. An die 56 Kilometer.
Um 11:30 bin ich und auch das Wetter so weit. Es regnet gerade mal nicht. Trotzdem hab ich die Überschuhe und die lange Regenhose an. Nicht nur um auf den Regen vorbereitet zu sein, sondern auch um mich etwas vor dem Sand zu schützen. Die Jacke ist in Reichweite, mit dem Expander auf dem Gepäckträger fixiert. Fahre zurück auf den Katy Trail. Dort wartet schon ein weicher sandiger Untergrund auf mich. Hat sich seit gestern nicht wirklich verändert.
Der Weg hat manchmal zu viele Obacht Schilder. Hier wurde ein Baum beseitigt und der Weg ist einwandfrei. An manchen anderen Stellen ist es ganz gut zu wissen, dass es holprig werden kann.
Nach paar Kilometern schließe ich zu Kathrin und ihrem Freund auf. Es ist das Pärchen welche ich schon die letzten beiden Tage getroffen habe. Nachdem ich Zeit habe und es gerade nicht regnet mache ich etwas langsamer und wir fahren gemeinsam weiter.
Es beginnt zu tröpfeln. Als es mehr wird ziehe ich mir meine Jacke an. Kurz darauf werden noch einmal alle Schleusen geöffnet. Das Wissen, dass es heute nicht so lange ist wie gestern macht die Sache deutlich leichter. Auch, dass ich Gesellschaft habe. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Mittags kehren wir in Marthasville in einer netten Pizzeria ein. Das Essen ist super. Zum Nachtisch gibt es eine Kirschpizza. Nur etwas kalt ist es dort.
Nachdem wir uns an der Wand verewigt haben geht es weiter. Irgend jemand hat den großen Wasserhahn gefunden und zugedreht. Auch ist es wärmer als drinnen. Mit diesen Umständen könnte ich doch glatt noch weiter fahren. Nur würde es schwierig werden eine günstige Übernachtung zu finden. Deshalb trennen sich nach 4 Meilen unsere Wege.
Vielleicht sehen wir uns morgen wieder. Ich werde noch paar weitere Kilometer auf dem Katy Trail zurück legen.
Die letzten Meter kommt doch noch einmal Regen. Nachdem ich mein Rad und mich mit einem Gartenschlauch grob sauber machen konnte, kam doch tatsächlich etwas Sonne raus. Bin gespannt wie es morgen mit dem Wetter ausschaut. Auf jeden Fall gibt es heute schon einige Feuerwerks Proben für morgen. Let’s see 😉
Na dann, schönen 4. Juli und pass gut auf, dass du nichts abbekommst von dem Feuerwerk.
Und grüß den Mississippi schön.
Deinem Bericht nach war es dann Gott sei Dank nicht so schlimm wie du befürchtet hast. Scheint so, dass meine Wolkenteilungsgedanken zumindest bis zur Abfahrt von deiner Unterkunft durchgedrungen sind. Wünsche dir weiterhin trockene und sandfreie gute Fahrt.
Aber wie es so schön heißt: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Und die hast du ja bei weitem nicht.