Die Straßen sind noch leicht feucht, aber es kommt gerade nichts vom Himmel. Also los. Es geht wieder zurück zum Katy Trail. Deshalb wieder mit Schuhüberziehern und Hose. Dort ist es sicher noch Nass.
Auf dem Weg halte ich kurz an einer Tankstelle für Luft. Leider haben sie keine Druckanzeige. Mit der Zange drehe ich den oberen Teil vom Ventil fester. Hoffe, dass damit der Schleicher endlich vorbei ist.
Zum Trail gibt es von hier aus einen anderen Weg. Damit lasse ich zwar einen Teil aus, macht aber nichts, da mir am Anfang und am Ende auch ein Teil fehlt. Dieser Weg ist nicht geteert. Wäre ja eigentlich nicht so schlimm. Nur sind hier so viele Rillen, dass es nur holpert. Wenn beim Ski fahren auf dem Zieher gegen Abend alles ausgefahren ist. So kann man das glaube ganz gut vergleichen. Zum Glück kommt kurz darauf eine County Line und es ist schönster Teer da. So wie bei uns auch manchmal. Andere Gemeinde ist zuständig und schon ändern sich die Straßenverhältnisse.
Es wird mir auf den ersten Metern schon so warm, dass ich die Hose ausziehen muss.
In Augusta treffe ich drei Männer. Mit ihnen teile ich die nächsten 20 Meilen. Ein Stück fahre ich alleine weiter. Es fängt an zu nieseln. Nachdem ich eh bald meine Tageshälfte erreicht habe beschließe ich den nächsten Unterstand anzufahren. Dort mache ich gemütlich Mittag während es noch mehr Regen wird. Ich lege mich sogar kurz hin. Kathrin und ihr Freund kommen vorbei. Mit ihnen gemeinsam fahre ich noch ein paar Kilometer am Missouri entlang bis ich ihn ein letztes Mal Kreuze. Dort trennen sich unsere Wege. Congrats to you that you finished the Katy trail, despite all the rain.
Auf der anderen Seite des Flusses kommt ein wenig blauer Himmel in Sicht. Nur gestern nach der Zielankunft hab ich welchen gesehen. Ansonsten hat er sich die letzten Tage ziemlich rar gemacht.
In St. Louis werde ich wie auch in Kansas City durch die Villen Gegend geleitet. Viele Bauten hier sind aus Ziegeln oder haben eine Ziegelfasade, was mir sehr gut gefällt.
Am Hostel angekommen denke ich mir erst wo bin ich hier gelandet? Es schaut alles herunter gekommen aus. Für 15$ die Nacht kann man so was schon mal in Kauf nehmen.
Nach dem Abendessen mache ich mich auf zum Forest Park. Dort gibt es einen Jahrmarkt mit Konzert und Feuerwerk.
Was mich begeistert ist eine große mobile Seilrutsche. Nur 10 $ und eine ewige Schlange sind es mir nicht wert.
Kaum dass die Dämmerung eingesetzt hat sieht man am Horizont schon die ersten Feuerwerke. Um viertel vor zehn ist es dann auch bei uns soweit. Echt klasse Feuerwerk.
Immerhin ist es das Huckleberry Finn Youth Hostel. Kannst daheim mal die Storry dazu lesen oder kennst du die schon? Also die Abenteuer des Namensgebers.
Und wie groß ist der Mississippi?
Weiterhin alles Gute. Wenn dich der Druckverlust weiter ärgert, kannst vielleicht doch mal den Schlauch austauschen.