Eine Straße, viele Bäume …

Das in die Gänge kommen heute morgen war ziemlich zäh. Die Nacht hätte ruhig eine Stunde länger sein können. Der erste Blick nach draußen versetzt mir mir einen Schrecken. Es schaut so aus, dass es regnet oder geregnet hat. Beides nicht aufbauend. Etappen Fahrten gehen weiter, egal welches Wetter ist. Erst mal Frühstücken, danach sieht die Welt gleich anders aus. 

Beim Treffpunkt sind die Straßen doch zum Glück trocken. Auch der Wetterbericht sagt, dass die Regenwahrscheinlichkeit gegen 0 sinkt. 


Eine Straße, viele Bäume, ja das ist eine Allee. Das beschreibt unsere heutige Tour ganz gut. Kaum sind wir aus Bremerhaven draußen, geht es schon eine Allee nach der anderen entlang. Überall hängen noch Wolken. Teilweise sieht es sogar nach Regenschleier aus. Dann kommen doch die ersten Sonnenstrahlen. Nach einer Stunde Fahrzeit haben wir einen kompletten blauen Himmel. 


Die Ortschaften, welche wir passieren bestehen überwiegend aus Backsteinbauten. Teilweise sind diese auch mit Reet gedeckt. Daran erkennt man, dass wir immer noch recht nördlich unterwegs sind. 


Bei Kilometer 50 passieren wir einen Stadtteil von Bremen, wo auch die erste Getränke Verpflegung ist. Nachdem gerade eine Fähre da ist, wird der Stopp sehr kurz gehalten. Essen kann man ja schließlich auf der Fähre. Wir sind so schnell weiter, dass einige gleich nach der Fähre noch eine Pinkel Pause benötigten. 



Bei wenig Wind kommen wir zügig voran. Nur direkt vor der Mittagspause lässt sich der Track für die Navigation schwer lesen, wo wir erneut einen Schlenker einlegen. 

Für uns hat extra der Supermarkt am Sonntag seine Türen geöffnet, damit wir eine Toilette haben. Heute stehen Würstel mit Nudelsalat auf dem Speiseplan mit Kuchen zum Nachtisch. Die Crew versucht schön Abwechslung rein zu bringen. Auch Wünsche werden erfüllt. Gestern fragte jemand nach gesalzenen Erdnüssen, heute standen sie am Mittagsbuffet. 


Um noch ein paar extra Meter zu machen sind wir nach der Pause erst mal in die falsche Richtung los gefahren. Um wieder auf die Strecke zu kommen, mussten wir nochmal am Pauseplatz vorbei. Die Kommentare von Gruppe 2 und dem Helferteam waren schon vorprogrammiert 😉

Zurück auf der richtigen Strecke wurden wir erst von Kopfsteinpflaster durch geschüttelt bis wir außerorts wieder in einer weiteren Allee unseren Weg fortsetzten. 


Nach der zweiten Getränkezapfstelle auf Dreiviertel der heutigen Etappe kommen die ersten „Berge“ in Sicht. Wenn man von einer Transalp kommt, kann man da eigentlich nicht Berge dazu sagen, sondern eher Garagenauffahrt. Nachdem wir ja vom Flachland kommen wo der höchste Anstieg auf den Deich geht, dann sorgt der Hügel von 100 hm durchaus für Abwechslung. 





Der Empfang am Hotel in Bad Salzuflen ist schon vorbereitet. Es stehen Putzeimer bereit, um die Räder sauber zu machen. Auch sind kleine Happen und Bier bereit gestellt zum käuflichen Erwerb. Das rundet den heutigen Radtag von 209 km bei 6:30 Stunden Sattelzeit gut ab. 

Flotte Truppe

Um 5 Uhr war ich das erste mal wach. Es ist schon hell draußen. Da merkt man, wie weit nördlich wir sind. 


Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Wenig später sind wir beim Frühstück. Die Routine der letzten Woche hab ich immer noch drin. Kurz vor 8 Uhr gebe ich mein Gepäck ab und hole noch kurz mein Starter Paket samt Gel und Riegel. 


Die Abfahrt ist erst um 8:25. Bis Flensburg Hafen rollen wir in einem Pulg von 107 Radfahrern mit Polizeibegleitung. Ab dort werden die Gruppen aufgeteilt. Gruppe 5 startet als erstes. 5 Minuten später kommen wir mit Gruppe 1. 


In der Stadt haben wir eine rote Welle. Wenig außerhalb wird die Gruppe so sortiert, dass die Guides in der dritten Reihe fahren. Wie der Wechsel der Führungsarbeit läuft haben wir am Start schon besprochen. Auf Anhieb hat der erste Wechsel geklappt. Wenig darauf überholen wir auch schon Gruppe 5. 

Bei der ersten Trinkpause kommt nach paar Minuten schon die nächste Gruppe. Erst dachten wir, dass es schon Gruppe 2 ist. War weit gefehlt. Es war Gruppe 5. Wir sind trotzdem gleich weiter gefahren. 

Nachdem unsere Gruppe über 16 Fahrer enthält, zählen wir als Verband. Wir müssen nicht auf dem Radweg fahren und können in zweier Reihen nebeneinander fahren. Das wird sehr diszipliniert gemacht. 



Erst sind wir an der Mittagspause vorbei gefahren, so flott waren wir. Nur haben wir es rechtzeitig gemerkt und umgedreht. Neben belegten Semmeln gab es sogar Kartoffelsalat, Milchreis, Kuchen und Obst. 


Dieses Mal war es wirklich Gruppe 2 die als nächstes kam. 

Nach der Pause galt es gleich den Nord – Ostsee Kanal zu überqueren. Dies erfolgte mit einer Fähre. 


Auf der anderen Seite ging es gleich weiter Richtung Elbe. 


Auch dort setzen wir mit der Fähre über, nur dieses Mal dauerte die Fahrt deutlich länger. 


Bis zum Hotel in Bremerhaven gab es noch einen Getränke Stopp. 


Am Ende hatte wir 217 Kilometer mit einem Schnitt von 33 km/h auf dem Tacho stehen! Dazu muss man sagen, dass wir immer wieder Wind von rechts/rechtsvorne hatten. Wenn der Wind direkt von hinten kam haben wir es nochmal mehr fliegen lassen. War auf jeden Fall ein klasse Einrollen. 

DB Odyssee

Flensburg – Garmisch, eine Rennradtour mit Gepäcktransfer, welche meine bisherigen Nord Süd Touren schön verbindet. Das erste Mal wo ich zu diesem Event eine Werbung gesehen habe hat es mich angesprochen. Gefahren werden 1500 km bei 18000 hm in 9 Tagen. Der Anbieter: quaeldich.de. Ja du hast richtig gelesen. Die meisten wo ich das erzählt habe, waren amüsiert. Verständlich, weil welcher normale Mensch würde bei einem Anbieter mit so einem Namen eine Reise buchen? Wenn man weis, dass es sich auch um ein Portal handelt wo  sämtliche Pässe beschrieben sind mit Länge, Steigung und Besonderheiten für Radler, dann bringt das mehr Verständnis. Mit mir fahren noch 120 andere Verrückte 😉 Geteiltes Quälen ist nur halb so schlimm. 

Der Start ist in Flensburg, nur wie kommt man da hin? Auto oder Zug? Es gibt einen Autotransport nach Garmisch für 260 €. Das rechnet sich erst, wenn man zu viert fährt. Im Teilnehmerforum wird mehrfach die Anreise mit der Bahn vorgeschlagen. Man könne dort auch das Rad mitnehmen, wenn es in einer Tasche ist. Das wollte ich nochmal bei einem DB Schalter erfragen. Die Antwort lautete: Ja. Nachdem ich das Thema Fahrgemeinschaft noch nicht ganz abgeschrieben hatte, hab ich mit dem Ticketkauf noch ein paar Tage gewartet. Beim zweiten Besuch im DB Reisezentrum habe ich mich nochmals erkundigt, ob ich das Rad in einer Tasche mitnehmen kann, auch wenn man das Fahrrad noch erkennt. Das Vorderrad muss draußen sein, dann kann ich es im ICE mitführen. Also hab ich das Ticket gekauft. Eine extra Karte für mein Rad braucht es ja nicht, da es als Gepäck läuft. 

Heute morgen ist es endlich soweit. Zum Glück gibt es ein Gepäck Limit von 13 kg, sonst hätte ich noch mehr zu schleppen gehabt. Am Hauptbahnhof angekommen nehme ich mir beim Bäcker noch Proviant mit und komme gerade am Bahnsteig an, wie mein Zug einfährt. Schnell baue ich noch das Vorderrad aus und packe es in eine separate Tasche. Erst mal Platz suchen. Ist gar nicht so einfach, da die meisten Plätze reserviert sind. Ich suche noch als der Zug schon los fährt. Nach etwas suchen, werde ich fündig und verstaue alles. Nur das Rad muss am Gang stehen. Aus meiner Sicht steht es da gut und stabil. Kurz vor Ingolstadt kommt der Oberschaffner zu mir und blafft mich an, dass ich in Nürnberg aussteigen müsse. Zumindest werde er nicht weiter fahren, wenn das Rad an Board ist. Ich könne gerne sitzen bleiben. Dann geht er einfach weiter. 

Scheibenkleister! Und nun? Erst mal das Selsorgetelefon anrufen. Für was hat man den eine Familie. Mein Bruder gibt mir einige gute Tipps. Damit mache ich mich auf den Weg zum Schaffner. Auf dem Weg dorthin fallen mir einige große Gepäckstücke auf, welche schön im Weg stehen. 


Nach einigen Worten zeigt er sich doch kooperativ und schreibt mein Ticket um auf eine Verbindung mit Fahrradmitnahme. Den ersten Zug ruft er sogar an ob ein Platz für das Rad frei ist. Geht doch. 

Erst mal ein wenig Erleichterung. 

Für alle Interessenten: Diese Radtasche wird bei der Bahn nicht anerkannt und es muss ein Ticket gelöst werden. 


Der Umstieg in Nürnberg klappt ganz gut und der neue Schaffner akzeptiert mein Ticket. Nur für das Rad muss ich doch noch eine Karte nach lösen. Nach einem Personalwechsel gibt es eine erneute Kontrolle. Dieser Schaffner nimmt es auch hin, nur macht er mir Angst bezüglich der Fahrrad Mitnahme von Berlin nach Hamburg. 

Mit mir steigen zwei weitere Radler ein. Dadurch sind alle Stellplätze belegt. Mein Rad fügt sich trotzdem ganz gut ein. Rennräder sind deutlich kompakter als Tourer. 


Bis Hamburg wurden es nur weniger und nicht mehr Räder. Somit waren die Bedenken vom letzten Schaffner zum Glück unbegründet. 

Der Schaffner in dem Zug von Berlin nach Hamburg wollte eigentlich nur wissen, dass einer seiner Kollegen das Ticket umgeschrieben hatte. Einfach unkompliziert. 

In Hamburg am Hauptbahnhof hab ich meinen Zimmer Kollegen getroffen. Er hat das Schild vorne an meinem Rad gelesen und meinte: „Wir sind doch in einem Zimmer.“ Ja so geht es manchmal. Er hat seinen Zug nach Flensburg knapp verpasst. 

Gemeinsam haben wir dann die Schluss Etappe gemeistert. Auch wurde dadurch die Fahrt mit dem Taxi zum Hotel nur halb so teuer. 

Witziger Weise liegt das Hotel genau an der Straße wo mein Papa und ich letztes Jahr die Grenze nach Dänemark überquert haben. 




Nachdem wir die letzten sind wird es langsam Zeit zu gehen. Morgen klingelt der Wecker um 6:30 Uhr. 

Transalps mein halbes leben lang

Ich war der festen Meinung, dass ich mit 16 Jahren meine erste Transalp gefahren bin. In einem Fotoalbum waren die Fotos schon ein Jahr früher drin. Das werde ich auf jeden Fall noch genauer recherchieren. Nichts desto trotz fahre ich mittlerweile mein halbes Leben lang Transalps.


Angefangen hat es mit einer Radtour zum Gardasee. Basti (ein Freund von mir), mein Papa und ich. Am ersten Tag ging es bis zum Walchensee. Auf dieser Etappe lernte ich die schöne Bedeutung von vielen aneinander gereihter Kurven oder einfach Schlangenlinien auf der Landkarte. Serpentinen sind was schönes zum fahren. Das erste mal Kesselberg war durchaus ein Highlight. Weiter ging es über Kloster Stams nach Landeck. Zu unserem Glück entschieden wir uns den 3 Tag kürzer zu halten. Wenn wir den Reschenpass angefahren hätten, wären wir womöglich zwischen umgestürzten Bäumen gelandet. Kurz nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, ging ein Gewitter über uns her. Wir haben uns in dem Aufenthaltsraum vom Campingplatz in Sicherheit gebracht und dem Weltuntergang zugesehen. Der Sturm war so heftig, dass bei einem Wohnwagen die Scheiben raus gedrückt wurden und vom Kirchturm das Kreuz runter geflogen ist. Das Zelt hat dem Wind stand gehalten.

Am nächsten Tag hätte ich fast das erste mal die 100 Kilometer Marke geknackt. Bei 99 Km waren wir in Latsch am Campingplatz. Dann gab es noch eine Nacht in Auer. Vom Gardasee sind wir nur noch kurz ins Wasser gesprungen und dann von meinem Bruder auch schon abgeholt.


Warum hole ich so weit aus? Ganz einfach. Die aktuell gefahrene Transalp errinnrt stark an die damalige Transalp. Der Hauptalpenkamm wird am Reschenpass überquert.

Nur dieses mal nicht mit dem Tourenrad und Gepäck am Rad, sondern mit dem Rennrad, Gepäckshuttle und deutlich mehr Höhenmetern 😉

Tag 1: Treffpunkt und Start in Penzberg. Über den Ettaler Berg geht es zum Plansee und dem Mittagessen. Nachdem das Wetter hält entschließen wir uns einen Schlänker über Pfronten und das Tannheimer Tal zu machen, bevor es auf das Hantenjoch geht. Das Fahrtempo war so hoch wie noch nie am ersten Transalp Tag. Unten am Hantenjoch stand eine 29 Komma auf dem Tacho!


Tag 2: Erst mal weniger Gas! Deutlich gemütlicher ging es über die Pillerhöhe ins Kaunertal. Noch etwas mitgenommen vom gestrigen Tag und in anbetracht, was am nächsten Tag kommt, entschlossen wir uns nicht bis zum Gletscher zu fahren. Somit sind wir etwas oberhalb vom Stausee umgedreht. Keine Sorge, Kaunertaler Gletscher, ich nehme dich auf die Liste, wo ich nochmal hin fahren möchte. Um das Etappenziel mit weniger Verkehr zu meistern, haben wir einen Teil der Reschenpassstraße mit der Norbertshöhe und einem Abstecher in die Schweiz umfahren. Somit hatten wir keine Schlussanstieg, sondern eine Schlussabfahrt nach Nauders.


Tag 3: Am dritten Tag drei Pässe! Für den Reschenpass fehlten nur noch wenige Höhenmeter, bevor einige Kilometer abfahrt kammen. Diesmal fuhren wir von Italien aus in die Schweiz, um den Umbrail Pass zu bezwingen. Von dort sind es nur noch knapp 4 Kilometer bis zum Stilfser Joch. Dem Dach unserer Tour. Und zum zweiten mal darf ich die über 50 Kehren runter fahren. Hoffentlich ergibt es sich, dass ich beim nächsten mal von dieser Seite rauf fahre 😉







Tag 4: Wenn man zu seinem Geburtstag eine seiner Lieblingstouren mit dem Rad fahren darf, dann ist der Tag sowieso schon ein Erfolg. Meine Mitfahrer haben den Tag noch komplettiert. Von Goldrain startend auf den Gampenpass und über den Mendelpass nach St. Pauls.





Tag 5: Nachdem die Wettervorhersage so schlecht war, habe ich an dieser Stelle die Transalp abgebrochen… könnte man meinen. Weit gefehlt. Am Freitag geht es für mich schon wieder los zu einem neuen mehrtages Tour mit neun Tagen im Sattel. Ab Samstag versuche ich hier täglich zu berichten.

Man kann halt nicht immer alles machen. Ich habe mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge von meinen Mitfahrern verabschiedet. Weinend, weil ich die letzten beiden Tag nicht mit fahren kann. Lachend, weil die letzten 4 Tage super tolle Touren waren und mir gestern ein schöner Geburtstag beschert wurde.

Wir sollten nächstes mal am Niveau arbeiten, um dieses an die Höhenmeter und die Fahrleistung anzupassen. Diese waren auf jeden Fall im oberen Bereich. Gute Fahrt noch für den letzten Tag und grüßt mir den Gardasee.

Küstenklassiker Teil 2

Wenn es schon einen Küstenklassiker Teil 1 gibt, muss auch irgendwann Teil 2 sein. Nachdem es unser letzter Radtag hier ist, steht auch schon fest, was wir fahren: Den Puig Major. 

Wir kommen um 9 Uhr los. Da wir am Späten Nachmittag die Räder zurück bringen müssen bleibt uns nicht zu viel Zeit. 

Los geht es über den Coll de Soller. Diesmal nur von der anderen Seite. 


In Soller selbst machen wir am Stadtplatz eine kleine Pause. Hier gibt es ausnahmsweise kaum Heuschrecken 😉 Auch haben wir Glück und es kommt die Bimmelbahn vorbei. 


Am Puig Major gibt es kein Passschild. Ein Tunnel markiert den höchsten Punkt. 



Wenig später kommen wir zum Abzweig nach Sa Calobra. Auch ein muss für Rennradler. Benny war erst im Herbst unten und wartet netter Weise oben auf mich. 

Die 2,5 Kilometer auf den Coll de Reis vergesse ich immer, sind aber durchaus kurzweilig. 


Die kurvenreiche Abfahrt ist herrlich, nur muss man gut aufpassen bei den ganzen Radler und gelegentlichen Autos. 

Unten angekommen gibt es nur eine kurze Pause. Benny wartet schließlich oben. 

Rechtzeitig zurück im Hotel geben wir erst mal die Räder zurück. Letztes Mal hier am Mallorca musste ich mein Rad noch putzen. Diese Regelung hat sich zum Glück nicht durchsetzen können. 

Im Anschluss haben wir den Urlaub noch schön ausklingen lassen. 


Orient und die Heuschrecken

Gestern haben wir uns Abends noch spontan entschieden in den Bierkönig zu gehen. Ich bin ja nun schon das dritte mal hier. Da sollte man auch mal die Schinkenstraße samt Bierkönig mit nehmen. Dort war auch schon um diese Jahreszeit Stimmung. Hätte vermutet, dass die erst später aufmachen. Der Megapark hat noch zu. Aktuell sind überwiegend Radler in S’Arenal und die wollen Sport machen und nicht Party.

Das Publikum war sehr gemischt. Von gerade mal 18 bis 60 Jahre war so ziemlich alles vertreten. Wenn man etwas getrunken hat, dann war auch die Stimmung gut. Durch diesen Besuch sind wir erst später ins Bett gekommen und beschlossen heute eine kleinere Runde zu fahren und länger zu schlafen. Wir haben ja schließlich Urlaub.

Heute haben wir die Sache erst mal ruhiger angehen lassen. Um 11 Uhr sind wir am Hotel gestartet und nach Santa Maria gefahren. Nach gerade mal 22 Kilometern haben wir die erste Pause eingelegt.

Auf dem Weg zur Keramikabteilung habe ich diesen alten Kicker gesehen. Die Anordnung der Spieler ist anders, genauso wie die Figuren 2 Beine haben. In Spanien spielt man vermutlich häufiger 3-3-4. Nachdem ich mit Fußball bekanntlich nicht so viel zu tun habe, darf das gerne jemand anderes beantworten.
In Santa Maria auf dem Hauptplatz wo auch wir Pause gemacht haben, waren an die 100 anderen Radler. Es gibt viele Hot Spots auf der Insel wo man gleichgesinnte findet. Zufällig war am Samstag, wo wir los geflogen sind, ein passender Artikel in der Süddeutschen Zeitung: SZ Artikel

In diesem Artikel werden wir Radler liebevoll als Heuschrecken bezeichnet. An manchen Orten ist es durchaus ein Plage, wie z.B. wenn man Passbilder machen möchte. Für beide Passbilder entlang der Runde über Orient mussten wir warten, um einen freien Blick zu bekommen. Oder in machen Orten einen Platz zum Mittagessen zu bekommen. An anderen Stellen ist es angenehm gleichgesinnte zu haben, um sich in deren Windschatten etwas auszuruhen.

In Bunyolo haben wir dann noch eine Pasta Pause eingelegt. Essen soll ja nicht zu kurz kommen.

Von dort sind wir wieder über Santa Maria heim gerollt. Wenn man so will war heute ein ruhigerer Tag, was den, von gestern noch, schweren Beinen sicher gut getan hat. Morgen steht der zweite Teil des Küstenklassikers an. Dafür braucht es wieder gute Beine. Morgen wird es sich zeigen, ob und was der Tag heute gebracht hat.

Cap Formentor

Nachdem der Tag heute so lang war (194 km), wird der Blogeintrag umso kürzer. 

Haben es von S’Arenal bis zum Cap Formentor und zurück geschafft. 



Nur auf dem Rückweg wollte ich noch eine Runde Malle Zickzack spielen. Da war mein Ehrgeiz zu groß. Wir haben zwar den Anfang der MA-10, welche der Küstenklassiker ist, mit genommen, dafür sind jetzt unsere Schuhe nass 🙁 


Nach den offiziellen Spielregeln haben wir zwar verloren, weil unsere Schuhe vermutlich noch morgen nass sind, aber dennoch war es ein gelungener Tag. 

Vermutlich wären wir auch auf der anderen Strecke nass geworden. 

„Ruhetag“

Den ganzen Tag am Pool oder am Strand verbringen. Nichts tun. Manch einer würde sagen „Das Leben genießen“. Wer mich kennt, weis dass ich mich mit dem „nichts tun“ schwer tue. Deshalb gibt es aktive Regeneration. Voller Druck am Pedal ist genauso verboten wie zu hoher Puls. Ziel ist der San Salvador welchen wir vorgestern nicht ganz geschafft haben. 

Heute ist der erste Tag, der Wolkenlos beginnt. Sonne pur! Selbst die Windweste braucht es nicht beim Start. 

Nachdem ich die ersten paar Straßen falsch geleitet habe, schaffen wir es doch noch den richtigen Weg zum finden. Es geht über Llucmajor, Porres nach Felantix auf den San Salvador. 

Im Anstieg nicht Gas zu geben ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn einige Radler an einem vorbei fahren. Ich habe es trotzdem geschafft. Kleinster Gang und den Puls zwischen 130 und kurzzeitig auch mal 150 Schläge pro Minute. Nur einen Radler wollte ich nicht vorbei lassen. Ich hab mich gewundert, was oder wer da hinter mir kommt. Es klang wie eine Dampflok. Hab mich gleich mal vergewissert ob hier irgendwo Schienen verlaufen. Der hat glaube mehr Energie mit dem Atmen verbraucht als mit dem fahren. 


Oben in San Salvador haben wir Pause gemacht und die Aussicht genossen. 



Weiter ging es über Santanyí nach Ses Salines. Dort gab es nochmal eine kleine Pause. Ist ja schließlich Ruhetag 😉



Um 20 vor 5 waren wir bereits zurück am Hotel und haben dort am Pool noch ein wenig Sonne genossen. 


Mehr Pool Bild gibt es nicht. 

Regenerationstour
PS. Ich hoffe ein Durchschnittspuls von 120 Schlägen zählt als Regeneration 😉

Erster Teil des Küstenklassikers

Heute haben wir das Wetter aus getrickst, damit wir nicht gleich die zweite Runde Malle Zickzack spielen müssen.

Gestern Abend hatten wir bereits festgelegt, dass wir in Richtung Andratx fahren und von dort aus die Küstenstraße Richtung Soller. Wie weit wollten wir uns noch offen lassen.

Heute Morgen konnten wir schon früh sehen, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Dort wo wir hin wollten war blauer Himmel und Sonnenschein zu sehen. Gestartet sind wir entlang des Radweges an der Küste von Palma und dann ab in die Berge.


In Palma selber haben wir kaum Radler auf dem Radweg gesehen. Erst als wir raus aus der Stadt fahren sehen wir mehrere Rad Gruppen.

Der Blick zurück nach S’Arenal.

Da fährt man doch lieber ins Blaue.

Andratx aus der Ferne.



Das Wetter wird entlang der Strecke immer besser. Wir entschließen uns die Runde über Soller zu fahren. Vor dem Anstieg zum Coll de Soller gibt es im Ort eine kleine Stärkung.




Die Runde konnte man durchaus als stattlich bezeichnen mit 150 Kilometern und 2500 Höhenmetern. Hier nochmal im Schnelldurchlauf: Küsteklassiker Teil 1

Im Nachgang haben wir mitbekommen, dass einige andere Radler heute Malle Zickzack spielen dürften und nicht unbedingt Glück hatten. Ab und zu gehört einfach auch eine Portion Glück dazu.

Malle Zickzack

Nicht zu verwechseln mit Malefiz. Malefiz ist ein Brettspiel. Malle Zickzack kann man nur auf Mallorca bei unbeständigem Wetter spielen.

Das Spielprinzip ist ganz einfach: Rennradler fahren gegen das Wetter. Wenn man in die falsche Richtung, zu langsam oder zu schnell fährt wird man nass.

Regeln:

  • Jeder Mitspieler braucht ein Rennrad
  • Das Wetter muss unbeständig sein, aber nicht danach ausschauen. Ohne dunkle Wolken ist das Spiel langweilig!
  • Das Wetter hat folgende Optionen: Wind, Regen, dunkle Wolken, Hagel, Kälte, Blitz und Donner
  • Der Rennradler kann sich am Anfang der Runde entscheiden welche Kleidung und Verpflegung er / sie mit nimmt
  • Der Rennradler kann in Restaurants neue Energie tanken oder sich dort unterstellen für den Fall von Regen
  • Dauer des Spiels: Nach Lust und Laune des Rennradlers
  • Alle Spielteilnehmer können gleichzeitig Aktionen ausführen!
  • Rennradler kann moderne Technik zu Hilfe nehmen in Form eines Smartphones mit Wetterapps
  • Verloren ist das Spiel: Wenn der Rennradler durchnässt zurück ins Hotel kommt oder er unterwegs Aufgibt oder die Schuhe am nächsten Tag immer noch Nass sind oder es Dunkel ist wenn er im Hotel ankommt.
  • Gewonnen ist das Spiel: Wenn der Rennradler weitestgehend gesund und trocken im Hotel ankommt und dort noch einen Empfangstrunk entgegen nehmen kann.

Spiel #1

  • Radler: Plan über den Col de Soller und Puig Major nach Sa Calobra fahren
  • Wetter: Dunkle Wolken über dem Tramuntana Gebirge
  • Radler: Trotzdem erst mal auf die Wolken zu fahren und kurz vor Bunyola entscheiden, dass die Idee doch nicht so gut ist. Plan B nach Valldemosa
  • Wetter: ein paar Regentropfen
  • Radler: Neuer Plan. Umkehren Richtung Santa Maria und weiter über Sencelles, vorbei an Ruberts (man beachte den Namen 😉 nach Pina, Sineu und dann Petra.

  • Wetter: Sonne und Rückenwind
  • Radler: In Petra neue Energie tanken wie gefühlt 1000 andere.

  • Radler: Weiter nach Felantix und San Salvador
  • Wetter: Dunkle Wolken Richtung San Salvador
  • Radler: Wasser nachfüllen für den Anstieg

  • Wetter: Temperatur herunterfahren
  • Radler: trotzdem in den Anstieg zum San Salvador
  • Wetter: Regentropfen
  • Radler: Abwägen der Optionen und weiter fahren
  • Wetter: Regen mit Hagel, Temperatur auf 10 Grad abkühlen
  • Radler: Schutz suchen in einer Kapelle in der Auffahrt
  • Wetter: Mehr Nass von oben.
  • Radler: Abwarten
  • Wetter: Hahn zu machen. Straßen sind Nass und bringen den Radlern Spritzwasser von unten
  • Radler: Wagen es wieder nach draußen, allerdings in die Abfahrt. San Salvador wird nochmal bei schönerem Wetter angegangen. Weiter nach Campos, da das Wetter in Richtung Porres Regenschleier aufweist.
  • Wetter: Dunkles Wolkenband quer über Südmallorca spannen und mit paar Blitzen versehen.
  • Radler: Schneller fahren, da Richtung Campos ein Regenschleier zieht
  • Wetter: Regen auch in Campos starten
  • Radler: Schnell in eine Bar um dem Regen zu entfliehen. Gerade noch trocken geschafft
  • Wetter: Wolken Richtung Meer abziehen
  • Radler: Aufmachen um die letzten 40 Kilometer zurück zum Hotel anzugehen
  • Wetter: Immer mal wieder Wolken vor die Sonne schieben, damit die Straßen nicht zu sehr trocknen und die Radler nicht schwitzen.
  • Radler: Unbeirrt dem Hotel entgegen und dann zwar erst nach 18 Uhr aber mit 150 Kilometer weitestgehend Trocken im Hotel. Doch noch Gewonnen

Das Replay: Malle Zickzack #1