Philleicht doch?

Dachte ja erst, dass ich heute wie gestern recht viel auf der Route 40 unterwegs bin und das spannendste wird ob nicht doch eine Stadiontour in Philadelphia möglich ist. Als gebranntes Kind hab ich diesmal genau geschaut. Es gibt die ganze Woche über keine Touren. Naja, vielleicht müssen sie spontan irgend etwas umbauen. Ich werde auf jeden Fall mal hinfahren. 

Tatsächlich geht es erst mal recht lange auf der Route 40 auf einem schönen Seitenstreifen entlang. Irgendwann geht es dann parallel auf ruhigeren Straßen weiter. 

Hier kreuze ich mal. Alles klar oder?

Hier sieht man schön, dass gerade Ferien sind. 


Es geht Entlang einer Bucht. Aber direkt den Atlantik kann ich leider nicht sehen. Kann auch nicht sagen ob das hier zum Atlantik zählt. 


Meine Planung war, dass ich ohne weiteren Platten bis nach New York komme, doch ein Glassplitter war da anderer Meinung. 


Flicken drauf und weiter geht’s. Hat echt gut geklappt. Ohne Zeitdruck funktioniert das viel besser. 

Leider kann ich nicht oben auf der Brücke halten. Dort gab es eine klasse Sicht auf die Skyline von Philadelphia. 


Wenig später macht der Reifen wieder Anstalten Luft zu verlieren. Hab ja jetzt schon Übung. Der Patch hat zum ersten Mal nicht gehalten. Will nicht nachbessern. Baue meinen letzten Ersatzschlauch ein. Der Mantel ist auch schon ordentlich mit genommen. Durch das Gewicht wurde er sicher noch mehr beansprucht. Vor allem durch den neuen Cut beschließe ich gleich auch noch den Mantel zu tauschen. Hab ja Ersatz von Anfang an mitgenommen.  Damit sollte dann die nächsten 5000 km wieder Ruhe sein. Erst weigert sich der Mantel. Durch etwas Überredungskunst klappt es dann doch. 

Kurz vor dem Stadion sind einige Seitenstraßen von der Polizei gesperrt. Seltsam. Je näher ich an das Stadion komme um so mehr wird es. Ich frage einen der Polizisten was hier los ist. Es ist gerade die demokratik Convention. Wo ich mich doch so für Politik interessiere. Und dann noch in einem anderen Land. Hier ist es fast mehr abgesichert als das weiße Haus. Jetzt ist klar warum keine Touren sind. Auf der einen Seite werde ich von einer Polizistin gefragt ob sie ein Foto von mir machen soll. Versuche noch einen anderen Spot zu finden. Dort meint der Polizist in meinen Taschen könnten Bomben sein und ich habe zwei Sekunden um zu verschwinden. Was soll man dazu sagen?


Hab mir schon vorab ein Hostel raus gesucht. Dort hin zu kommen ist gar nicht einfach. Einbahnstraße über Einbahnstraßen. Selbst das Hostel ist versteckt. Erst links vorbei, dann rechts vorbei. Genau in der Mitte an der Ecke war es dann. Der Frontdesk ist unterbesetzt und verdammt langsam. Mache in der Zwischenzeit meine Reservierung. Zum Glück hat vorher jemand ein Bett gecancelt. Aber selbst diese einfache Auskunft ob ein Bett frei ist bekomme ich nicht von der Rezeption. Hat irgendwas von einer Schlaftablette. 

Nach dem duschen erkundige ich mich nach einer Restaurant Empfehlung. Dort gibt es nur nichts mehr warmes zu essen. Also weiter. Zufällig sehe ich neben an ein Franziskaner Logo. Das ist mein Lokal. Ich erwische eine deutsche Bar. Nach so einem Tag gibt doch mal deutsches Bier. Klein und teuer aber genau was ich will. 


Hier gibt es echt viele verschiedene Import Biere. Hier findet jeder seins. 
For all translation users here the translation of the header. Mixing Philadelphia with maybe. Just if I maybe get a stadium tour at Philies field. 

Route 40

Heute hab ich mich die ganze Zeit über auf der Route 40 aufgehalten. Morgen wird es so weiter gehen. An manchen stellen ist wirklich ein guter Seitenstreifen vorhanden. An manchen stellen haben sie gut versucht bzw gut angefangen. 


Leider war es eher ungünstig dort stehen zu bleiben wo ich die 6000 Kilometer Marke erreicht hab. Das Foto von Brücke ist um den Dreh herum entstanden. War genau auf einer langen Brücke für die ich auf der anderen Seite 8$ zahlen musste. Dafür waren es deutlich weniger Kilometer als die Umfahrung. 


Gegen Ende ist noch ein Sturm aufgezogen. Ich bin ihm etwas zuvor gekommen und hatte bereits eingecheckt als der Wolkenbruch begann. 

Arbeit

Der heutige Tag ist schnell beschrieben. Viel Verkehr, wenig shoulder oder bike lane. 

Hier ist mal ein Garten mit dem man leicht zurecht kommt. 

Nachdem eine Niederlassung von der Firma in der ich arbeite fast am Weg liegt, mache ich einen kleinen Schlenker um zu sehen wie es da so zu geht. Leider sind die meisten ITler ausgeflogen. 

Der erste Blick auf Baltimore. 

Die Indians sind zu Gast. Diesmal bekomme ich auch etwas zum Essen beim Baseball. Der Platz im Outfield ist gut für Homeruns. Nur gab es keinen in meiner Nähe. Ansonsten ist man echt weit weg von Homeplate und dem meisten Spiel Ereignissen. 

Die Hausherren gewinnen 5 zu 1. 

Wenn bei uns auch so viel Personal zum Feld machen wäre. Es gibt extra eine Gruppe die per Hand die SeedsSchalen aufsammeln. Gestern hatten sie Handsauger  für das. 

D.ie C.ity

Wie hätte es auch anders sein sollen. Ich komme nicht so los wie geplant. Den Trail hab ich gestern ja schon ein Stück weit kennengelernt. Deshalb glaube ich ein bisschen Zeit gut zu machen. Am Anfang klappt das auch noch. Nur merke ich bald, dass es deutlich welliger zu geht als gestern. Muss ganz klar drosseln, damit ich nicht weiter über meinen Kräften fahre. 


Der Trail ist echt klasse. Hier sind auch wieder verdammt viele Rennradler unterwegs. Bis an den Potomac River komme ich auf dem W&OD Trail (Washington and Old Dominion) und dem Custis Trail. Hier sieht man von der Brücke aus noch mal den C&O Canal. 


Für dieses Bild mache ich extra noch einen Schlenker. 


Rings um das weiße Haus ist echt viel abgesperrt. Selbst als ich nur kurz mein Fahrrad auf der Straße hinter mir habe, kommt gleich ein Polizist und schickt mich zurück. 

Um kurz nach 12 Uhr bin ich im Hostel. Kurz duschen, sowie umziehen und weiter zum Baseball. Auf dieser Straße habe ich einen Fahrradstreifen erwartet, dass dieser in der Mitte ist hätte ich allerdings nicht gedacht. 


Es ist schon Anfang 5 Inning, als ich zum Stadion komme. Trotzdem muss ich den vollen Preis zahlen. Ich bekomme eine neue Perspektive geboten. Sitze diesmal weit oben, weil das nun mal die günstigsten Tickets waren, wenn man 38$ so bezeichnen kann. 


Ab dem 7 Inning wird nichts mehr verkauft an Essen. Ist mir so noch nie aufgefallen. Dann spare ich mir da etwas Geld. Sind sie selbst schuld. 

Ich mache mich auf eine Rundtour durch Washington D.C. mit dem Rad.


Hier lerne ich Chuck kennen. Er macht eine USA Umrundung gegen den Uhrzeigersinn. Er hat wie ich in San Francisco angefangen. Nur war das schon im April. 


Als er hört, dass ich in einem Hostel bin, bucht er sich auch gleich ein Bett und wir fahren gemeinsam noch ein paar Park Highlights ab. 

Es ist zwar das Denkmal an den zweiten Weltkrieg, doch es passt einfach so gut für uns. Für ihn noch mehr, da die Säulen rings herum jeweils einen Staatennamen tragen. 


Ps. Das Wasser riecht schon etwas salzig 😉

Früher Vogel

Leider war die Nacht nicht ganz so gut. Fast ständig sind irgendwo irgendwelche Autos gefahren. Auch immer wieder runter zum Fluss. Vermutlich zum angeln.

Es hat natürlich auch Vorteile so früh wach zu sein. Man bekommt etwas vom Sonnenaufgang mit.


Kurz nach 8 bin ich auf der Strecke. Die ersten 16 Kilometer nehme ich den geteerten Zugtrail welcher parallel zum Kanal verläuft. Dann geht es zurück zum Schotter.

Kurz nach dem schönen Gleishebewerk, damit Schiffe auf dem Kanal darunter durch fahren können, verlasse ich den Trail. Ich kehre auf die Straße zurück um einige Kehren vom Fluss abzukürzen.

Dort sehe ich dann auch mal etwas andere Landschaft im Vergleich zu dem Trail. Hier muss mal vor sehr vielen Jahren eine bedeutende Schlacht statt gefunden haben. Welche habe ich mir nicht angeschaut. Waren ganze 4 Tafeln mit Erklärungen dabei gestanden. Ich hab einfach die Aussicht genossen.

Nochmal ein Stück am C&O. Unten sieht man schön wo früher der Kanal war.

In Brunswick muss ich mich mal wieder entscheiden, wie ich weiterfahre. Das ob ist schon klar definiert. Bin bei 90 Kilometern und es ist erst 3 Uhr. Klasse wenn man so früh los kommt.

Entschließe mich nach Leesburg zu fahren und verlasse somit endgültig den C&O. Es gibt bis Washington dort keine Hotel oder B&B mehr entlang der Strecke. Gestern hab ich festgestellt, dass die Luftmatratze ein Loch hat. Somit ist Camping nicht meine erste Wahl. Von Campingplätzen wären noch genügend da gewesen.

Dafür komme ich jetzt noch nach Virginia. Nach etwas Kreuz und Quer gelange ich auf einen geteerten Trail. Eine ehemalige Bahnstrecke. Hier begegnen mir so viele Rennradler wie den gesamten Trip über nicht. Und der Abschnitt war nicht all zu lange.

So dreckig haben meine Beine die gesamten letzten Tage nach dem Radfahren aus geschaut.

Morgen versuche ich früh los zu kommen. Wenn mein Plan aufgeht kann ich mir Mittags das Baseballspiel anschauen.

Was für ein Tag

In Cumberland endet der GAP Trail. Leider! Doch der C&O Trail übernimmt. Der große Unterschied, der GAP verläuft auf einer ehemaligen Bahnstrecke, der C&O auf einem Damm von einem ehemaligen Schiffskanal. Den Unterbau einer Eisenbahn kennt man: Grober Schotter mit Luft dazwischen wo Wasser sehr gut ablaufen kann. Nun die Frage was soll ein Damm machen? Richtig. Er soll das Wasser halten. Wer den gestrigen Tag gelesen hat weiß auch noch, dass mehrere Unwetterfronten durchgezogen sind. 

Gleich auf den ersten Metern finde ich Pfützen mitten auf dem Weg. Dummer Weise ziehe ich nicht sofort meine Überschuhe an. 

Sprich der Trail ist an manchen stellen ausgewaschen oder ausgesetzt und an anderen Stellen mit Wasserlachen besäht. Auch werden es nach wenigen Meilen nur noch zwei Fahrrinnen. Verglichen zu den letzten 3 Tagen ein enormer Rückschritt. Ich muss deutlich aufmerksamer fahren. 

Kurz nach meinem Start lerne ich Jere kennen. Erst fahre ich an ihm vorbei, doch dann Bremse ich mich ein wenig. Die Kraft brauche ich sicher später noch. Gemeinsam halten wir bei einem der Aquädukte. Dieses ist für den Kanal errichtet, dass die Schiffe über den Seitenarm fahren konnten. 


Auch bei der ersten Schleuse machen wir Fotos. Bis jetzt die einzige wo noch ein ordentliches Tor dran ist. Dort treffen wir eine Radlerin von Washington kommend. Sie musste über mehrere Bäume klettern und dabei ihr Gepäck abladen. Sofort schaue ich nach einer Möglichkeit diesen Teil zu umfahren. Werde auch fündig. In Oldtown kann ich auf die Straße. In der Zwischenzeit kommt ein Ehepaar aus unserer Richtung. Zufällig sind es Freunde von Jere. Die Frau und die Radlerin haben sogar noch gemeinsame Bekannte. Wie klein die Welt manchmal ist. Es kommt sogar noch besser. Von mir haben sie paar Meilen vorher schon gehört. Vermutlich von der Gruppe, mit der ich mich vor dem Hotel unterhalten habe. 


Mein Plan sind 85 Meilen, weshalb ich alleine weiter fahre. Kann ja nicht ewig mich unterhalten. Als ich kurz noch mal nachschaue, wo ich vom Trail runter muss, schließt Jere zu mir auf. Fahren gemeinsam bis Oldtown. Zwischenzeitlich holt kurz die Bekannte von Jere auf um uns zu sagen, dass die Bäume entfernt wurden. In Oldtown treffe  ich wieder die Gruppe der letzten Tage. Dachte eigentlich, dass sie hinter mir sind. Doch sie sind so früh gestartet, da heute ihre längste Etappe ist. Jere wartet hier auf seine Frau. Ich breche kurz nach der Gruppe auf. Weiter auf dem Trail. Gerade als ich ein paar einhole liegt auch schon der erste Baum auf dem Weg. Von wegen bereits entfernt. Gemeinsam überqueren wir die ganzen Bäume. An die 10 werden es schon gewesen sein. Dank der Hilfe musste ich nicht einmal abladen. War eine tolle Teamarbeit. 


Vor dem Paw Paw Tunnel gibt es eine kurze Pause fast ein Kilometer lang. Auch hier geht der Kanal durch und an der Seite befindet sich eine sehr ausgesetzte schmale Fahrbahn. Ich fahre ohne direkt vor dem Tunnel stehen zu bleiben sofort hinein. Kann ja schließlich mein Licht vom Lenker aus bedienen. Es kommt keiner nach. Bzw nur sehr langsam. Vermutlich schieben sie ihre Räder. Kann ich gut verstehen. Ich mache weiter. Die schnellen aus der Gruppe werden mich sicher bald einholen. 


Es fällt mir immer schwerer zu treten. Auch schleift etwas am Hinterrad. Und das schon seit einer geraumen Zeit. Bleibe stehen. Es hat sich so viel Matsch, Schlamm und Dreck zwischen Reifen und Schutzblech angesammelt. Beim Rückwerts schieben blockiert das Rad deutlich. Kein Wunder, dass ich mir schwer tue. 

Mit den Eisenhacken vom Expander bekomme ich den Dreck schlussendlich heraus. Alternativ wäre nur Laufrad ausbauen geblieben, was noch mehr Zeit gekostet hätte. In der Zeit passiert mich wieder die Gruppe. Einige hätten mir auch geholfen, nur hatte ich da eh schon die richtige Technik heraus. 

Kurz nach ihnen komme ich in Hancock an. Ihr Ziel haben Sie hier erreicht. Ich muss mich jetzt entscheiden was ich mache. Es ist schon nach 5 Uhr und der nächste große Ort sind 24 Meilen entfernt. Wenn ich dazwischen campen will muss ich hier noch einkaufen. Eigentlich bin ich sch ganz schön geschafft. Während ich überlege kommt jemand vorbei und erzählt mir, dass der Radladen vor dem ich stehe ein Hostel dabei hat. Ich schaue mir das ganze mal an. Für 10 Dollar eine warme Dusche und ein Dach über dem Kopf. Es kommt sehr nahe an Camping heran. Hier bleibe ich für heute. Dann muss ich morgen mehr machen um am Donnerstag Mittag in Washington zu sein. Da findet ein Baseball-Spiel statt. Wird sich morgen zeigen
Jere und seine Frau kommen hier vorbei. Wenn es sich ergibt fahren wir morgen gemeinsam. Und wenn ich mal nach Cleveland komme um mir ein Spiel der Indians anzusehen habe ich schon eine Übernachtungsmöglichkeit und eine Begleitung. Vielleicht kommt er sogar schon am Donnerstag mit ins Stadion. 
 

Great Allegheny Passage

Kurz GAP Trail. Die passende Internetseite findet ihr hier: Gaptrail.org

Sonntag, 17.7.

Bereits gestern habe ich in Pittsburgh damit gestartet. Heute war es die gesamte Etappe auf dem Trail.

Gestern Abend habe ich 3 Personen einer größeren Gruppe kennen gelernt, welche an einer organisierten Tour auf dem GAP teilnehmen. Im Grunde so wie die Transalps an denen ich teilgenommen habe. Hier kann man sogar ein Fahrrad mit buchen. Die Teilnehmer müssen sich um nichts kümmern. Öfters hält das Begleitfahrzeug und dort gibt es dann ein kleines Buffet zur Stärkung.

Nachdem ich sie die Räder erst nach 9 Uhr bekommen und ich zu dem Zeitpunkt starte bin ich weit voraus. Nur muss ich zwischen drin Einkaufen und Mittag machen. Als ich gerade zusammen packe, sehe ich einen Teil der Gruppe vorbei rauschen. Nur wenige Meter weiter treffe ich die gesamte Gruppe von 12 Teilnehmern. Sie machen dort eine Pause. Nach einem kurzen Ratsch ziehe ich weiter.

10 Meilen vor meinem Tagesziel mache ich eine Eis Pause. Als ich dort sitze, sehe ich einige Teilnehmer der GAP Gruppe. Sie haben hier in Ohiopyle bereits ihr Tagesziel erreicht.

Am Ziel meiner Etappe habe ich tatsächlich in Confluence ein Hostel gefunden. Zwar ohne Frühstück, aber für 30 Dollar nicht verkehrt. Ich hatte es sogar ganz für mich alleine.

Ins River Edge gehe ich zum Abendessen. Habe vorher unterwegs eine Empfehlung bekommen. Bis jetzt hab ich mit solchen Ratschlägen eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht. Auch dieses mal. Das Essen ist echt klasse. Der Besitzer vom Hostel und die Besitzerin vom River Edge nehmen paar Tische weiter ihr Abendessen zusammen ein. Sie fragen mich, ob ich mich zu ihnen gesellen mag und so unterhalten wir uns lange über den Tourismus hier und meine Reise. Damit ich bleibe bekomme ich auch noch ein Bier spendiert. Bin erst um 11 Uhr zurück beim Hostel gewesen. Da hatte ich ausnahmsweise keine Lust mehr hier zu schreiben.

Montag, 18.7.

Komme zwar nicht ganz so los wie ich gehofft habe, aber später stelle ich fest, dass es ein perfektes Timing war.

Beim Pinkerton Tunnel bin ich der Meinung, dass es ab hier abwärts geht. Keine Ahnung woher ich diese Info hatte, oder ob ich nur etwas falsch verstanden hab. Ich bin auch definitiv noch nicht hoch genug. Der Tunnel wurde erst letztes Jahr wieder eröffnet. Man kann sich somit entscheiden, ob man durch den Tunnel fährt oder außen herum.

Kurz vor Rockwood Blitzt es irgendwo. Kurz darauf höre ich einen Donner. Der Himmel hat diverse grau Töne. Plötzlich höre ich ein starkes Plätschern. Denke schon, gleich werde ich nass. Derweil ist es nur ein Bach am Straßenrand. Gerade als ich Rockwood erreiche legt es trotzdem los. Zum Glück gibt es hier Pavillons zum Unterstellen. Dann mache ich hier halt eine kleine Pause. Der Shuttle Fahrer von der GAP Gruppe ist auch hier und bereitet deren Mittagessen vor. Ich warte den Schauer ab. Als der Himmel sich beruhigt hat treffen die ersten GAPler (much fun for the translation, short form for GAP Trail Riders 😉 ein.

Ich möchte vor meiner Mittagspause noch ein wenig fahren. Der Shuttle Fahrer hat vorher gemeint, dass noch ein Schauerband vorbei kommt. Nur wann konnte er nicht sagen. Zufällig komme ich gerade in Garret an, was der nächste Ort ist, als die nächsten Regentropfen kommen. Dann mache ich halt hier Mittag. Auf jeden Fall beide male sehr gutes Timing.

Heute treffe ich immer wieder welche von der Gruppe. Paar Abschnitte über habe ich Begleitung. Ist eine nette Abwechslung.

Höchster Punkt seit langem und mein letzter richtiger Pass, wenn auch ohne Passschild. Dafür mit großem Text auf beiden Tunnelseiten. Von nun an geht es Berg ab bis Washington D.C..

Nachdem es eine ehemalige Eisenbahnstrecke ist, auf der ich mich befinde, gibt es immer wieder riesige Brücken über die ich fahren darf und auch einige Tunnels. Dieser ist 730 Meter lang. Er ist zwar beleuchtet, doch es war so nebelig darin, dass das Foto nicht scharf werden konnte.

Nach dem Tunnel hat man dann etwas Aussicht.

Ich war mir nicht ganz sicher, sonst hätte ich ein Selfi an dieser Stelle gemacht. Die Mason & Dixon Line ist die Stateline zwischen Pennsylvania und Maryland.


Mit meinem Etappenziel in Cumberland endet auch der GAP Trail. Es gibt einen Anschlußtrail, welcher bis nach Washington führt. Ab morgen werde ich dem dann folgen.

Happy Birthday Oma

Liebe Oma, auch auf diesem Weg nochmal alles Liebe und Gute zum Geburtstag. Hoffe du hast dich ordentlich feiern lassen. Wenn ich zurück bin feiern wir einfach nochmal nach. Auch wenn du selber nicht hier mit lesen kannst, irgendwer wird dir sicher von dem Artikel berichten 😉

Heute habe ich extra meinen Start nach hinten gelegt um mit moderner Technik meiner Oma zum Geburtstag zu gratulieren. Doch durch schlechte Infrastruktur an dem Ort wo sie gefeiert hat gab es eine kleine Verzögerung.

Peile eh erst die Stadiontour um 2 Uhr an. Nach 300 Metern geht es total kalt in einen 15 % Anstieg mit 60 Höhenmetern. Hier in Pittsburgh Rad zu fahren ist echt nicht einfach. Sehr viele steile Anstiege und viel Verkehr.

Hier hat sich ein Uboot etwas verfahren. Was auch immer es im Ohio River zu tauchen gibt. Ich kann es euch nicht sagen.

Mit genügend Zeitpuffer komme ich zum Ticketschalter vom PNC Park. Hier bekomme ich gesagt, heute gibt es keine Tour! Wie bitte? Ja die nächste Tour ist erst am Montag. Na toll. Bin deprimiert. Jetzt bin ich so nah dran und doch fühlt es sich so weit weg an. Was soll ich nur tun?

Nachdem ich mich wieder beruhigt habe entsinne ich mich ein offenes Tor gesehen zu haben. Fahre dort hin. Tatsächlich kommt man dort in einen Stadionbereich rein und ich kann sehen, was ich sehen möchte. Den Ballpark von innen.

Zufällig finde ich das Platzl. Nur die Busse mit den Japanern fehlen 😉

Beim REI neben an lasse ich kurz meine Kette tauschen. Vor 500 Kilometern war schon eine Längung von 0,75 vorhanden. Deshalb muss sie jetzt runter, bevor die Kettenblätter oder die Kassette beschädigt wird.

Hier passiere ich vermutlich zum letzten mal den Ohio River.

In Bosten entschließe ich mich eine Unterkunft zu suchen. Finde auch eine. Entscheide mich für das Western Zimmer passend zu dem wo ich her komme. Nur weiß ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, was für Regeln hier gelten. Jedes Zimmer hat seine eigenen. Unten sieht man das Ergebnis.

Auch wenn es mittlerweile schon ein alter Hut ist mit den gleichen Namen. Fennway Park schaut etwas komisch aus. Ich kenne in der nähe von München auch ein Feld wo im Centerfield ein Flutlichtmast eingebaut wurde. Ist somit kein Einzelfall.

Einmal alles

Wurde ich heute morgen gefragt ob ich einmal alles möchte? Nein! Hab ich gesagt, ich möchte einmal hügelig mit grobem Schotter und Treibsand? Nein!

Was habe ich bekommen? Genau, einmal alles mit free refill „Nass“. 

Los geht’s ein Stück auf der Autobahn. Da hab ich noch einen schönen breiten Seitenstreifen. Im Winter wird hier mit deutlich gröberem Kiesel gestreut. Zumindest liegt noch einiges auf meiner Fahrbahn. 

Die Autobahn endet und teilt sich in zwei Richtungen. Meine ist die wo mehr Verkehr ist. Kleinere Straßen gleich kleinere „Schulter“. Manchmal fällt sie sogar ganz weg. Das kenne ich ja schon. Freue mich als ich auf einen Trail abbiege. Als Radweg hätte man auch einen laufruhigeren Untergrund wählen können. Allemal besser als so manche Straße. 

Kurz nachdem ich zurück auf der Straße bin kommt eine Abzweigung. Kurz schaue ich ob der Weg so Sinn macht. Auf jeden Fall ist der Vorschlag diesmal kürzer. Ich nehme ihn. Auf der Karte sieht man auch eine Bahnstrecke parallel dazu verlaufen. Das ist normalerweise eine gute Streckenführung. Pustekuchen. Bald wird der Weg zu einer groben Schotterpiste und es geht Bergauf. Meine Reifen sind voll aufgepumpt. Deshalb springt mein Rad hin und her auf diesem Untergrund. An einer Stelle muss ich sogar schieben. Es kommt noch besser. Der Weg führt über die Bahngleise auf einer Brücke, welche aber gesperrt ist. Zurück ist eigentlich auch keine Option. Vom Aussehen macht die Brücke einen stabilen Eindruck. Vorsichtig wage ich mich selbst über die Brücke. Sie hält. Kein knarzen oder ähnliches. Also schiebe ich mein Rad um die Absperrungen auf die andere Seite. Problemlos hat die Brücke unser Gewicht ausgehalten. Weiter im Schotter. Eigentlich hatte ich gehofft, dass mir so ein Stück erspart bleibt, doch nun kann ich es abhacken auf meiner Liste. 

Glücklich wieder auf einer Straße mit Teer zu sein, setze ich meinen Weg fort. Kurz vor meiner Mittagspause kommt eine Abfahrt wo der Gegenanstieg nicht wirklich auf sich warten lässt. Damit hab ich wenigstens von den Höchenmetern schon mal die Hälfte. 

Genau als ich nach meiner Pause los fahren will fängt es an zu tröpfeln. Macht nichts. Ich muss weiter. Will ja schließlich heute noch in Pittsburgh ankommen. Noch nicht einmal richtig angefangen, hört es auch schon wieder auf. 

In Steubenville überquere ich den Ohio River. Dabei bemerke ich gar nicht, dass ich West Virginia betrete. Nummer 10 plus Kentucky. Bin zu sehr mit dem Brückenbelag aus Lochgitter beschäftigt. Fühlte sich verdammt rutschig an. 


Gleich darauf öffnet der Himmel seine Poren. Es hat fast 30 Grad weshalb ich keine Anstalten mache mich umzuziehen. In der Nähe gab es auch keinen Unterstand. Kurzzeitig kühlt es um 7 Grad ab. Der Schauer geht so schnell wie er gekommen ist. Nur, dass ich jetzt ganz nass bin. 


Auf dem Foto erkennt man den Dunst leider nicht. Auf jeden Fall hab ich dem Wasser zu sehen können, wie es wieder in die Luft aufgestiegen ist. 

Rauf, runter, rauf, runter. Langsam hab ich die Höhenmeter für heute zusammen. Nur an Strecke fehlt es noch. Da muss noch was halbwegs gerades kommen. Fast hätte ich den Abzweig auf den Trail übersehen. Schön, dass es gerade geregnet hat. Da ist die Sandpiste gleich viel weicher. So bisschen Treibsand macht Laune. Nur mir nicht. 

Hier muss irgendwo Pennsylvania kommen. Ein County Schild und ein kurzer Blick auf die Karte verrät mir wo ich Nummer 12 erreiche. 


Meine Laune hebt sich enorm, als der Trail einen recht neuen Teerbelag bekommt. Da läuft es gleich viel besser. 

Habe den Eindruck Mc Donald ist hier wie Dresden, Hanover oder Washington. In so ziemlich jedem Bundesstaat findest du einen Ort mit entsprechenden Namen. 

An der anderen Washington County Line hört der Teer auf. Hier hat es anscheinend nicht geregnet. Zumindest ist der Sandboden deutlich fester. 

Mitten in Ohio

Letzte Nacht hat es geregnet. Gar nicht so verkehrt. Die Natur kann es gut vertragen und die Temperatur ist auch etwas angenehmer. Es ist auch immer noch so windig wie gestern. Macht überhaupt nichts, weil er bläst in meiner Fahrtrichtung. 

Auf meiner Strecke komme ich an einem überdimensionalen Nähkorb vorbei. Leider sind zu viele Bäume dazwischen gewesen, als das ich ein gutes Foto davon machen konnte. 

Fast 25 Kilometer Radweg darf ich genießen bis ich auf die Straße muss. 

Dort entdecke ich wieder so eine Wolken Fabrik. Wie die es schaffen aus Kohle Regenwolken zu erzeugen ist mir schleierhaft. 

Bei meiner Pause Bank sehe ich ein Tier, wo ich mir nicht sicher bin was es ist. Beim genaueren hin sehen stellt sich heraus, dass es nur noch die leere Hülle ist. 

Wenn jemand mal die 123 Straße sucht, kann ich behilflich sein. 

Im Laufe meiner Route treffe ich eine alte Bekannte wieder. Die US Route 36 welcher ich lange Zeit in Colorado und Kansas gefolgt bin. Man sieht sich eben immer zweimal im Leben. 

Es ist auch schon die nächste Stadt angeschrieben wo ich hin will. Als der Track meint abzweigen zu müssen mache ich eine kurze Kartenanalyse und bleibe auf der 36. Die bleibt schön neben einer Bahnstrecke und ist deutlich zielführender. 

Denkste! Kurz bevor sich meine Variante und die vorgeschlagene Streckenführung wieder vereinen kommt eine Umleitung. Wäre ich doch bloß die andere Strecke gefahren. Nehme es so hin.  Aufregen bringt nichts. 

Komme dafür an einem tollen Verkehrsschild vorbei. 

Trotz Umleitung war meine gewählte Strecke doch um einen Kilometer kürzer. 

In Uhrichsville stellt sich mir die Frage weiter fahren oder hier Quartier beziehen? Bis wieder was kommt sind es fast 40 km und ich bin schon bei 120. Bleibe hier. Man muss es ja nicht übertreiben. Darf ja morgen schon wieder radeln. 

Treffe beim Abendessen noch Jake und Elwood. Sie sind gerade unterwegs im Auftrag des Herrn. Für mich nehmen sie sich extra die Zeit für ein Foto.