NoveColli, meine 10. Teilnahme

Mittwoch:

München 15. Mai, die kalte Sophie dreht die Temperatur nochmal ordentlich nach unten. Zum Glück geht es für uns nach Süden. In Mittenwald hat es sogar frisch geschneit. Auch am Brenner hat es etwas gezuckert. Ab dem Brennerpass steigen die Temperaturen langsam nach oben.

Angekommen in Cesenatico haben wir gerade so einen zweistelligen Temperatur Wert. Auch hier hat die Sophie zugeschlagen.

Donnerstag:

Am nächsten Tag geht es auf eine Runde über die Berge der großen Runde, um diese wieder in Erinnerung zu rufen. Armlinge und Knielinge kommen zum Einsatz. Am Meer scheint die Sonne. Dadurch scheinen sie fast überflüssig. Doch je weiter wir ins Landesinnere vordringen umso mehr verdecken die Wolken die Sonne. Somit war es doch die richtige Klamotten Wahl.

Wie auch schon in den vorherigen Jahren starten wir mit Berg 9 und machen dann mit 5-8 weiter. Auch gibt es in Perticara erneut eine Pasta Pause.

Kurz danach gibt es einen neuen Streckenabschnitt. Die Striche am Boden markieren allerdings noch den alten Weg. So wie wir gefahren sind, machte der Abschnitt einen besseren Eindruck wie der bisherige Weg. Dort war es eine Abfahrt mit mehreren Schlaglöchern gespickt.

Wie sich aber am Sonntag heraus stellen sollte, haben wir nur einen Teil der neuen Strecke gefunden. Der andere Teil hielt noch eine längere unangenehme Kopfsteinpflaster Passage bereit.

Gefühlt sind wir die Runde an manchen Stellen mit zu viel Druck gefahren. Noch ist ja etwas Zeit bis Sonntag zum Erholen.

Freitag:

Bereits beim einladen meines Rades hatte ich ein schlechtes Gefühl bei meinem hinteren Laufrad. Die Speichen hatten für meinen Geschmack zu wenig Spannung. Gestern auf der Runde wurde das in den Abfahrten bestätigt. Das Bremsverhalten war durch den Seitenschlag sehr ungleichmäßig. Präventiv hatte ich schon ein Ersatzlaufrad eingeladen. Allerdings hatte Matthias das selbe Modell auch als Ersatz dabei. Somit konnte ich mir seines leihen und ich musste nicht zu viel umbauen.

Mit deutlich besserem Fahrgefühl starten wir Richtung der ersten drei Hügel. Mit Rückenwind wurden wir richtiggehend zum Bertinoro hin geblasen.

In Fratta Therme gab es die regional üblichen Piadine.

Mit gefülltem Bauch ging es weiter über Hügel zwei und drei. Von dort drehten wir ab, um flach zum Meer zurück zu fahren.

Wer etwas gedanklich der Strecke gefolgt ist, kann sich schon denken, dass wir es hier mit Gegenwind zu tun hatten. Abwechselnd im Wind sind wir gut durch gekommen.

Samstag:

Am Morgen sind die Straßen nass. Somit bleibt es dabei, dass wir erst auf die Radmesse gehen. Es braucht sogar zwischenzeitlich einen Regenschirm. Gegen Mittag kommt die Sonne raus. Da sind wir aber noch beim gemütlichen Mittagessen.

Zurück im Hotel zieht sogar eine Gewitterfront an Cesenatico vorbei.

Lange halte ich es mir offen noch eine kleine Runde locker zu rollen. Es bleibt unbeständig und nachdem morgen bei jedem Wetter gefahren wird muss es heute nicht herausgefordert werden nass zu werden. Im Hotel gibt es einen kleinen Fitnessbereich. Dort nutze ich für paar Minuten das Rad um etwas zu kurbeln. Danach noch in die Sauna zum relaxen.

Sonntag

4:19 Uhr, in einer Minute klingelt der Wecker. Ich bin bereits wach und schalte das Licht an zusammen mit dem Wecker. Nachdem im Hotel auch nicht Radsportler sind, möchte ich den Wecker nicht zu lange laufen lassen. Ab zum Frühstück. Es gibt Nudeln mit Parmesan und etwas Schinken. Noch kurz fertig machen machen und ab zum Start rollen. Mit der Hoffnung nach Sonne hab ich sogar Sonnencreme aufgetragen. So früh braucht es aber die Armlinge und zum warten auch die Wind/Regenjacke.

Vor dem Start gibt es erst noch ein kurzes Gebet für alle. Dieses Jahr ist es das erste Mal, dass ich es bewusst wahr nehme. Es wird vor dem Start dauernd etwas auf Italienisch erzählt, da verstehe ich nur ein wenig. Ebenfalls gibt es die Italienische Nationalhymne und ein auch noch ein Feuerwerk. Da lassen Sie sich immer wieder was anderes einfallen. Da kann man schon gespannt sein, was es nächstes Jahr zur 50. Ausgabe gibt.

Letztes Jahr bin ich auf der großen Runde schnell genug gefahren um mich für den ersten Startblock zu qualifizieren. Punkt 6 Uhr fällt der Startschuss und los geht es. Die ersten 30 Kilometer muss man besonders aufpassen, da ein hohes Tempo gefahren wird. Nach 4 Kilometern bremst das Feld ab. Erst ist es unübersichtlich warum. Doch dann wird enthüllt warum. Auf dem Boden liegen noch paar Räder und deren Fahrer versuchen sich aufzurichten, während sich alle anderen vorbei drängen. Ursprünglich dachte ich, dass es im Roten Block sicherer zu geht, aber hier muss man trotzdem aufmerksam fahren.

Mit 42 km/h im Schnitt komme ich am ersten Berg an. Jetzt ist es wichtig das eigene Renntempo zu finden.

Es läuft gut. Erster Berg, zwischen Passage, zweiter Berg, dritter Berg. Kontinuierlich was Trinken und Nährstoffe nach führen. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl ohne Einbruch oder Krampf auf die große Runde gehen zu können. Nach 3:15 Stunden Fahrzeit bin ich oben am Barbotto. Noch knapp 10 km zum Abzweig, wo ich mich entscheiden muss, ob große oder kleine Runde.

Kurz vor der Gabelung fängt es an zu tröpfeln. In Richtung der langen Runde hängen dicke Regenwolken. Meine Tendenz geht direkt Richtung Ziel.

Im Kreisverkehr wo man sich entscheiden muss bleibe ich sogar kurz stehen und wäge alle Punkte nochmal ab.

Die Beine fühlen sich etwas an, dass ein Krampf nicht unwahrscheinlich ist. Ich bin schon sehr viele Kilometer im Regen gefahren. Da müssen nicht absichtlich welche dazu kommen. Vor allem wird das Sturzrisiko bei nassen Straßen deutlich erhöht. Ich habe dieses Jahr noch paar andere Sachen vor wie Granfondo Stelvio oder von Garmisch nach Rom. Meine verschwitzten Klamotten fühlen sich kühl an.

All das führt zu einer Vernunftsentscheidung die kurze Runde zu fahren. Dafür sollte die Trinkflasche noch reichen. Druck aufs Pedal und weiter. 4:10 Stunden ist das Limit um auf der kleinen Runde in den weißen Startblock zu fahren. Könnte knapp werden. Also mehr Druck.

Es findet sich für das letzte flache Stück noch eine Gruppe. Wir wechseln immer wieder ab. Ich beteilige mich viel bei der Führungsarbeit. Die Beine melden sich zurecht. Paar Meter vor der Ziellinie kommt dann doch noch ein Krampf. Jetzt ist es auch schon egal.

Mit 4:20 Stunden wurde es eine neue persönliche Bestzeit auf der kleinen Runde.

Kurz ins Hotel zum duschen und zurück in den Zielbereich um auf die anderen zu warten. Zum Glück sind alle von uns gut durch gekommen.

Auch wenn das Wetter nicht optimal war, haben die Tage in Cesenatico viel Spaß gemacht. Ich bin gespannt, was nächstes Jahr zur 50. Jubiläumsausgabe geboten wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.