Das Dach der Tour

Gruppe zwei hat sich heute morgen tatsächlich am Start vorgedrängelt. Doch wir haben gleich darauf reagiert und die Stadtrundfahrt abgekürzt. Diese wurde bereits gestern Abend von den meisten zu Fuß bewältigt. Ja, Barcelonnette lohnt sich anzuschauen.

Somit waren wir vor Gruppe 2 ohne dass sie es mitbekommen haben.

Nach knappen 10 Kilometern einrollen, geht es in 22 Kilometer Anstieg.

Die Auffahrt zur Cime de la Bonette hat zwischendurch immer mal wieder flachere Stücke, wo man leichter kurbeln kann.

Je weiter wir nach oben kommen, umso mehr bläst der Wind. Dadurch, dass immer mehr Wolken aufziehen, wird es auch frischer.

Von letztem Jahr, wo ich meine Erstbefahrung hatte, kann ich mich noch an ein Fort des Militärs erinnern. Es ist von unten erst sichtbar, als man schon kurz davor ist.

Einen knappen Kilometer danach kommt der Pass und der Gipfel in Sicht.

Von der geplanten Wanderung die letzten 60 Höhenmeter auf den Gipfel wird nichts, da der Wind so ekelhaft kalt ist, dass die Devise lautet „Foto, dann kurz was anziehen und schnell weiter“.

In der Abfahrt bläst der Wind in Böen, dass ich lieber langsam fahre.

Im oberen Teil sehen wir ein paar Geier (Bestimmung der Vogelart ohne Gewähr) in dem thermischen Aufwind kreisen. Vermutlich eher wegen den Schafen als wegen uns Radfahren.

Von letztem Mal weiß ich noch, dass eine alte Militärische Siedlung kommt, welche ich vor die Linse nehmen möchte.

Zwei Kehren weiter unten wartet ein Teilnehmer auf mich mit einem Plattfuß. So kommt das von mir mitgeschleppte Equipment auch mal zum Einsatz.

Bis zur Mittagspause geht es stetig nach unten. Die Pause ist nur wenige Meter von dem Restaurant entfernt, welches Benny und ich vor einem Jahr angesteuert haben.

Wir folgen weiter dem La Tinée Tal. Der Gegenwind bremst uns etwas aus, doch mit der gemeinsamen Gruppenleistung ist es durchaus machbar. Ein kurzes Stück bewegen wir uns sogar auf der Tour de France Strecke, welche am Wochenende beginnt. Es sind schon Informationsschilder angebracht.

Doch dann biegen wir in einen weiteren Anstieg des Tages, dem Col de la Sinne, ab. Ein Berg, welcher auf der Quäldich Seite noch nicht mit Steigungsangaben beschrieben ist. Das wird sich mit heute sicher ändern.

Durch eine angenehme Steigung gewinnen wir schnell an Höhe. Teils mit Rückenwind welcher uns davor gebremst hatte.

Kurz vor dem Pass bei Ilonse, einem kleinen Bergdorf, macht sich der erste Donner bemerkbar. Anstelle einer Pause fahren wir lieber weiter. Ab 16 Uhr sind Gewitter angesagt, da ist es besser schon wieder im Tal zu sein.

Auf einer sehr schmalen Straße mit vielen engen Kurven geht es ins Tal. Eine Kehrmaschine könnte hier gute Arbeit verrichten. Damit nichts passiert kommt die Bremse mehr zum Einsatz.

Wir kommen im unteren Drittel der Canyoning Strecke von gestern auf eine zweispurige Straße. Von dort wird Tempo aufgenommen. Erst noch weiter runter und dann mit Rückenwind das Tal wieder rauf. Der Wind dreht genau im Zielort. Die 120 Watt mehr trete ich gerne. Direkt vor dem Hotel fängt es zum tröpfeln an. Perfektes Timing. Vor allem ist es nicht nur Regen, sondern Hagel und Gewitter.

Die anderen beiden Gruppen triff der Regen noch. Aber alle kommen gesund und mit guter Laune an.

Zum Abendessen ist alles wieder vorbei. Das ist gut, da es das Essen nicht im Hotel gibt, sondern auf der anderen Straßenseite.

Wie es für morgen vom Wetter her aussieht bleibt spannend. Ändern können wir es eh nicht.

Das Dach der Tour

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