Ich war der festen Meinung, dass ich mit 16 Jahren meine erste Transalp gefahren bin. In einem Fotoalbum waren die Fotos schon ein Jahr früher drin. Das werde ich auf jeden Fall noch genauer recherchieren. Nichts desto trotz fahre ich mittlerweile mein halbes Leben lang Transalps.
Angefangen hat es mit einer Radtour zum Gardasee. Basti (ein Freund von mir), mein Papa und ich. Am ersten Tag ging es bis zum Walchensee. Auf dieser Etappe lernte ich die schöne Bedeutung von vielen aneinander gereihter Kurven oder einfach Schlangenlinien auf der Landkarte. Serpentinen sind was schönes zum fahren. Das erste mal Kesselberg war durchaus ein Highlight. Weiter ging es über Kloster Stams nach Landeck. Zu unserem Glück entschieden wir uns den 3 Tag kürzer zu halten. Wenn wir den Reschenpass angefahren hätten, wären wir womöglich zwischen umgestürzten Bäumen gelandet. Kurz nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, ging ein Gewitter über uns her. Wir haben uns in dem Aufenthaltsraum vom Campingplatz in Sicherheit gebracht und dem Weltuntergang zugesehen. Der Sturm war so heftig, dass bei einem Wohnwagen die Scheiben raus gedrückt wurden und vom Kirchturm das Kreuz runter geflogen ist. Das Zelt hat dem Wind stand gehalten.
Am nächsten Tag hätte ich fast das erste mal die 100 Kilometer Marke geknackt. Bei 99 Km waren wir in Latsch am Campingplatz. Dann gab es noch eine Nacht in Auer. Vom Gardasee sind wir nur noch kurz ins Wasser gesprungen und dann von meinem Bruder auch schon abgeholt.
Warum hole ich so weit aus? Ganz einfach. Die aktuell gefahrene Transalp errinnrt stark an die damalige Transalp. Der Hauptalpenkamm wird am Reschenpass überquert.
Nur dieses mal nicht mit dem Tourenrad und Gepäck am Rad, sondern mit dem Rennrad, Gepäckshuttle und deutlich mehr Höhenmetern 😉
Tag 1: Treffpunkt und Start in Penzberg. Über den Ettaler Berg geht es zum Plansee und dem Mittagessen. Nachdem das Wetter hält entschließen wir uns einen Schlänker über Pfronten und das Tannheimer Tal zu machen, bevor es auf das Hantenjoch geht. Das Fahrtempo war so hoch wie noch nie am ersten Transalp Tag. Unten am Hantenjoch stand eine 29 Komma auf dem Tacho!
Tag 2: Erst mal weniger Gas! Deutlich gemütlicher ging es über die Pillerhöhe ins Kaunertal. Noch etwas mitgenommen vom gestrigen Tag und in anbetracht, was am nächsten Tag kommt, entschlossen wir uns nicht bis zum Gletscher zu fahren. Somit sind wir etwas oberhalb vom Stausee umgedreht. Keine Sorge, Kaunertaler Gletscher, ich nehme dich auf die Liste, wo ich nochmal hin fahren möchte. Um das Etappenziel mit weniger Verkehr zu meistern, haben wir einen Teil der Reschenpassstraße mit der Norbertshöhe und einem Abstecher in die Schweiz umfahren. Somit hatten wir keine Schlussanstieg, sondern eine Schlussabfahrt nach Nauders.
Tag 3: Am dritten Tag drei Pässe! Für den Reschenpass fehlten nur noch wenige Höhenmeter, bevor einige Kilometer abfahrt kammen. Diesmal fuhren wir von Italien aus in die Schweiz, um den Umbrail Pass zu bezwingen. Von dort sind es nur noch knapp 4 Kilometer bis zum Stilfser Joch. Dem Dach unserer Tour. Und zum zweiten mal darf ich die über 50 Kehren runter fahren. Hoffentlich ergibt es sich, dass ich beim nächsten mal von dieser Seite rauf fahre 😉
Tag 4: Wenn man zu seinem Geburtstag eine seiner Lieblingstouren mit dem Rad fahren darf, dann ist der Tag sowieso schon ein Erfolg. Meine Mitfahrer haben den Tag noch komplettiert. Von Goldrain startend auf den Gampenpass und über den Mendelpass nach St. Pauls.
Tag 5: Nachdem die Wettervorhersage so schlecht war, habe ich an dieser Stelle die Transalp abgebrochen… könnte man meinen. Weit gefehlt. Am Freitag geht es für mich schon wieder los zu einem neuen mehrtages Tour mit neun Tagen im Sattel. Ab Samstag versuche ich hier täglich zu berichten.
Man kann halt nicht immer alles machen. Ich habe mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge von meinen Mitfahrern verabschiedet. Weinend, weil ich die letzten beiden Tag nicht mit fahren kann. Lachend, weil die letzten 4 Tage super tolle Touren waren und mir gestern ein schöner Geburtstag beschert wurde.
Wir sollten nächstes mal am Niveau arbeiten, um dieses an die Höhenmeter und die Fahrleistung anzupassen. Diese waren auf jeden Fall im oberen Bereich. Gute Fahrt noch für den letzten Tag und grüßt mir den Gardasee.
Absolut treffende Beschreibung einer „runden Tour“. Mach weiter so, bleib „am kurbeln“, viel Spaß auf der Quäldich Trans Germany und natürlich auch die nächsten 3x… Jahre beim TransAlp fahren.
Also wenn wir das eher gewusst hätten, wie Du Dir eine perfekte Geburtstagstorte vorstellst. Nun wissen wir es ja.
Schöne Erinnerung an unsere erste Tour übrigens. Die war wirklich im August 2000 und Du somit 15. Allerdings habe ich sonst keine Aufzeichnungen dazu gefunden.