Gletscher in Sicht – Ein Tag in zwei Akten

Tag 4

Nachdem es Frühstück hier oben erst ab 7 Uhr gibt, können wir zur Abwechslung etwas länger schlafen. Fertig gesattelt tauchen wir dort auf um direkt im Anschluss los laufen zu können.

Das Unwetter von gestern Abend hat sich verzogen und wir können mit Sonnenschein starten.

Nach 500 Metern müssen wir uns entscheiden ob wir über den schöneren Weg auf dem Kamm entlang laufen und zwei Gipfel mitnehmen oder ob wir den Panorama Weg auf nahezu identischer Höhe am Hang entlang nehmen. Bis jetzt haben wir immer die im Buch angegebenen Zeiten benötigt. Damit es keine Hetzerei wird, nehmen wir die Hang Variante. Höhenmeter gibt es am Nachmittag noch ausreichend.

Der Weg zieht sich oberhalb von Piller entlang bis nach Wenns.

Am ersten Hof etwas oberhalb von Wenns haben die Besitzer eine kleinen Selfservice aufgebaut.

Wir wollen allerdings weiter, um den Bus in Wenns rechtzeitig zu erwischen.

Mehr als Rechtzeitig sind wir an der Haltestelle, sodass wir uns im Supermarkt neben an noch mit Leberkassemmeln und Getränken eindecken können. Zurück an der Bushaltestelle treffen wir ein anderes Pärchen, welche zeitgleich mit uns los gelaufen sind, aber die Kammvariante genommen haben. Hier war die Dauer für beide Varianten das erste Mal großzügig angegeben.

Bis Wenns

Mit dem Bus geht es 28 Kilometer hinter ins Pitztal nach Mittelberg. Von hier aus beginnt der zweite Teil des Tages. Der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte. Mit uns kommen mehrere geführte Wandergruppen an, welche alle das selbe Ziel wie wir haben. Ein Zeichen dafür, dass wir gut in der Zeit liegen. Ist ja auch erst 13 Uhr. Diesmal klappt es auch einen unserer Rucksäcke der Materialseilbahn mit zu geben. Im anderen haben wir nur Wasser und unsere Regenjacken mit dabei. Ein ganz neues Gefühl des Wanderns. Richtig entspannend 🙂

Bald kommen wir zu einem enormen Wasserfall. Sehr laut und sehr beeindruckend welche Wassermengen den Berg hinunter rauschen.

Hinter uns kommen auch die geführten Wandergruppen. Liebevoll taufen wir sie Lemminge, da sie so schön in einer Reihe laufen.

Es wird richtig Alpin mit felsigem Weg.

Einige Höhenmeter weiter oben wird ersichtlich, welchen Ursprung die Wassermassen haben. Sie kommen direkt aus dem Gletscher.

Ein nettes Bänkchen lädt uns zum verweilen ein.

Um dem Ansturm der Lemminge auf der Hütte zuvor zu kommen, dauert unsere Pause keine Ewigkeit. Kurz darauf kommt die Hütte in Sicht.

Die Braunschweiger Hütte hat eine sehr schöne Lage. Das erste Kaltgetränk nehmen wir noch auf der Terrasse ein, doch es frischt auf. Auch zieht ein weiteres abendliches Gewitter auf, was unsere Entscheidung von heute morgen, den kürzeren Weg zu nehmen, im Nachhinein bekräftigt hat.

Zur Braunschweiger Hütte

Der erste gemütliche Hüttenabend kommt zustande mit zwei weiteren Pärchen, welche auch auf dem E5 und seinen Varianten unterwegs sind.

Um zwei Uhr werde ich mal wach. Aus dem Fenster sehe ich einen sehr schönen Sternenhimmel.

Erst Seen, dann Bäche

Diesmal sind wir diejenigen welche um 5 Uhr aufstehen. Plan ist es den Sonnenaufgang auf dem Seekogel zu sehen. Der ist knappe 200 Höhenmeter über der Hütte. Diesen extra Weg legen wir ohne Rucksack zurück.

Wir sind nicht die ersten, die wach sind. Auch dieser Hüpfer ist schon fleißig unterwegs.

Oben angekommen muss ich feststellen, dass der Sonnenaufgang eher mäßig zu sehen sein wird. Hinter diesem Felsmassiv kann man mit genug Vorstellungskraft den Sonnenaufgang erahnen.

Macht aber nichts, da die Stimmung auf der gegenüberliegenden Seite den fehlenden Blick auf die Sonne gut kompensiert.

Zurück an der Hütte, hat sich die Erde so viel weiter gedreht, dass das rote Glühen den normalen Sonnenstrahlen gewichen ist.

Nach dem Frühstück und Rucksack packen geht es vorbei an einem der drei Bergseen hier oben. Klar und spiegelnd liegt er da.

Etwas weiter den anspruchsvollen Pfad hinauf zur Seescharte kommen auch die anderen beiden in Sicht. Damit der Weg gut zu finden ist, sind zum einen Wegweiser da und zum anderen markieren zusätzlich andere Wanderer die Route.

Die letzten Meter zu Scharte ähneln schon fast einem Klettersteig. Dies gilt für beide Seiten.

Auf der Südseite der Seescharte angekommen sehen wir bereits unser Tagesziel: Die Venet Gipelhütte. Nur ist bis dahin ein weiter Weg. Diese liegt auf der Bergkette über dem Inntal. Hier in dritter Reihe zu sehen.

Nach nicht mal 100 Metern abstieg bekommen wir einen Steinbock zu Gesicht.

Im oberen Drittel besteht der Weg aus losem Geröll mit ordentlicher Neigung. Das ein oder andere Mal kommt man schon ins Rutschen.

Auch geht es schon los, dass wir mehrere Bäche queren. Bei Zweien sehen wir sogar wie sie aus dem Fels entspringen. Bei der direkten Sonnenbestrahlung, welcher wir ausgesetzt sind, kann man sich an dem ein oder anderen Bach sehr gut abkühlen.

Wir machen es wie das Wasser und folgen dem Weg ins Tal.

Das zweite Drittel besteht aus Almwiesen und hat deutlich weniger Gefälle.

An der Oberloch Alm gönnen wir uns ein Kaltgetränk und füllen gleich noch unsere Flaschen auf.

Hier hat ein Steinrutsch sein Werk vollbracht. Immer wieder imposant zu sehen, welche Kräfte die Natur hat.

Das Wasserrauschen ist hier das bestimmende Geräusch.

Das letzte Drittel ist bestimmt von einem schmalen Pfad welcher sich entlang eines steilen Felshangs Richtung Zams im Inntal schlängelt.

Der Weg ist immer wieder mit kleinen Sitzgelegenheiten ausgestattet um sich gemütlich das Wolkenspiel anschauen zu können.

Der Pfad zieht sich deutlich länger als gedacht. Auf den letzten Metern ins Tal beginnt es zu tröpfeln, doch die Temperatur ist immer noch recht hoch.

Zwei witzige Kühe begrüßen uns in Zams.

Um zu unserem Quartier zu kommen nehmen wir die Seilbahn zur Hilfe. Es gibt dort eine Mittelstation, welche nicht häufig existiert. Die Gondel hält an einem Pfeiler und eine kleine Brücke wird händisch heruntergeklappt, damit die Passagiere aussteigen können. Hab ich vorher auch noch nie gesehen.

Oben im Hotel genießen wir das Abendessen mit Panoramablick. Dieser wird nur zeitweise von vorbeiziehenden Wolken getrübt. Auch ist ordentlich Wind, Regen und Gewitter mit von der Partie. Macht uns heute aber nichts mehr aus, da wir schon im Trockenen sind.

Die Route: Nach Zams

Ein langer Tag

Auf DAV Hütten wird früh aufgestanden. Frühstück gibt es ja auch nur von 6 bis 8 Uhr. Nachdem um 22 Uhr bereits Hüttenruhe ist, kann man auch deutlich leichter um die Zeit aus den Federn kommen. Warum auch immer schon die ersten sogar um 5 Uhr aufbrechen und Unruhe verbreiten. Wir bleiben trotzdem im Halbschlaf die Stunde noch liegen.

Das Bettenlager ist bereits leer als wir kurz nach 6 zum Frühstück aufbrechen.

Um 7 Uhr sind wir fertig geschnürt unterwegs. Vor uns sind ein paar Gruppen gestartet. Wahrscheinlich sieht es am Everest ähnlich aus.

Nach dem kurzen Anstieg zum Kamm erreichen wir die Grenze zu Tirol. Hier kann man in zwei Ländern gleichzeitig stehen Bzw. Sitzen.

Dann geht es viele Höhenmeter Berg ab. Erst etwas Alpiner, dann auf einer Forststraße.

Im Wanderführer steht, dass man einen Schlenker über Tirols längste Hängebrücke machen kann. Tina möchte diesen Weg nehmen. Interessiert mich auch, nur bin ich etwas skeptisch mit meiner leichten Höhenangst.

Man wächst mit seinen Herausforderungen und es klappt echt gut.

Klar schwankt die Brücke und es ist angenehmer sich links und rechts fest zu halten. Auch ohne Festhalten funktioniert es. Nur nicht in Kombination nach unten durch das Gitter zu schauen.

In Holzgau angekommen geht es Flach das Tal entlang nach Bach. Größtenteils in der Sonne genau zur Mittagszeit.

Im Abstieg und in Holzgau gibt es eine super Beschilderung. Kurz danach fehlen an manchen Stellen die Schilder komplett. Das liegt vermutlich daran, dass es ein Shuttle Taxi gibt welches einen direkt zum Einstieg zur nächsten Hütte, der Memminger Hütte bringt.

Nächstes Mal würde ich das Teilstück bis Bach mit dem Bus fahren. Die Strecke ist dort eher unspektakulär.

Ab Bach geht es ein Tal hinter, welches sich noch genug zieht. Nur leicht steigend, aber auch eher Monoton.

Irgendwelche Spaßvögel hatten lange Weile und haben alles mögliche mit Schildern versehen. So hat jede Kurve und jeder Brunnen seinen Namen.

Die Beschreibung im Reiseführer klingt kurzweilig, doch die Realität sieht anders aus. Jeder Kilometer zieht sich. Wir überlegen schon eines der Autos anzuhalten doch der Ehrgeiz siegt. Noch dazu sehen wir den markanten Seekogel, an wessen Rückseite sich die Memminger Hütte befindet.

Hier gibt der Reiseführer den Hinweis, dass Rucksäcke per Materialseilbahn zur Hütte befördert werden können. Das lässt uns hoffen. Ich sehe sogar eine fast leere Gondel nach oben rauschen, doch dummer Weise sind wir sieben Minuten zu spät. Das hätte im Reiseführer ruhig erwähnt werden können.

Ab nun gehen die Höhenmeter richtig los. Meine Stimmung hebt sich, trotz dessen wir unsere Rucksäcke selbst tragen. Das liegt an der Abwechslung des Weges und auch an der Umgebung um uns herum.

Auf halber Strecke zur Hütte gibt uns ein Bach nochmal die Gelegenheit uns abzukühlen.

Als wir endlich auf das Hochplateau kommen, sind wir beide überglücklich die 34 Kilometer geschafft zu haben.

So geht ein extrem langer und anstrengender Tag zu Ende.

Einfach mal Laufen

Rad fahren? Diese Woche nicht! Nein, diesmal steht der Urlaub ganz im Zeichen des Wanderns. Plan ist der E5. Dabei handelt es sich um einen Europäischen Fernwanderweg von der Bretagne an der Atlantik Küste nach Verona. Dieses Unterfangen würde aber mehrere Wochen dauern, weshalb nur ein Teilstück realisierbar ist. In dem Fall geht es von Oberstdorf nach Bozen.

Sicherlich fragt ihr euch wie ich plötzlich auf so eine Idee komme. Ganz einfach. Ab und zu ändern sich Lebensumstände. So auch bei mir. Mit meiner Freundin zusammen haben wir überlegt, was wir im gemeinsamen Urlaub machen wollen. Mauritius, Malediven, Nordkorea, Sibirien oder doch Libanon? Aktuell alles eher schwierig. Deshalb haben wir uns für etwas Entschieden was zum zeitlichen Rahmen passt und quasi vor der Haustüre ist. Eine Transalp zu Fuß. Bei der Route sind wir dann schnell auf den Klassiker Oberstdorf nach Meran gekommen. Der E5 verläuft oberhalb von Meran nach Bozen, weshalb wir uns dafür entschieden haben. So könnten wir, wenn uns die Art des Reisend gefallen hat, ab Bozen bis Verona weiter laufen.

Die Vorbereitung war kurz und intensiv. Am Wochenende vorher waren wir am Samstag am Hörnle und am Sonntag am Herzogstand. Besser als nichts. Auch die ersten 4 Unterkünfte sind bereits gebucht. Das Packen ist schon etwas schwieriger. Was nimmt man mit? Brauche ich das wirklich? Nachdem es meine erste Wochenwanderung ist, hab ich noch keine „vor“ Erfahrung. In Bozen kann ich euch dann berichten, was zu viel und was zu wenig war.

Mit dem Zug geht es nach Oberstdorf, dem Startpunkt unserer Wanderreise.

Geht ja schon mal gut los in Oberstdorf. Am Bahnhof gibt es keine Beschilderung. Deshalb geht es nach Gefühl. Zum Glück liegen wir Richtig. Kurz bevor wir den Ort verlassen gibt es dann doch noch den ersten Hinweis.

Danach geht es so gut wie nur gerade aus, aber halt auch ohne Beschilderung.

Am Christlessee machen wir unsere Mittagsrast.

Der klare Bergsee lädt zum Abkühlen ein. Es ist ein Bergsee und entsprechend ist auch seine Temperatur. Maximal im einstelligen Bereich. Da wird man Munter und die Haut brizelt ordentlich.

Es geht noch ein Stück weiter am Fluß leicht steigend Berg auf. Mittlerweile ist die Kemptner Hütte auch schon angeschrieben.

Das Tal wird enger. Ab der Talstation von der Material Seilbahn, welche unser heutiges Abendessen sicher schon hoch transportiert hat, wird es deutlich alpiner. Wir sind zwar schon auf über 1000 Meter Höhe, doch die Hütte liegt bei 1800 Metern.

Entlang der Schlucht zieht sich der Pfad nach oben. Hier sind wir etwas geschützter vor der Sonne, doch die Temperaturen sind immer noch deutlich über 20 Grad. Der Schweiß rinnt nur so von der Stirn. Womöglich hätten wir nochmal unseren Wasservorrat auffüllen sollen, doch zum Glück laufen wir ja entlang von einem reißenden Bach. Kurz bevor unsere Reserven aufgebraucht sind, kommt eine weiter Quelle zu dem Bach hinzu.

Mit bestem Wasser gestärkt machen wir uns an die letzte Stunde bis zur Hütte.

So konnten wir die Flora und Fauna viel besser genießen.

Noch besser wurde es, als wir die Hütte erblickten.

Zufrieden konnten wir die Abendliche Stimmung auf der Hütte genießen.

Abschied nehmen von der Insel und vom Urlaub

Heute geht es wieder zurück nach München. Der Flug ist erst um 21:10 Uhr geplant, weshalb der ganze Tag noch zur Verfügung steht. Da es ja auch Urlaub ist, gibt es eine lockere Ausrollrunde zum Cap Blanc. Dort mache ich einen Spaziergang am Strand und entspanne mich nochmal bei einer Hotstone Massage.

Das Meer ist zwar noch etwas frisch, für paar Minuten ist es schon warm genug. Die Sonne unterstützt den Trocknungsprozess hervorragend.

Zur Abwechslung gibt es heute Mittag geräucherten Lachs anstelle von Käse. Dieser ist quasi frisch aus dem Wasser.

Auch Sandstrand gibt es zur Genüge.

Eine schöne Woche geht zu Ende. So bleibt mir nur noch euch schöne Ostern zu wünschen. Bis hoffentlich bald.

Nochmal hoch hinaus

Der aufmerksame Mallorca Kenner hat sicherlich festgestellt, dass der Puig Major und Sa Calobra fehlen. Nachdem morgen nur noch ein halber Tag ist aufgrund der Rückreise, so bleibt nur heute für die Tour.

Die Runde ist gegen den Uhrzeigersinn geplant, sprich es geht über Inca hinauf zur Tankstelle. Diese hat anscheinend aufgrund der Energiewende umgestellt und serviert nur noch Essen und Trinken. Dann sind hier zukünftig vielleicht weniger Autos unterwegs was den Radfahrern doppelt zu gute kommt.

Leider ist der Abzweig zum Col de Reis gesperrt, weshalb Sa Calobra dieses Jahr ausfallen muss.

Hier auf Mallorca muss es richtig viel geschneit haben. Auf dem Weg zum Puig Major müssen ein paar Schneefelder durchquert werden.

Das hinterlässt Spuren an Fahrer und Material.

Der Embassament de Cuber (See am Puig Major) lädt ein zum verweilen. Da ist es einfach praktisch wenn man seine Brotzeit selbst dabei hat.

Vor der Abfahrt gibt es noch ein Foto nach Soller hinunter.

Heute ist sogar ein Abstecher zum Port de Soller mit drin.

Der Rückweg zur Unterkunft verläuft ohne weitere erwähnenswerte Vorkommnisse.

Zum letzten Abend gibt es ein Buffet mit gegrilltem Fisch. B

San Salvador, was sonst

Ein weiterer Klassiker fehlt noch. Nachdem gestern Berge auf dem Programm waren, ist es heute wieder Flacher. Da bietet sich San Salvador perfekt an.

Die Variante über Santanyi und Portocolom hat mir letztes Jahr so gut gefallen, dass ich die Runde Heuer identisch fahre. Heute tangiert mich auch kein Triathlon, so wie letztes Jahr.

Man sieht den San Salvador schon von weitem.

Bei der Auffahrt habe ich freie Fahrt. Diese ist nur etwas flacher und kürzer geworden. Oder ich bin einfach so gut in Form 😉

Zurück geht es über Felanitx, Porreres und Llucmajor nach Arenal. Unterwegs sehe ich schön geschmückte Sträucher welche bereits für Ostern dekoriert sind.

In Llucmajor gibt es noch einen kurzen Einkehrschwung und einen ratsch mit den Hausherren und Damen.

Zurück in der Unterkunft gibt es feinen Rotbarsch zum Abendessen.

Trainingslager Auftakt

Vorweg möchte ich kurz erklären, warum der erste Eintrag so lange auf sich warten hat lassen. Ihr müsst verstehen, dass in so einem Trainingslager das socializing besonders am Abend groß geschrieben wird. Da ist es schwierig sich mal eben raus zu ziehen und Blog zu schreiben.

Wie die letzten Jahre, ist auch dieses Jahr Mallorca als Trainingslager geplant.

Tag 1: Gemütliches Einrollen

Auch dieses Jahr soll am ersten Tag die Runde auf den Randa gefahren werden.

Gegen 11:00 Uhr komme ich in der Unterkunft an. Um nicht mit leerem Magen zu starten, gibt es ein Pa amb oli (mallorquinische Spezialität) mit Käse, allerdings ohne Brot, da ich aktuell einen Versuch mit No-carb mache. Sprich es gibt aktuell keine Kohlenhydrate, sondern nur Fisch, Fleisch oder Käse. Es geht hierbei um den Körper zu reinigen und nicht um abzunehmen. Vermutlich harmoniert es nicht vollständig mit dem Trainingslager.

Gestärkt geht es auf die erste Runde. Es soll ein lockeres Einrollen werden, nur kann sowas schnell eskalieren und dann wird doch gebolzt.

Zwar scheint die Sonne doch es hat halt spanische Temperaturen 😉 (Link), so wie meistens am ersten Tag, weshalb ich mich gut einpacke.

Die Strecke ist bekannt, nur wundere ich mich, warum Randa nach einer Abfahrt liegt. Sehr komisch. Leider haben sie heute auch noch Ruhetag und es gibt keinen leckeren Kuchen.

Anscheinend ist auch das Spanische Festland näher gerückt.

Wenigstens die Autobahn am Rückweg zu Unterkunft ist noch da.

Am Ende stimmen die gefahrenen Meter nach oben mit den gefahrenen Metern nach unten überein. Dann sollte ja doch wieder alles passen. Noch dazu war die Runde locker gefahren und ist nicht ausgeartet. So kann es weiter gehen.

Tag 2: Kurze Runde in den Orient

Die Runde über Santa Maria, Alaro, Orient und zurück über Bunyola war so kurz, dass ich nicht einmal Zeit für ein Foto hatte. Wer daran Interesse hat, dann bitte einfach in den letzten Jahren im Archiv stöbern.

Tag 3: Drei Kreuze im Tramuntana

Am Tag zuvor wurde ich gefragt, ob ich mal Interesse an einer Wanderung im Tramuntana hätte. Ich hab dies gleich mit Ja beantwortet. So viele Wanderer wie ich die letzten Jahre gesehen hab, muss es dort auch zu Fuß schön sein. Mit meiner Mitfahrgelegenheit geht es zum Fuße des Tramuntana Gebirgszug.

Der Anstieg startet gleich steil, wird aber glücklicherweise dann doch flacher. Bei der Hälfte des Anstiegs gibt es eine Pause. So schmeckt Bergkäse einfach am besten.

Weiter oben hat es noch richtig viel Schnee. Das kenne ich von Mallorca bis jetzt gar nicht. Öfters mal was neues.

Die nächste Verwunderung kommt am Gipfelkreuz mit dem Namen Rauheck. Da merkt man doch wieder warum Mallorca als das 17. deutsche Bundesland genannt wird.

Die Aussicht nach Palma ist eher schwierig. Es ist einfach zu diesig in der Ferne.

Nur wenige Meter weiter kommt das nächste Kreuz. Nur hat dieses leider keinen Namen.

Und das dritte folgt zu gleich. Diesmal auch wieder mit einem deutsch klingenden Namen: Buchrain.

Zur Abwechslung in so einem Trainingslager war glaube ich nicht verkehrt. Hatten wir letztes Jahr auf Teneriffa bereits schon mal ausprobiert.

Tag 4: Auf zum Cap Formentor

Heute steht eine lange ausgedehnte Tour zum Cap an. Dieses weiße Monument ist immer wieder toll. Besonders auch die Landschaft dort hin ist richtig reizvoll. Da passt es hervorragend, dass die Temperaturen deutlich gestiegen sind und man kurz / kurz fahren kann. Sprich mit kurzer Radhose und Radtrikot mit kurzen Ärmeln.

Entlang des Tramuntana geht es bis Pollença.

Von dort wird es nochmal hügelig. Ein paar Kurven vor dem Ziel ist der Turm bereits sichtbar.

Zum Glück hab ich Brotzeit dabei, da auch hier heute Ruhetag ist.

Das Erklärt sicher auch warum hier so wenig Autos unterwegs sind. Sonst ist hier ein Gedränge ohne Ende.

Kloster Luc wird diesmal ausgelassen und so geht es erneut entlang der Gebirgskette nach Arenal. Auch die gewohnte Autobahn bleibt mit Treu.

Tag 5: Kaffeefahrt nach Petra

Um die Beine von der gestrigen Tour zu regenerieren, geht es flach und gemütlich nach Petra.

Endlich habe ich Glück was die Öffnungszeiten angeht und es gibt einen Espresso. Dazu kommt der Käseteller.

Tag 6: Ein Teil des Küstenklassikers

Die paar Kilometer durch Palma sind schnell vorbei. Damit etwas Variation rein kommt, lassen wir die MA-1043 weg und nehmen dafür den Weg über Palmanova nach Andratx. Diese Anfahrt zieht sich ordentlich. Doch dann geht es endlich die Küstenstraße MA-10 los. Die Natur hier ist Atemberaubend. Man Merkt auch, dass Frühling ist. Viele Sträucher und Bäume blühen bereits.

In Estellencs gibt es die obligatorische Mittagspause. Sie haben hier sogar eine Käseplatte. Genau das richtige für mich.

Der Rückweg von Sóller über Bunyola nach Arenal zieht sich zum Glück nicht so wie der Hinweg. Trotzdem ist es später geworden, dass ich knapp vor dem Sonnenuntergang in der Unterkunft bin.

Hier noch ein Einblick, was das Buffet her gibt. Feinstes Rinderfilet 😉

The race – Cape Town Cycle Tour

Am Samstag war der erste Weg die Startunterlagen für das Rennen abzuholen. Dazu mussten wir zum WM Stadion. Nur mit Race Chip durfte man dort rein, wofür der Ausweis notwendig war. Danach wurde man am Rasen entlang zur Startnummernausgabe geleitet.

Diese war ähnlich wie bei NoveColli in die Startblöcke aufgeteilt.

Im Anschluss wird man über ein paar Social Stände, durch den offiziellen Tour Shop in die Radmesse geschleust. Das Potential sich dort zu verlaufen und nicht mehr raus zu kommen war gegeben. Nach vielem „Anschauen“ und etwas „Kaufen“ ist uns der Weg zum Ausgang gelungen.

Lichttechnik mit LEDs finde ich klasse. So hat mich auch dieses Modell angesprochen. Nachdem ich mir nicht sicher war, ob das blaue Licht am Helm in Deutschland erlaubt ist, habe ich ihn nicht gekauft.

Zurück im Hotel, kurz die Radklamotten an, um mit Jan eine lockere Runde auf dem Rad zu drehen. Wäre ja blöd, wenn der Körper sich auf nichts tun einstellt und dann am Renntag überfordert ist.

So geht es entgegengesetzt der Rennstrecke um den Signal Hill und Lions Head herum nach Camps Bay, um von dort aus auf den Signal Hill zu fahren.

Auch den Rückweg nehmen wir über Camps Bay. Dort gibt es noch eine Kleinigkeit zu essen und dann entlang der Küstenstraße zurück zum Hotel.

Bereits jetzt steht schon jeden Kilometer ein Schild, wie weit es noch bis zum Ziel ist.

Nach einer Runde Carboloading und den restlichen Vorbereitungen für das Rennen, geht es um 22 Uhr ins Bett.

4:45 Uhr: Der Wecker klingelt. Anziehen, Frühstücken, nochmal auf Zimmer, Sonnencreme auftragen, Rad nehmen und zum Aufzug. Nachdem ich mit Jan im Startblock 1c stehe, hatten wir ausgemacht, gemeinsam dort hin zu fahren. Wie der Zufall so will, treffen wir uns genau im Aufzug.

Im Startblock stehen wir sehr weit vorne. Teils aus Spaß, teils aus Ernst, sage ich zu Jan, dass wir uns um 9:29 Uhr im Ziel treffen. Die vorderen Blöcke umfassen um die 150 – 200 Fahrer. Erst nach dem Rennen sehe ich bei uns im Hotel an der Rezeption einen Plan für die Startaufstellung. Es waren so viele Helfer und Einweiser unterwegs, dass man sich da nicht unbedingt einen Kopf machen muss.

Die Dämmerung bricht an. Langsam bekommt der Tafelberg seine Konturen. Die Südafrikanische Nationalhymne wird gespielt. Ich finde sie sehr schön. Ein kleines Feuerwerk verkündet den Start.

Block für Block wird angezählt und gestartet. Wir rücken immer weiter vor an die Startlinie.

6:30 Uhr: Unsere Gruppe wird angezählt und es geht los. Schnell wird das Tempo angezogen. Eine etwas verhaltene Phase tritt ein, bis paar starke Fahrer nach vorne kommen. Gut so. Im Windschatten etwas die Kräfte einteilen. Die Strecke führt erst über eine gesperrte Autobahn leicht Berg auf. Kurz darauf eine rasante Abfahrt. Es heißt dran bleiben. Entlang der Küste steuert das Grupetto auf das Kap der guten Hoffnung zu. Kilometer um Kilometer. Immer brav trinken. Bei Kilometer 47 beginnt ein weiterer Anstieg. Ich nehme raus um Nicht zu überpacen. Immerhin haben wir einen Schnitt von über 37 km/h. Jan hat es geschafft vorne zu bleiben. Radler um Radler fährt an mir vorbei. Bei der nächsten Abfahrt komme ich hoffentlich nochmal ran. Das klappt nicht wirklich. Ich muss erst mal alleine fahren. Von hinten kommen dann doch noch welche. Ein kleines Stück geht es gemeinsam weiter. Immer wieder geht es für mich in die Führungsarbeit. Ab und zu versuche ich einen Wechsel zu machen um aus dem Wind zu kommen, doch manche wollen oder können nicht nach vorne. Dann hilft nur selbst weiter vorne Kurbeln und das eigene Tempo zu fahren. Immer wieder rechne ich im Kopf, ob die unter drei Stunden noch drin sind. Der Schnitt sinkt an den Anstiegen. Mit Gel und trinken wirke ich der Ermüdung entgegen. Es kommt nochmal ein Zug von starken Fahrern aus 1e und 1f vorbei. Ich schließe mich an. Mein Schnitt ist bei 35 Komma. Um unter drei Stunden zu bleiben braucht es über 36 km/h im Schnitt. Die Gruppe fährt schnell. Bei der zweistelligen Geschwindigkeitsanzeige steht eine 4 vorne. Das ist wichtig. Die Kilometer werden weniger. Zwei Kurven und ich biege mit der Gruppe auf die Zielgerade. Noch zwei Kilometer. Die Zeit läuft runter. Ich drücke nochmal mehr in die Pedale und versuche an der Seite weiter vorzukommen. Der letzte Kilometer wird zwar nicht mit der Flam rouch wie bei der Tour de France gekennzeichnet, doch auch hier ist ein Schild wie die 108 Kilometer vorher auch schon. Ich gebe alles was geht. Die Uhr springt auf 9:29. Ich überquere die Ziellinie und stoppe meine Uhr. 2 Stunden, 59 Minuten und 36 Sekunden. Das könnte gereicht haben, nur muss ich erst noch auf die offizielle Zeitnahme des Veranstalters warten.

Im Ziel beglückwünsche ich ein paar Fahrer, mit welchen ich auf der Strecke zusammen gearbeitet habe. Nachdem ich Jan nicht mehr überholt habe, sollte er schon im Ziel warten. Ein kurzer Anruf bestätigt das. Wir beide sind überglücklich mit unseren Zeiten. Mit kommen sogar fast die Tränen, nachdem ich krankheitsbedingt vor der Reise nicht wirklich trainieren konnte.

Erst am Abend während unseres Abschlussessens gehen die offiziellen Zeiten online. Für mich ist sie sogar fünf Sekunden schneller, als meine persönlich gestoppte Zeit.

Mein Fazit für das Rennen: Es waren perfekte Bedingungen von Wind und Temperatur. Durch meinen frühen Startzeitpunkt und die Gruppen war es möglich den Traum der meisten Südafrikanischen Teilnehmer bei unter drei Stunden zu bleiben, für mich zu erfüllen. Sub three ist hier die Devise 😉

Nun sitze ich im Flieger zurück nach München und es ist Zeit für ein Resümee von meiner Südafrika Reise. Obwohl ich vorher beim Check-in aufgrund der vielen Radkoffer gedacht habe, mich auf Mallorca zu befinden. Anlässlich des Rennens wurden sogar extra Wegweiser aufgestellt.

Kulinarisch gab es hier sehr viele Highlights. Am besten fand ich Bobotie. Ein Hackfleisch Auflauf mit Rosinen Reis.

Der Tafelberg war für sich eine Klasse. Aber auch generell war die Landschaft abwechslungsreich und spannend. Auch die ganzen Tiere in ihrem Ursprungsland zusehen. Teilweise zwar nur in einem riesigen Zoo (Aquila), aber so werden sie besser vor dem Aussterben geschützt. Beim Abschlussabendessen hat uns sogar noch ein Wal mit seiner Floße gewunken.

Die ersten paar Tage zur Akklimatisierung waren klasse. Danke hier an Thomas und seine Jungs.

Danach die Radrundreise mit Quäldich war der Hammer. Zum Abschluss noch das Rennen als Sahnehäubchen. Auch hier danke an das Team und die Teilnehmer.

Ein genialer Urlaub. Ich werde wieder kommen.

The way back

Heute geht es zurück von Riebeek nach Kapstadt. Der Bothmaskloofpas ist die einzige nennenswerte Erhebung am Anfang der Etappe.

Danach geht es wellig zum Meer. Maßgeblich bestimmt der Tafelberg unsere Richtung.

Ab einem gewissen Streckenabschnitt überschneidet sich die Route zum ersten Tag. Nur diesmal verständlicherweise in die andere Richtung.

Dadurch kommen wir erneut zum Table View.

Wer mich etwas kennt, ich bin für gestellte Fotos immer zu haben. So kam mir eine neue Idee für den Table View Fotostopp.

Gruppenfotos gab es natürlich auch wieder. Nur diesmal Gruppenspezifisch.

Auf den letzten Kilometern gibt es fast einen durchgängigen Blick auf den Tafelberg. Wir werden nur noch von diversen Platten aufgehalten. Dies erwischt alle Gruppen durchgehend. Irgendwelche Dornenbüsche leisteten ganze Arbeit. Auf eine Abschnitt sind wir sogar auf die Busspur ausgewichen. Hier mussten wir erst eine Art Polizei fragen, welche dort ihre Patrouille durch führte.

Ankunft war dann in einem Hotel an der Water Front. Für die Rundtour war es ein sehr gelungener Ankunftspunkt mit Pool und Sektempfang.