Der Pass, welcher mich zum Schweizer machte

Nachdem für heute der nächste Quartierwechsel ansteht und am Zielort schlechtes Wetter angesagt ist, gibt es erst eine Tour und dann die Autofahrt.

Ziel ist der Col de la Cayolle. Dieser war letztes Jahr im Programm von Freiburg-Nizza. Hier der Bericht: Quäldich Etappe

Es geht leicht steigend durch eine Schlucht für knapp 20 Kilometer.

Die letzten 10 Kilometer sind eher offen und weitläufiger.

Oben gibt es ein kurzes Passbild.

Und dann geht es auch schon wieder die identische Strecke zurück.

Nun sitzen wir am Fuße von Alp d’Huez. Morgen fahren wir dann diese Auffahrtslegende 🙂

Eine Reihe traumhafter Pässe

Das Hauptziel dieses Standortes ist der Col de la Bonette bzw die Cime de la Bonette. Diese wird mit 2802 Metern als zweithöchste befahrbare Straße der Alpen gewertet.

Die Auffahrt von der Nordseite ist schön zu fahren. Von der Landschaft ist es Abwechslungsreich und auch die Steigung variiert ein wenig. Steile Abschnitte über 10% kommen nur selten vor.

Einige veraltete Militär Anlagen deuten darauf hin, dass hier in der Nähe die Grenze zu Italien ist.

Von hier oben geht es über 70 Kilometer Berg ab nach Nizza.

Geprüft ob doch irgendwelche Gegenanstiege sind, haben wir nicht!

In Isola wenden wir Richtung Italien, damit eine Runde aus unserer Tour wird.

Der erste Teil der Auffahrt wiederholt sich für mehrere Kilometer. Die Straße schlängelt sich mal auf der einen oder mal auf der anderen Seite des Flusses das enge Tal hinauf nach Isola 2000.

Ein Skiort, welcher nicht allzu viel Auswahl an Bars oder Cafés bietet. Es ist mehr auf Winter ausgelegt. Trotzdem werden wir fündig. Gestärkt lassen sich die letzten 4 Kilometer, welche sich deutlich Abwechslungsreicher gestalten, einfacher bewältigen.

Der Col de la Lombarde ist erreicht und somit auch Italien.

Die Abfahrt ist Grandios. Hier möchte ich unbedingt mal rauf fahren. Eine sehr schmale Straße zieht sich mit vielen Kurven und Serpentinen hinunter ins Tal. Berg ab müssen wir uns etwas gedulden, da die Autos die Strecke blockieren. Nicht so dramatisch, dann hat man mehr Zeit die Landschaft zu genießen. Noch dazu ist die Abfahrt Nass. Kurz vorher hat es hier geregnet.

Auch wenn es für den nächsten Pass zwei unterschiedliche Namen gibt, so zählt er doch nur als einer. Im Italienischen ist es der Colle della Maddalena und im Französischen ist es der Col de Larche.

Diesen bin ich 2006 schon mal mit meinem Papa von der anderen Seite her gefahren. An ein paar Stellen kann ich mich sogar noch erinnern.

Kurz vor der Passhöhe fängt es an zu regnen. Die Verweildauer reduziert sich dadurch auf wenige Fotos.

Der Regen ist zum Glück nur auf wenigen Kilometern. Doch langt es, dass die Schuhe komplett Nass sind.

Nach einem langen Tag auf dem Rad (170 Kilometer/4000 Höhenmeter) fehlt nur noch eine gute Stärkung.

Quartier Wechsel

Die Nacht war etwas unentspannt. Gegen halb 4 in der Nacht meinten vermutlich irgendwelche Jugendliche Glöckner von Notredame zu spielen. Es war weder Melodisch noch in irgendwelchem Takt. Die Ohropax lagen schon neben dem Bett, da am Abend der hiesige Musikverein ein wenig aufgespielt hat. (Und in der Nacht vorher war Partymusik bis um 3 Uhr )

In der Früh haben wir uns für den nächsten Standort entschieden: Barcelonnette.

Nach drei Stunden Autofahrt waren wir da. Noch etwas essen und ausruhen.

Um 16 Uhr bin ich dann alleine zum Col d’Allos gestartet.

Nach wenigen Metern kommt ein Wiedererkennungseffekt. Letztes Jahr waren wir mit Quäldich hier. Sind dann aber den Col de la Coyolle gefahren.

Knapp 20 Kilometer geht es Berg auf zum Col d’Allos.

Oben hat es nur 14 Grad. Im Vergleich zu unten, wo es über 25 Grad hat, ist es eher frisch. Deshalb gibt es nur eine kleine Cola oben.

Die Abfahrt war mit Vorsicht zu genießen, da es enge Kurven und schmale Straßen waren. Nachdem ich die identische Strecke schon rauf gefahren bin, war es halb so wild.

Ps: Honigeis schmeckt echt gut.

Der Club der Verrückten

Oder wie er in original Sprache heißt: Club des cinglés du Mont Ventoux.

In diesen Club kommt man, wenn man an einem Tag alle drei Auffahrten zum Mont Ventoux absolviert. Diverse Male wurde ich bereits als Verrückt bezeichnet, da muss man es doch irgendwann mal offiziell machen 😉 Auch ist dieses Vorhaben schon länger in meinem Kopf. Jetzt ist es endlich so weit es in die Tat umzusetzen.

Die Start / Stempelkarte haben wir gestern noch kurzfristig in Malaucène in einem Radbekleidungsladen direkt am Fuße des Mont Ventoux bekommen. Am einfachsten zu finden wenn man von oben runter fährt, dann kommt man automatisch dort hin. Trotzdem muss man sich noch kurz online registrieren, damit die Karte ausgestellt werden kann.

Hier der offizielle Link des Clubs: Club der Verrückten

Um 8:30 Uhr geht es am Hotel los. Nach 20 Minuten geht die offizielle Strecke los. Natürlich Berg auf.

Die erste Auffahrt ist von der Temperatur her noch angenehm. Auch die Beine machen schön mit.

In Bédoin holen wir uns erst den Stempel im Tourismus Büro und dann gibt es die erste Pause. Gestärkt geht wieder zurück auf den Mont Ventoux. Dieser Anstieg fordert am Meisten, da die Steigung zwischen 9-11 % liegt. Erst 6 Kilometer vor dem Gipfel, wo die Straße von Sault dazu kommt, wird es etwas flacher. Diesen Anstieg haben wir gestern bereits unter die Lupe genommen.

Kurz unterhalb des Gipfels lädt eine traumhafte Kulisse zu einer ausgedehnten Pause mit großer Portion Pasta ein.

Nun wartet noch der einfachste Anstieg von Sault auf uns. Bei der Abfahrt können wir die Strecke bereits begutachten. Der steilste Teil ist in dem Abschnitt wo die Strecken von Bedoin und Sault sich die Straße teilen.

In Sault noch kurz den Stempel holen und wieder Berg auf zum Gipfel. Ein letztes Mal. Die Beine sind schon schwerer und auch die Pasta macht sich bei mir bemerkbar. Der Wille ist stark genug.

In Malaucene gibt es noch den letzten Stempel. Nach 9:48 Stunden ist die Stecke bewältigt. Wenn man diese Herausforderung schafft, dann darf man sich ein passendes Finisher Trikot kaufen. Gibt es genau in dem Laden samt Stempel.

Jetzt ich offiziell Verrückt;-)

Abendessen gab es bei schöner Kulisse im Hotel.

Wo es uns morgen hin verschlägt ist noch nicht ganz klar, aber ein Quartierwechsel steht fest.

Das Kolosseum

Während des Frühstücks regnet es, doch zum Start haben wir wieder strahlend blauen Himmel.

Ein komplett untypischer Startpunkt für eine Quäldich Etappe. Es geht Bergab und das ganze 15 Kilometer. Unsere Übernachtung war auf 1600 Metern. Ein klassischer Wintersport Ort, hauptsächlich bestehend aus Hotels. So weit südlich hätte ich das gar nicht vermutet.

In flacherem Gelände angekommen, müssen wir für den zweiten Platten in unserer Gruppe anhalten. Den ersten hatten wir schon in Mittenwald. Ab da sind wir trotz extremer Straßenbedingungen verschont geblieben.

Laut Jan wurden 40 Schläuche und 23 Mäntel aus dem Serviceauto benötigt. Siehe hier: Facebook Link

Mit vereinten Kräften war der Defekt schnell behoben und es ging weiter.

Entlang eines schönen Tales ging es weiter Flußaufwärts. Wir haben es sogar mal geschafft ein Gruppenfoto zu machen.

Mit der Getränkepause wechseln wir in ein anderes Tal. Diesmal geht es Abwärts.

Nach der Mittagspause kommen wir zügig zu Vororten von Rom. Fließend geht es über in die Stadt. Ein richtiges Ortsschild hab ich keines gesehen.

An dieser Stelle muss noch ein Punkt festgehalten werden, welchen ich die letzten Etappen über nicht geschafft habe einzubauen. Zwischen den Alpen und dem Apennin meinte jemand, als es mal wieder hieß „Gruppe 1, hepp“, was so viel bedeutet es geht weiter, dass „Gruppe 1“ so unpersönlich wäre. Kurz vorher meinte jemand anderes, dass wir die Geilsten wären. Die Geilsten, hepp? Das klang nicht ganz so flüssig. Gruppe Geil, hepp. Das kann man lassen. So schnell kommt man zu einem witzigen inoffizellen Namen.

Dafür sind wir am Kolosseum angekommen. Das Ziel ist erreicht mit einem imposanten Gebäude am Ende der Tour.

Wieder einmal ist eine sehr schöne Radtour zuende gegangen. Meine persönlichen Highlights waren Monte Grappa, Urbino und Norcia. Es war schön viele Bekannte wieder zu sehen und auch neue Leute kennen zu lernen. Es war sicher nicht meine letzte Quäldich Radreise. Ein großer Dank geht an das gesamte Team welches diesen unvergesslichen Urlaub möglich gemacht hat.

Auch großen Respekt an alle Mitfahrer. 1320 Kilometer mit 22000 Höhenmeter in 10 Tagen ist nicht ohne. Besonders stark ist was Gruppe 4 geleistet hat. Sie hatten manchmal nur 30 Minuten zwischen Ankunft im Hotel und Abendessen. Da wird die Regenerationsphase deutlich kürzer.

 

Bei uns in der Gruppe war Thomas der Rasende Reporter vom RBB. Er hat eine 15 Minuten Reportage von der Reise gemacht. Hier der Link zum anhören: https://www.inforadio.de/podcast/feeds/abseits/abseits.html

Essen, schlafen, Rad fahren

Auch mehrere kurze Sequenzen wurden produziert:

Auch gibt es den offiziellen Berichte auf Quaeldich.de: https://rennradreisen.quaeldich.de/grand-tours/garmisch-rom/blog/

 

Kürzer

Um es mit Jan s Worten auszudrücken: Gestern war es Episch. Heute ist dafür eher so etwas wie ein Ruhetag. Wir starten deshalb erst um 9 Uhr und nicht um 8:30. Auch die Startreihenfolge der Gruppen wurde umgedreht. Sprich 4 startet als erstes und 1 als letztes. Ich bin in Gruppe 1. Das ist die schnelle Gruppe Bzw. diejenige welche die sonst Pionierarbeit leisten darf.

Sammelpunkt ist am Restaurant, wo wir unser gemeinsames Abendessen hatten. Nachdem wir auf sechs verschiedene Hotels aufgeteilt sind, braucht es eine gemeinsame Anlaufstelle.

Gut gelaunt geht es das Tal hinauf. Wie sollte es auch anders sein.

Bis zur Mittagspause bleibt vorne das große Blatt drauf. Auch Berg auf. Kommt davon wenn man anhand des Höhenprofils die Steigungen als Rollerberge ab tut.

Die wellige Landschaft versuchen wir gemeinsam als Gruppe zu fahren. Es kommt immer wieder das Wort „kürzer“, was so viel heißt etwas langsamer zu fahren. Die Ansage wird aber nicht immer umgesetzt. Hat auch die letzten Tage eher selten funktioniert.

Bei der Mittagspause meint jemand: Warum immer kürzer? Die Etappe ist doch eh kurz.

Am Nachmittag gibt es nochmal einen richtigen Berg, welcher bis 1900 Meter hoch geht.

Runter geht es nur sehr kurz, da wir in einem Skiort auf 1600 Höhenmetern untergebracht sind.

Morgen geht es schon nach Rom, aber vorher wird nochmal geschlafen.

Kurze Etappe

Norcia, eine Erdbeben Region

Heute gibt es mehr Bilder als Text 😉

Der erste Berg läuft super, aber die Straße ist sehr bescheiden. Ein guter Feldweg wäre besser gewesen.

Gestern wurde bereits angekündigt, dass Gruppe 1 in welcher ich bin, mal wieder Pionier Arbeit leisten darf.

Ja, wir mussten umdrehen.

Bereits auf dem Weg waren einige Ortschaften vom Erdbeben vor paar Jahren verwüstet und mit temporären Häusern notdürftig ersetzt worden.

Immer noch ist einiges im wieder aufbau. Echter Wahnsinn was so eine Naturkatastrophe anrichten kann.

Nach Norcia

Die Hallen von Moria

Gestern Pantani, heute Herr der Ringe. So ist immer was geboten.

Ich bin immer noch begeistert von Urbino.

Gestern Abend sind wir noch etwas durch den Ort gelaufen und haben uns noch Eis als Nachspeise besorgt. Es war für 23 Uhr mitten unter der Woche noch richtig viel los.

Bei sehr gutem Wetter geht es los.

Von weitem sticht mir ein Berg ins Auge. Vermutlich geht dort die Stichstraße hinauf:

Tatsächlich fahren wir dort hinauf, doch vorher geht es durch ein Tal auf die andere Seite.

Kurzer Getränkstopp und ab in den Berg. Die Straße schlängelt sich an den Berg geschmiegt mit angenehmer Steigung hinauf auf den Monte Nerone bis zu den Antennen.

Zurück von dem Abzweig, gibt es Mittagessen. Die meisten Höhenmeter sind schon geschafft. Drei Anstiege mit um die 200 Höhenmeter stehen noch an.

Vorne im Feld verpassen sie den Abzweig zum ersten Hügel, was mir die Zeit für ein Foto gibt.

Ja es geht nach Moria. Gimli schwärmt immer davon. Heute kann ich mir selbst ein Bild davon machen.

Ich hatte mir tatsächlich etwas anderes Vorgestellt, aber vermutlich sind es zwei unterschiedliche Morias 😉

Auf dem mittleren Anstieg wartet nochmal ein Highlight auf uns. Bei der Nachmittagspause werden gekühlte Getränke gereicht. Danke an unseren Waterboy.

Monte Nerone und die Hallen von Moria

Auf den Spuren von Pantani

Diese beziehen sich nur auf sein Trainingsgebiet und nicht auf seinen Drogenkonsum.

Gestern wurde die gemütliche Beisammensein Runde bereits um 23 Uhr beendet. Viele machten sich sorgen vor dem Pantani Berg. Mehr schlafen ist nicht so verkehrt, so bekommen wir mehr Regeneration.

Los geht es wie gewohnt, gleich Berg auf. Es ist zu unserem Vorteil nicht all zu Steil. Dadurch ist ein warm fahren möglich. Doch nach 6 Kilometern wartet erst mal eine Kletterpassage. Sind wir ja bereits gewohnt.

Diesen Erdrutsch konnten wir ohne Probleme überwinden. Wir mussten nicht umkehren und konnten danach die Route fort setzen.

Bei diesem Roma muss es sich um eines handeln, welches nicht unser Ziel ist. Was würden wir sonst die nächsten 4 Tage machen?

Carpegna ist unser Zwischenziel. Von dort geht der Anstieg zum Monte Carpegna hinauf, welches der Trainingsberg von Pantani gewesen ist.

Auf der Straße steht mehrfach „il Carpegna mi basta“, was zu deutsch so viel bedeutet „Mir reicht der Carpegna (als Trainingsberg)“.

Der Berg sah auf dem Papier steiler aus, als er tatsächlich war. Ich möchte nur an den Mortirolo erinnern. Dieser war länger und steiler.

Über nicht allzu gute Straßen ging es weiter zu unserem Etappenziel in Urbino. Ein sehr schöne Bergstadt, angelehnt an den Stil von San Marino.

Carpegna

Heimspiel

In der Früh gibt es paar Tropfen vom Himmel. Zum Start wurden diese pünktlich abgestellt. Paar Straßen waren noch nass, aber bei den warmen Temperaturen machte das Spritzwasser nicht wirklich etwas aus.

Bis zu den Bergen waren es noch einige Kilometer flach.

Richtige Abwechslung gab es erst am Nachmittag. Da radelten wir in ein mir bekanntes Gebiet. Die Gegend um Cesenatico. Genauer gesagt die Berge vom NoveColli. Aus der Ferne war Bertinoro, der erste von neun Hügeln, zu sehen, doch ließen wir ihn Links liegen.

Die Anfahrt war etwas ungewohnt, weshalb ich etwas gebraucht habe, bis ich die Rennstrecke zum zweiten Buckel erkannt habe.

Nachdem ich diesen Teil der Strecke schon über 15 mal gefahren bin, war ein gewisser Heimvorteil vorhanden. Am Anstieg bin ich ans Limit gegangen um die Zeit mit dem Rennen zu vergleichen. Eine knappe Minute war ich schneller. Allerdings sollte man sich im Rennen die Kräfte so einteilen, damit man die nachfolgenden sieben Hügel auch noch fahren kann.

Bis zum Anfang von Berg Nummer 3 überschneiden sich die Strecken. Danach beginnt gefühltes Neuland.

Es kann sein, dass ich dort schon mal lang gefahren bin, aber es ist mir nicht in Erinnerung geblieben.

Ein weiter Buckel trennt uns vom Hotel. Doch auch diesen erklimmen wir. Bei mir etwas langsamer, da ich den Anstieg davor ordentlich gedrückt habe, aber man kann nicht nur Vollgas auf so einer Tour geben. Noch dazu kam eine schwüle Hitze, welche uns zusätzlich schwitzen lies.

Den Anstieg können wir uns auf jeden Fall mal merken für unseren nächsten Cesenatico Aufenthalt.

Heimspiel