Der Wecker klingelt ein wenig früher als die letzten Tage. Heute ist die Königsetappe geplant. Das Wetter sieht auch gut aus.
Start war für 9 Uhr geplant. Wir kommen sogar früher los.
Nachdem unser Hotel direkt am Meer liegt gibt es nur eine Richtung in die wir starten können. Und zwar Berg auf. Mit einer angenehmen Steigung geht es los.
Einige Kilometer rollen wir dahin, bis die Route nach rechts abbiegt. Bis jetzt sind wir parallel zum Hang nach Osten gefahren. Ich befürchte diverse Prozente. Im „Sale“ wären viele Leute begeistert gewesen, allerdings gab es nicht die Mehrwertsteuer zurück, sondern nur deren Prozente als Steigung nach ob. Das kostet gleich mal paar Körner. Die Strecke ist durchaus schön. Wir werden durch liebliche Orte geführt. Nur muss man extrem aufpassen, wie die Beschaffenheit der Regenablaufgitter quer über die Straße ist. Bei manchen sollten Rennradfahrer nur schräg darüber fahren um nicht stecken zu bleiben. Zum Glück haben wir alle rechtzeitig erkannt um entsprechend zu handeln, aber trotzdem wurden wir etwas ausgebremst.
Auf der Südseite der Insel angekommen gibt es zwei kurze Passagen wo eher ein Mountainbike von Vorteil gewesen wäre. In der Planung wurden Singletrails extra raus genommen. Entweder sind die Straßen plötzlich schlechter geworden oder sie wurden nie richtig ein kategorisiert.
Lange folgen wir der TF-28. Ein sehr kurvenreiche Straße in einer tollen Landschaft.
Zwischenzeitlich bin ich mir nicht sicher ob wir nicht doch in Californien gelandet sind.
Gefühlt kommen wir eher langsam voran. Bei 90 Kilometer beginnt die südliche Auffahrt hinauf zum Teide. Es ist allerdings schon nach 15 Uhr.
Wird knapp aber sollte passen. Von 500 Metern geht es auf über 2000. Leider ist die Auffahrt mit Wolken verhangen und der Wind es eher kühl. Je höher wir steigen um so kälter wird es.
Es kommen die Armlinge zum Einsatz. Meinen Zehen fangen an zu frieren. Hoffentlich kommen wir bald über die Wolkendecke. Noch dazu kommt, dass meine Beine immer mehr ausgelaugt sind und ich gezwungen bin langsamer zu fahren.
Tatsächlich lichten sich die Wolken zwischen 1800 und 1900 Metern.
In der Sonne halte ich an um meine Zehen auf zu tauen.
Die Landschaft hier oben ist überwältigend. Nur hab ich für den Weg hier hin allen Proviant aufgebraucht. Noch dazu haben wir Zeitdruck vom Tageslicht her. Es gibt nichts wo man sich schnell nochmal versorgen kann.
Beim letzten Schild schnell noch alles anziehen und ab nach unten. Es sind noch 38 Kilometer.
Es wird kalt und immer kälter. Oben drein kommt noch die Dunkelheit. Schnell fahren ist eher schwierig. Die Kilometer vergehen nur sehr langsam.
Zum Glück sieht Benny einen Bus des öffentlichen Nahverkehrs. Leider will er nicht uns beide mit nehmen. Benny lässt mir netterweise den Vortritt. Die gesamte Busfahrt über zittere ich am gesamten Körper. Es wird erst besser wie ich im Hotel ankomme. Benny ist auch schon da, obwohl der Busfahrer sehr rasant die kurvigen Straßen genommen hat.
Relive zum nach rassen
Jetzt gibt es erst mal einen erholsamen Schlaf und morgen eine weniger anstrengende Tour.