Auf den Spuren von Andreas Hofer

Tag 7

Schlafen hilft. So auch in meinem Fall. Bereits gestern Abend hatten wir uns entschieden die Schlucht Variante nach Sankt Leonhard zu nehmen und nicht die E5 Strecke mit mehr Höhenmetern. Im Nachgang haben wir von anderen erfahren, dass wir dort nichts verpasst haben und die Strecke länger über die asphaltierte Autostraße ging.

Falls ihr mal die Möglichkeit habt, die Schlucht von Moos nach Sankt Leonhard zu gehen, dann nutzt sie 😉

In Leonhard rüsteten wir ein zweites Paar Wanderstöcke nach.

Das Andreas Hofer (Tiroler Freiheitskämpfer) Museum lassen wir links liegen und machen uns an den Aufstieg zum Pfandler Hof.

Hier teilen wir uns mit paar Wespen einen Kaiserschmarren bei super Wetter.

Weiter zur Pfandler Alm, erfahren wir über Schilder am Wegesrand mehr über Andreas Hofer, der sich dort oben Versteckt hatte.

Kürz bevor wir die Hütte erreichen setzt Regen ein. Wir verstecken uns hier vor dem Regen bzw. Wir stellen uns erst mal unter, in der Hoffnung, dass es nur ein kurzer Schauer ist. Fehlanzeige. So haben wir unsere Regenjacken nicht um sonst mit dabei.

An Tagen mit Regen

Wünschen wir uns Sonnenschein,

An Tagen mit Regen,

Würden wir gern trocken beibn!

Das mit dem Trocken bleiben funktioniert die erste halbe Stunde, doch dann wird es von innen Nass. Beim Berg auf laufen kommt man, auch bei langsamen Tempo, ins schwitzen.

Etwas lässt der Regen nach. Auch vermuten wir unsere Unterkunft schon zu sehen. Auf dem Foto unterhalb erkennt man die Fahrstraße, welche auch wir noch nehmen werden.

Doch unsere Hütte hat sich noch besser versteckt als gedacht und der Weg den wir sahen, ist erst für morgen bestimmt.

Und wieder einmal sind wir glücklich an unserer Etappenhütte angekommen zu sein.

Zu sechst nächtigen wir auf der Hinteregg Alm alias Steak Alm. Hier gibt es neben Steak auch super Burger. Auch wenn man Hunger hat, braucht es keine Suppe vorab 😉

Normalerweise können hier 22 Gäste nächtigen. Im Februar war für den aktuellen Zeitraum schon mal ausgebucht, doch zu unserem Vorteil haben alle wieder storniert.

Somit gilt als Ratschlag für den E5: Entweder du gehst zur Corona Zeit oder du buchst deine Unterkünfte lange im Voraus.

Zur Hinteregg Alm

Timmelsjoch neu erfahren bzw. erlaufen

Tag 6

Mindestens sechs Mal war ich bereits am Timmelsjoch. Immer auf meinem Rennrad. Nun ist es das erste Mal zu Fuß. Wir starten Richtung Sahnestüberl. Klingt nach einer Urigen Alm. Nur biegen wir vorher zum Pass ab.

Die ersten Meter fangen Steil an. Der Wanderweg ist sehr direkt gebaut, wo die Straße mehrere Kilometer über Obergurgel

Aus irgendeinem Grund kommen wir darauf, dass man beim Wandern singen kann. Wir versuchen es mit diversen Kassenschlagern, nur wird es eher ein Medley, da die Strophen nicht präsent sind.

Mit mehr Höhenluft, fangen wir selbst an Texte zu kreieren:

Wir wandern den E5

Von München nach Meran

Auf Schritt und Tritt

Das macht uns fit

Rabimmel rabammel Rabum bum bum

Da vorne läuft ein Wanderer

Mit seiner Gruppe zusamm

Hipp Hipp Hurra

Die Lemminge sind da

Rabimmel rabammel Rabum bum bum

Ich laufe mit meinem Rucksack,

Mein Rucksack läuft mit mir.

Er macht mich platt,

Nach Luft ich schnapp.

Rabimmel rabammel Rabum bum bum

Da unten fährt ein Auto,

da oben Laufen wir.

Ein Stein fällt ab,

das war jetzt knapp

Rabimmel rabammel Rabum bum bum

Neu ist mit, dass zwei überdimensionale Stühle auf dem Timmelsjoch stehen. Einer auf der Seite von Österreich und einer in Italien. Leider sind sie vom Wetter in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Lehne ist nur noch angelehnt. Das Bild im Reiseführer war da deutlich imposanter.

Auch sind wir mit den Wolken auf Augenhöhe, was soviel bedeutet, dass man nicht viel sehen kann. Angeblich könnte man sonst sogar das Mittelmeer sehen.

Runter ist das gleiche Spiel wie rauf. Der Wanderweg verläuft ziemlich direkt während die Autos und Radfahrer viele Serpentinen haben.

Unser Weg ist erst durch Kühe blockiert.

Und dann treiben wir unabsichtlich eine Herde Ziegen vor uns her.

Nach einer Weile lassen sie uns passieren um dann uns verfolgen zu können.

Hier ist das erste Mal eine Variante angeschrieben, wobei es im Buch genau anders herum beschrieben ist.

Im Gasthof Schönau welches einen kleinen Umweg für uns bedeutet, machen wir Mittag.

Kurz danach zieht beim weiterlaufen ein Schmerz ins rechte Knie. Zur Entlastung versuche ich es mit den Wanderstöcken. Zum Glück geht es. Macher Schritt zwar mit Unsicherheit, doch wir können weiter.

Vermutlich eine Überanstrengung des Knies.

Der Restliche Verlauf ist zu meinem Vorteil eher Flach das Passer Tal hinunter.

Mit einsetzendem Regen kommen wir in Moos an.

Beim Ausziehen der Schuhe entdecke ich auch noch zwei Blasen. Heute hat mich der Tag geschafft.

Übers Timmelsjoch nach Moos

Top of the Tour

Tag 5

Von unserem höchsten Übernachtungsquartier der Tour geht es nochmal gute 300 Höhenmeter über einen sehr felsigen Weg nach oben auf das Pitztaler Jöchel, welches mit einer Höhe von 2996 Metern angegeben ist. Um die 3000 Meter zu knacken laufen wir noch ein paar Meter weiter nach oben.

Nach kurzer Verweildauer haben wir erst paar Anspruchsvolle Meter nach unten, bis wir zu einem Altschnee Feld kommen, welches wir queren müssen. Vor uns ein Dreiergespann aus Vater und seinen beiden Söhnen. Er hat die E5 Wanderung von seinen Söhnen zum 60. Geburtstag geschenkt bekommen. Erst witzeln wir dort runter zu rutschen und tatsächlich versuchen es die beiden Jungs. Klappt sogar richtig gut. Tina nimmt auch diese Variante. Ich rutsche auf den Schuhen wie im Skifahr Stil. Geht auch super. Dieser Abstieg hatte den größten Spaßfaktor auf der gesamten Tour.

Vorbei an der Weltcup Abfahrt von Sölden geht es das Rettenbachtal nach unten.

Hier dürfen wir sogar einer kurzen Umleitung für E5 Wanderer folgen.

Nach der Mittagspause wechseln wir vom Rettenbachtal ins Ötztal. Wir befinden uns immer noch im Skigebiet. Allerdings wird hier im Sommer sehr viel Mountainbike gefahren. So gibt es für Downhill eigene Strecken und für Wanderer. Nur wenige Abschnitte müssen wir uns teilen. Erst war uns das nicht so bewusst und hatten uns auf viel Rad Gegenverkehr eingestellt, doch nach diesem gemeinsamen Teil hatten wir wieder unsere Ruhe.

Im Abstieg nach Zwieselstein konnten wir bereits zum Timmelsjoch, unserem morgen Anstieg, blicken.

In diesem Bereich lies sich die Strecke nicht anders aufteilen, sodass wir eine Tal Übernachtung hatten.

Es war der erste Tag ohne vor gebuchte Unterkunft. Eine Pension zu finden war überhaupt kein Problem, da Zwieselstein, so wie das ganze Ötztal, überwiegend vom Tourismus lebt.

Bei dieser Etappe geht eine Variante des E5 nach Vent. Da man über diese schneller in Meran ist, erfreut sie sich großer Beliebtheit. Die Mehrheit mit denen wir ins Gespräch gekommen sind und auch die meisten Lemminge haben diese Route gewählt. Somit war bereits ab der Gletscher Skistation deutlich weniger E5 Verkehr unterwegs.

Nach Zwieselstein

Gletscher in Sicht – Ein Tag in zwei Akten

Tag 4

Nachdem es Frühstück hier oben erst ab 7 Uhr gibt, können wir zur Abwechslung etwas länger schlafen. Fertig gesattelt tauchen wir dort auf um direkt im Anschluss los laufen zu können.

Das Unwetter von gestern Abend hat sich verzogen und wir können mit Sonnenschein starten.

Nach 500 Metern müssen wir uns entscheiden ob wir über den schöneren Weg auf dem Kamm entlang laufen und zwei Gipfel mitnehmen oder ob wir den Panorama Weg auf nahezu identischer Höhe am Hang entlang nehmen. Bis jetzt haben wir immer die im Buch angegebenen Zeiten benötigt. Damit es keine Hetzerei wird, nehmen wir die Hang Variante. Höhenmeter gibt es am Nachmittag noch ausreichend.

Der Weg zieht sich oberhalb von Piller entlang bis nach Wenns.

Am ersten Hof etwas oberhalb von Wenns haben die Besitzer eine kleinen Selfservice aufgebaut.

Wir wollen allerdings weiter, um den Bus in Wenns rechtzeitig zu erwischen.

Mehr als Rechtzeitig sind wir an der Haltestelle, sodass wir uns im Supermarkt neben an noch mit Leberkassemmeln und Getränken eindecken können. Zurück an der Bushaltestelle treffen wir ein anderes Pärchen, welche zeitgleich mit uns los gelaufen sind, aber die Kammvariante genommen haben. Hier war die Dauer für beide Varianten das erste Mal großzügig angegeben.

Bis Wenns

Mit dem Bus geht es 28 Kilometer hinter ins Pitztal nach Mittelberg. Von hier aus beginnt der zweite Teil des Tages. Der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte. Mit uns kommen mehrere geführte Wandergruppen an, welche alle das selbe Ziel wie wir haben. Ein Zeichen dafür, dass wir gut in der Zeit liegen. Ist ja auch erst 13 Uhr. Diesmal klappt es auch einen unserer Rucksäcke der Materialseilbahn mit zu geben. Im anderen haben wir nur Wasser und unsere Regenjacken mit dabei. Ein ganz neues Gefühl des Wanderns. Richtig entspannend 🙂

Bald kommen wir zu einem enormen Wasserfall. Sehr laut und sehr beeindruckend welche Wassermengen den Berg hinunter rauschen.

Hinter uns kommen auch die geführten Wandergruppen. Liebevoll taufen wir sie Lemminge, da sie so schön in einer Reihe laufen.

Es wird richtig Alpin mit felsigem Weg.

Einige Höhenmeter weiter oben wird ersichtlich, welchen Ursprung die Wassermassen haben. Sie kommen direkt aus dem Gletscher.

Ein nettes Bänkchen lädt uns zum verweilen ein.

Um dem Ansturm der Lemminge auf der Hütte zuvor zu kommen, dauert unsere Pause keine Ewigkeit. Kurz darauf kommt die Hütte in Sicht.

Die Braunschweiger Hütte hat eine sehr schöne Lage. Das erste Kaltgetränk nehmen wir noch auf der Terrasse ein, doch es frischt auf. Auch zieht ein weiteres abendliches Gewitter auf, was unsere Entscheidung von heute morgen, den kürzeren Weg zu nehmen, im Nachhinein bekräftigt hat.

Zur Braunschweiger Hütte

Der erste gemütliche Hüttenabend kommt zustande mit zwei weiteren Pärchen, welche auch auf dem E5 und seinen Varianten unterwegs sind.

Um zwei Uhr werde ich mal wach. Aus dem Fenster sehe ich einen sehr schönen Sternenhimmel.

Erst Seen, dann Bäche

Diesmal sind wir diejenigen welche um 5 Uhr aufstehen. Plan ist es den Sonnenaufgang auf dem Seekogel zu sehen. Der ist knappe 200 Höhenmeter über der Hütte. Diesen extra Weg legen wir ohne Rucksack zurück.

Wir sind nicht die ersten, die wach sind. Auch dieser Hüpfer ist schon fleißig unterwegs.

Oben angekommen muss ich feststellen, dass der Sonnenaufgang eher mäßig zu sehen sein wird. Hinter diesem Felsmassiv kann man mit genug Vorstellungskraft den Sonnenaufgang erahnen.

Macht aber nichts, da die Stimmung auf der gegenüberliegenden Seite den fehlenden Blick auf die Sonne gut kompensiert.

Zurück an der Hütte, hat sich die Erde so viel weiter gedreht, dass das rote Glühen den normalen Sonnenstrahlen gewichen ist.

Nach dem Frühstück und Rucksack packen geht es vorbei an einem der drei Bergseen hier oben. Klar und spiegelnd liegt er da.

Etwas weiter den anspruchsvollen Pfad hinauf zur Seescharte kommen auch die anderen beiden in Sicht. Damit der Weg gut zu finden ist, sind zum einen Wegweiser da und zum anderen markieren zusätzlich andere Wanderer die Route.

Die letzten Meter zu Scharte ähneln schon fast einem Klettersteig. Dies gilt für beide Seiten.

Auf der Südseite der Seescharte angekommen sehen wir bereits unser Tagesziel: Die Venet Gipelhütte. Nur ist bis dahin ein weiter Weg. Diese liegt auf der Bergkette über dem Inntal. Hier in dritter Reihe zu sehen.

Nach nicht mal 100 Metern abstieg bekommen wir einen Steinbock zu Gesicht.

Im oberen Drittel besteht der Weg aus losem Geröll mit ordentlicher Neigung. Das ein oder andere Mal kommt man schon ins Rutschen.

Auch geht es schon los, dass wir mehrere Bäche queren. Bei Zweien sehen wir sogar wie sie aus dem Fels entspringen. Bei der direkten Sonnenbestrahlung, welcher wir ausgesetzt sind, kann man sich an dem ein oder anderen Bach sehr gut abkühlen.

Wir machen es wie das Wasser und folgen dem Weg ins Tal.

Das zweite Drittel besteht aus Almwiesen und hat deutlich weniger Gefälle.

An der Oberloch Alm gönnen wir uns ein Kaltgetränk und füllen gleich noch unsere Flaschen auf.

Hier hat ein Steinrutsch sein Werk vollbracht. Immer wieder imposant zu sehen, welche Kräfte die Natur hat.

Das Wasserrauschen ist hier das bestimmende Geräusch.

Das letzte Drittel ist bestimmt von einem schmalen Pfad welcher sich entlang eines steilen Felshangs Richtung Zams im Inntal schlängelt.

Der Weg ist immer wieder mit kleinen Sitzgelegenheiten ausgestattet um sich gemütlich das Wolkenspiel anschauen zu können.

Der Pfad zieht sich deutlich länger als gedacht. Auf den letzten Metern ins Tal beginnt es zu tröpfeln, doch die Temperatur ist immer noch recht hoch.

Zwei witzige Kühe begrüßen uns in Zams.

Um zu unserem Quartier zu kommen nehmen wir die Seilbahn zur Hilfe. Es gibt dort eine Mittelstation, welche nicht häufig existiert. Die Gondel hält an einem Pfeiler und eine kleine Brücke wird händisch heruntergeklappt, damit die Passagiere aussteigen können. Hab ich vorher auch noch nie gesehen.

Oben im Hotel genießen wir das Abendessen mit Panoramablick. Dieser wird nur zeitweise von vorbeiziehenden Wolken getrübt. Auch ist ordentlich Wind, Regen und Gewitter mit von der Partie. Macht uns heute aber nichts mehr aus, da wir schon im Trockenen sind.

Die Route: Nach Zams

Ein langer Tag

Auf DAV Hütten wird früh aufgestanden. Frühstück gibt es ja auch nur von 6 bis 8 Uhr. Nachdem um 22 Uhr bereits Hüttenruhe ist, kann man auch deutlich leichter um die Zeit aus den Federn kommen. Warum auch immer schon die ersten sogar um 5 Uhr aufbrechen und Unruhe verbreiten. Wir bleiben trotzdem im Halbschlaf die Stunde noch liegen.

Das Bettenlager ist bereits leer als wir kurz nach 6 zum Frühstück aufbrechen.

Um 7 Uhr sind wir fertig geschnürt unterwegs. Vor uns sind ein paar Gruppen gestartet. Wahrscheinlich sieht es am Everest ähnlich aus.

Nach dem kurzen Anstieg zum Kamm erreichen wir die Grenze zu Tirol. Hier kann man in zwei Ländern gleichzeitig stehen Bzw. Sitzen.

Dann geht es viele Höhenmeter Berg ab. Erst etwas Alpiner, dann auf einer Forststraße.

Im Wanderführer steht, dass man einen Schlenker über Tirols längste Hängebrücke machen kann. Tina möchte diesen Weg nehmen. Interessiert mich auch, nur bin ich etwas skeptisch mit meiner leichten Höhenangst.

Man wächst mit seinen Herausforderungen und es klappt echt gut.

Klar schwankt die Brücke und es ist angenehmer sich links und rechts fest zu halten. Auch ohne Festhalten funktioniert es. Nur nicht in Kombination nach unten durch das Gitter zu schauen.

In Holzgau angekommen geht es Flach das Tal entlang nach Bach. Größtenteils in der Sonne genau zur Mittagszeit.

Im Abstieg und in Holzgau gibt es eine super Beschilderung. Kurz danach fehlen an manchen Stellen die Schilder komplett. Das liegt vermutlich daran, dass es ein Shuttle Taxi gibt welches einen direkt zum Einstieg zur nächsten Hütte, der Memminger Hütte bringt.

Nächstes Mal würde ich das Teilstück bis Bach mit dem Bus fahren. Die Strecke ist dort eher unspektakulär.

Ab Bach geht es ein Tal hinter, welches sich noch genug zieht. Nur leicht steigend, aber auch eher Monoton.

Irgendwelche Spaßvögel hatten lange Weile und haben alles mögliche mit Schildern versehen. So hat jede Kurve und jeder Brunnen seinen Namen.

Die Beschreibung im Reiseführer klingt kurzweilig, doch die Realität sieht anders aus. Jeder Kilometer zieht sich. Wir überlegen schon eines der Autos anzuhalten doch der Ehrgeiz siegt. Noch dazu sehen wir den markanten Seekogel, an wessen Rückseite sich die Memminger Hütte befindet.

Hier gibt der Reiseführer den Hinweis, dass Rucksäcke per Materialseilbahn zur Hütte befördert werden können. Das lässt uns hoffen. Ich sehe sogar eine fast leere Gondel nach oben rauschen, doch dummer Weise sind wir sieben Minuten zu spät. Das hätte im Reiseführer ruhig erwähnt werden können.

Ab nun gehen die Höhenmeter richtig los. Meine Stimmung hebt sich, trotz dessen wir unsere Rucksäcke selbst tragen. Das liegt an der Abwechslung des Weges und auch an der Umgebung um uns herum.

Auf halber Strecke zur Hütte gibt uns ein Bach nochmal die Gelegenheit uns abzukühlen.

Als wir endlich auf das Hochplateau kommen, sind wir beide überglücklich die 34 Kilometer geschafft zu haben.

So geht ein extrem langer und anstrengender Tag zu Ende.

Einfach mal Laufen

Rad fahren? Diese Woche nicht! Nein, diesmal steht der Urlaub ganz im Zeichen des Wanderns. Plan ist der E5. Dabei handelt es sich um einen Europäischen Fernwanderweg von der Bretagne an der Atlantik Küste nach Verona. Dieses Unterfangen würde aber mehrere Wochen dauern, weshalb nur ein Teilstück realisierbar ist. In dem Fall geht es von Oberstdorf nach Bozen.

Sicherlich fragt ihr euch wie ich plötzlich auf so eine Idee komme. Ganz einfach. Ab und zu ändern sich Lebensumstände. So auch bei mir. Mit meiner Freundin zusammen haben wir überlegt, was wir im gemeinsamen Urlaub machen wollen. Mauritius, Malediven, Nordkorea, Sibirien oder doch Libanon? Aktuell alles eher schwierig. Deshalb haben wir uns für etwas Entschieden was zum zeitlichen Rahmen passt und quasi vor der Haustüre ist. Eine Transalp zu Fuß. Bei der Route sind wir dann schnell auf den Klassiker Oberstdorf nach Meran gekommen. Der E5 verläuft oberhalb von Meran nach Bozen, weshalb wir uns dafür entschieden haben. So könnten wir, wenn uns die Art des Reisend gefallen hat, ab Bozen bis Verona weiter laufen.

Die Vorbereitung war kurz und intensiv. Am Wochenende vorher waren wir am Samstag am Hörnle und am Sonntag am Herzogstand. Besser als nichts. Auch die ersten 4 Unterkünfte sind bereits gebucht. Das Packen ist schon etwas schwieriger. Was nimmt man mit? Brauche ich das wirklich? Nachdem es meine erste Wochenwanderung ist, hab ich noch keine „vor“ Erfahrung. In Bozen kann ich euch dann berichten, was zu viel und was zu wenig war.

Mit dem Zug geht es nach Oberstdorf, dem Startpunkt unserer Wanderreise.

Geht ja schon mal gut los in Oberstdorf. Am Bahnhof gibt es keine Beschilderung. Deshalb geht es nach Gefühl. Zum Glück liegen wir Richtig. Kurz bevor wir den Ort verlassen gibt es dann doch noch den ersten Hinweis.

Danach geht es so gut wie nur gerade aus, aber halt auch ohne Beschilderung.

Am Christlessee machen wir unsere Mittagsrast.

Der klare Bergsee lädt zum Abkühlen ein. Es ist ein Bergsee und entsprechend ist auch seine Temperatur. Maximal im einstelligen Bereich. Da wird man Munter und die Haut brizelt ordentlich.

Es geht noch ein Stück weiter am Fluß leicht steigend Berg auf. Mittlerweile ist die Kemptner Hütte auch schon angeschrieben.

Das Tal wird enger. Ab der Talstation von der Material Seilbahn, welche unser heutiges Abendessen sicher schon hoch transportiert hat, wird es deutlich alpiner. Wir sind zwar schon auf über 1000 Meter Höhe, doch die Hütte liegt bei 1800 Metern.

Entlang der Schlucht zieht sich der Pfad nach oben. Hier sind wir etwas geschützter vor der Sonne, doch die Temperaturen sind immer noch deutlich über 20 Grad. Der Schweiß rinnt nur so von der Stirn. Womöglich hätten wir nochmal unseren Wasservorrat auffüllen sollen, doch zum Glück laufen wir ja entlang von einem reißenden Bach. Kurz bevor unsere Reserven aufgebraucht sind, kommt eine weiter Quelle zu dem Bach hinzu.

Mit bestem Wasser gestärkt machen wir uns an die letzte Stunde bis zur Hütte.

So konnten wir die Flora und Fauna viel besser genießen.

Noch besser wurde es, als wir die Hütte erblickten.

Zufrieden konnten wir die Abendliche Stimmung auf der Hütte genießen.

Abschied nehmen von der Insel und vom Urlaub

Heute geht es wieder zurück nach München. Der Flug ist erst um 21:10 Uhr geplant, weshalb der ganze Tag noch zur Verfügung steht. Da es ja auch Urlaub ist, gibt es eine lockere Ausrollrunde zum Cap Blanc. Dort mache ich einen Spaziergang am Strand und entspanne mich nochmal bei einer Hotstone Massage.

Das Meer ist zwar noch etwas frisch, für paar Minuten ist es schon warm genug. Die Sonne unterstützt den Trocknungsprozess hervorragend.

Zur Abwechslung gibt es heute Mittag geräucherten Lachs anstelle von Käse. Dieser ist quasi frisch aus dem Wasser.

Auch Sandstrand gibt es zur Genüge.

Eine schöne Woche geht zu Ende. So bleibt mir nur noch euch schöne Ostern zu wünschen. Bis hoffentlich bald.

Nochmal hoch hinaus

Der aufmerksame Mallorca Kenner hat sicherlich festgestellt, dass der Puig Major und Sa Calobra fehlen. Nachdem morgen nur noch ein halber Tag ist aufgrund der Rückreise, so bleibt nur heute für die Tour.

Die Runde ist gegen den Uhrzeigersinn geplant, sprich es geht über Inca hinauf zur Tankstelle. Diese hat anscheinend aufgrund der Energiewende umgestellt und serviert nur noch Essen und Trinken. Dann sind hier zukünftig vielleicht weniger Autos unterwegs was den Radfahrern doppelt zu gute kommt.

Leider ist der Abzweig zum Col de Reis gesperrt, weshalb Sa Calobra dieses Jahr ausfallen muss.

Hier auf Mallorca muss es richtig viel geschneit haben. Auf dem Weg zum Puig Major müssen ein paar Schneefelder durchquert werden.

Das hinterlässt Spuren an Fahrer und Material.

Der Embassament de Cuber (See am Puig Major) lädt ein zum verweilen. Da ist es einfach praktisch wenn man seine Brotzeit selbst dabei hat.

Vor der Abfahrt gibt es noch ein Foto nach Soller hinunter.

Heute ist sogar ein Abstecher zum Port de Soller mit drin.

Der Rückweg zur Unterkunft verläuft ohne weitere erwähnenswerte Vorkommnisse.

Zum letzten Abend gibt es ein Buffet mit gegrilltem Fisch. B

San Salvador, was sonst

Ein weiterer Klassiker fehlt noch. Nachdem gestern Berge auf dem Programm waren, ist es heute wieder Flacher. Da bietet sich San Salvador perfekt an.

Die Variante über Santanyi und Portocolom hat mir letztes Jahr so gut gefallen, dass ich die Runde Heuer identisch fahre. Heute tangiert mich auch kein Triathlon, so wie letztes Jahr.

Man sieht den San Salvador schon von weitem.

Bei der Auffahrt habe ich freie Fahrt. Diese ist nur etwas flacher und kürzer geworden. Oder ich bin einfach so gut in Form 😉

Zurück geht es über Felanitx, Porreres und Llucmajor nach Arenal. Unterwegs sehe ich schön geschmückte Sträucher welche bereits für Ostern dekoriert sind.

In Llucmajor gibt es noch einen kurzen Einkehrschwung und einen ratsch mit den Hausherren und Damen.

Zurück in der Unterkunft gibt es feinen Rotbarsch zum Abendessen.