Anreise und Einrollen

Der Zeitraum für die Reise stand schon länger fest. Beim Ziel waren wir uns nur bedingt sicher. Die Französischen Alpen waren unser Favorit und ist dann auch das Ziel geworden.

Der Mont Ventoux ist eines der Hauptziele. Nur benötigt man fast 1000 Kilometer Anfahrt. Auf zwei Tage verteilt und ausnahmsweise mit dem Auto 😉 ist es halb so wild.

Am Nachmittag des zweiten Tages konnten wir uns einen ersten Eindruck vom Mont Ventoux verschaffen.

Den Col de la Madlein haben wir mal eben mit genommen. Ist aber eh nur der kleine Bruder vom 150 Kilometer nördlichen Namensvetter gewesen.

Auch haben wir doch noch vor Ort die Stempelkarte für den Club der Verrückten bekommen. Das ist für morgen geplant. Ich bin schon gespannt.

Das Kolosseum

Während des Frühstücks regnet es, doch zum Start haben wir wieder strahlend blauen Himmel.

Ein komplett untypischer Startpunkt für eine Quäldich Etappe. Es geht Bergab und das ganze 15 Kilometer. Unsere Übernachtung war auf 1600 Metern. Ein klassischer Wintersport Ort, hauptsächlich bestehend aus Hotels. So weit südlich hätte ich das gar nicht vermutet.

In flacherem Gelände angekommen, müssen wir für den zweiten Platten in unserer Gruppe anhalten. Den ersten hatten wir schon in Mittenwald. Ab da sind wir trotz extremer Straßenbedingungen verschont geblieben.

Laut Jan wurden 40 Schläuche und 23 Mäntel aus dem Serviceauto benötigt. Siehe hier: Facebook Link

Mit vereinten Kräften war der Defekt schnell behoben und es ging weiter.

Entlang eines schönen Tales ging es weiter Flußaufwärts. Wir haben es sogar mal geschafft ein Gruppenfoto zu machen.

Mit der Getränkepause wechseln wir in ein anderes Tal. Diesmal geht es Abwärts.

Nach der Mittagspause kommen wir zügig zu Vororten von Rom. Fließend geht es über in die Stadt. Ein richtiges Ortsschild hab ich keines gesehen.

An dieser Stelle muss noch ein Punkt festgehalten werden, welchen ich die letzten Etappen über nicht geschafft habe einzubauen. Zwischen den Alpen und dem Apennin meinte jemand, als es mal wieder hieß „Gruppe 1, hepp“, was so viel bedeutet es geht weiter, dass „Gruppe 1“ so unpersönlich wäre. Kurz vorher meinte jemand anderes, dass wir die Geilsten wären. Die Geilsten, hepp? Das klang nicht ganz so flüssig. Gruppe Geil, hepp. Das kann man lassen. So schnell kommt man zu einem witzigen inoffizellen Namen.

Dafür sind wir am Kolosseum angekommen. Das Ziel ist erreicht mit einem imposanten Gebäude am Ende der Tour.

Wieder einmal ist eine sehr schöne Radtour zuende gegangen. Meine persönlichen Highlights waren Monte Grappa, Urbino und Norcia. Es war schön viele Bekannte wieder zu sehen und auch neue Leute kennen zu lernen. Es war sicher nicht meine letzte Quäldich Radreise. Ein großer Dank geht an das gesamte Team welches diesen unvergesslichen Urlaub möglich gemacht hat.

Auch großen Respekt an alle Mitfahrer. 1320 Kilometer mit 22000 Höhenmeter in 10 Tagen ist nicht ohne. Besonders stark ist was Gruppe 4 geleistet hat. Sie hatten manchmal nur 30 Minuten zwischen Ankunft im Hotel und Abendessen. Da wird die Regenerationsphase deutlich kürzer.

 

Bei uns in der Gruppe war Thomas der Rasende Reporter vom RBB. Er hat eine 15 Minuten Reportage von der Reise gemacht. Hier der Link zum anhören: https://www.inforadio.de/podcast/feeds/abseits/abseits.html

Essen, schlafen, Rad fahren

Auch mehrere kurze Sequenzen wurden produziert:

Auch gibt es den offiziellen Berichte auf Quaeldich.de: https://rennradreisen.quaeldich.de/grand-tours/garmisch-rom/blog/

 

Kürzer

Um es mit Jan s Worten auszudrücken: Gestern war es Episch. Heute ist dafür eher so etwas wie ein Ruhetag. Wir starten deshalb erst um 9 Uhr und nicht um 8:30. Auch die Startreihenfolge der Gruppen wurde umgedreht. Sprich 4 startet als erstes und 1 als letztes. Ich bin in Gruppe 1. Das ist die schnelle Gruppe Bzw. diejenige welche die sonst Pionierarbeit leisten darf.

Sammelpunkt ist am Restaurant, wo wir unser gemeinsames Abendessen hatten. Nachdem wir auf sechs verschiedene Hotels aufgeteilt sind, braucht es eine gemeinsame Anlaufstelle.

Gut gelaunt geht es das Tal hinauf. Wie sollte es auch anders sein.

Bis zur Mittagspause bleibt vorne das große Blatt drauf. Auch Berg auf. Kommt davon wenn man anhand des Höhenprofils die Steigungen als Rollerberge ab tut.

Die wellige Landschaft versuchen wir gemeinsam als Gruppe zu fahren. Es kommt immer wieder das Wort „kürzer“, was so viel heißt etwas langsamer zu fahren. Die Ansage wird aber nicht immer umgesetzt. Hat auch die letzten Tage eher selten funktioniert.

Bei der Mittagspause meint jemand: Warum immer kürzer? Die Etappe ist doch eh kurz.

Am Nachmittag gibt es nochmal einen richtigen Berg, welcher bis 1900 Meter hoch geht.

Runter geht es nur sehr kurz, da wir in einem Skiort auf 1600 Höhenmetern untergebracht sind.

Morgen geht es schon nach Rom, aber vorher wird nochmal geschlafen.

Kurze Etappe

Norcia, eine Erdbeben Region

Heute gibt es mehr Bilder als Text 😉

Der erste Berg läuft super, aber die Straße ist sehr bescheiden. Ein guter Feldweg wäre besser gewesen.

Gestern wurde bereits angekündigt, dass Gruppe 1 in welcher ich bin, mal wieder Pionier Arbeit leisten darf.

Ja, wir mussten umdrehen.

Bereits auf dem Weg waren einige Ortschaften vom Erdbeben vor paar Jahren verwüstet und mit temporären Häusern notdürftig ersetzt worden.

Immer noch ist einiges im wieder aufbau. Echter Wahnsinn was so eine Naturkatastrophe anrichten kann.

Nach Norcia

Die Hallen von Moria

Gestern Pantani, heute Herr der Ringe. So ist immer was geboten.

Ich bin immer noch begeistert von Urbino.

Gestern Abend sind wir noch etwas durch den Ort gelaufen und haben uns noch Eis als Nachspeise besorgt. Es war für 23 Uhr mitten unter der Woche noch richtig viel los.

Bei sehr gutem Wetter geht es los.

Von weitem sticht mir ein Berg ins Auge. Vermutlich geht dort die Stichstraße hinauf:

Tatsächlich fahren wir dort hinauf, doch vorher geht es durch ein Tal auf die andere Seite.

Kurzer Getränkstopp und ab in den Berg. Die Straße schlängelt sich an den Berg geschmiegt mit angenehmer Steigung hinauf auf den Monte Nerone bis zu den Antennen.

Zurück von dem Abzweig, gibt es Mittagessen. Die meisten Höhenmeter sind schon geschafft. Drei Anstiege mit um die 200 Höhenmeter stehen noch an.

Vorne im Feld verpassen sie den Abzweig zum ersten Hügel, was mir die Zeit für ein Foto gibt.

Ja es geht nach Moria. Gimli schwärmt immer davon. Heute kann ich mir selbst ein Bild davon machen.

Ich hatte mir tatsächlich etwas anderes Vorgestellt, aber vermutlich sind es zwei unterschiedliche Morias 😉

Auf dem mittleren Anstieg wartet nochmal ein Highlight auf uns. Bei der Nachmittagspause werden gekühlte Getränke gereicht. Danke an unseren Waterboy.

Monte Nerone und die Hallen von Moria

Auf den Spuren von Pantani

Diese beziehen sich nur auf sein Trainingsgebiet und nicht auf seinen Drogenkonsum.

Gestern wurde die gemütliche Beisammensein Runde bereits um 23 Uhr beendet. Viele machten sich sorgen vor dem Pantani Berg. Mehr schlafen ist nicht so verkehrt, so bekommen wir mehr Regeneration.

Los geht es wie gewohnt, gleich Berg auf. Es ist zu unserem Vorteil nicht all zu Steil. Dadurch ist ein warm fahren möglich. Doch nach 6 Kilometern wartet erst mal eine Kletterpassage. Sind wir ja bereits gewohnt.

Diesen Erdrutsch konnten wir ohne Probleme überwinden. Wir mussten nicht umkehren und konnten danach die Route fort setzen.

Bei diesem Roma muss es sich um eines handeln, welches nicht unser Ziel ist. Was würden wir sonst die nächsten 4 Tage machen?

Carpegna ist unser Zwischenziel. Von dort geht der Anstieg zum Monte Carpegna hinauf, welches der Trainingsberg von Pantani gewesen ist.

Auf der Straße steht mehrfach „il Carpegna mi basta“, was zu deutsch so viel bedeutet „Mir reicht der Carpegna (als Trainingsberg)“.

Der Berg sah auf dem Papier steiler aus, als er tatsächlich war. Ich möchte nur an den Mortirolo erinnern. Dieser war länger und steiler.

Über nicht allzu gute Straßen ging es weiter zu unserem Etappenziel in Urbino. Ein sehr schöne Bergstadt, angelehnt an den Stil von San Marino.

Carpegna

Heimspiel

In der Früh gibt es paar Tropfen vom Himmel. Zum Start wurden diese pünktlich abgestellt. Paar Straßen waren noch nass, aber bei den warmen Temperaturen machte das Spritzwasser nicht wirklich etwas aus.

Bis zu den Bergen waren es noch einige Kilometer flach.

Richtige Abwechslung gab es erst am Nachmittag. Da radelten wir in ein mir bekanntes Gebiet. Die Gegend um Cesenatico. Genauer gesagt die Berge vom NoveColli. Aus der Ferne war Bertinoro, der erste von neun Hügeln, zu sehen, doch ließen wir ihn Links liegen.

Die Anfahrt war etwas ungewohnt, weshalb ich etwas gebraucht habe, bis ich die Rennstrecke zum zweiten Buckel erkannt habe.

Nachdem ich diesen Teil der Strecke schon über 15 mal gefahren bin, war ein gewisser Heimvorteil vorhanden. Am Anstieg bin ich ans Limit gegangen um die Zeit mit dem Rennen zu vergleichen. Eine knappe Minute war ich schneller. Allerdings sollte man sich im Rennen die Kräfte so einteilen, damit man die nachfolgenden sieben Hügel auch noch fahren kann.

Bis zum Anfang von Berg Nummer 3 überschneiden sich die Strecken. Danach beginnt gefühltes Neuland.

Es kann sein, dass ich dort schon mal lang gefahren bin, aber es ist mir nicht in Erinnerung geblieben.

Ein weiter Buckel trennt uns vom Hotel. Doch auch diesen erklimmen wir. Bei mir etwas langsamer, da ich den Anstieg davor ordentlich gedrückt habe, aber man kann nicht nur Vollgas auf so einer Tour geben. Noch dazu kam eine schwüle Hitze, welche uns zusätzlich schwitzen lies.

Den Anstieg können wir uns auf jeden Fall mal merken für unseren nächsten Cesenatico Aufenthalt.

Heimspiel

Flachetappe, oben wird gewartet

Unten am Monte Grappa sind die Alpen zu Ende. Bis zum Apennin sind es noch paar Kilometer, welche flach verlaufen.

Nach wenigen Kilometern kommen wir in eine ähnliche Situation wie gestern. Die Straße auf welcher die Strecke geplant war ist gesperrt.

Eine Umfahrung ist schnell gefunden und nicht allzu weit.

Zielstrebig steuern wir auf eine der wenigen Erhebungen in der Po Ebene zu.

Diese kleine Erhebung ist Steil aber kurz. Oben wird auf alle unserer Gruppe gewartet. Direkt in der Abfahrt ist Mittagspause. Danach läuft es weiter flach dahin.

Ein Wegweiser leitet uns nach Adria. Mein Gedanke war erst das Meer. Weit gefehlt. Es war der Ort unserer Getränkepause.

Kurz darauf ging es über den Po.

Heute Abend wartet kein Hotel auf uns, sondern eine Ferienanlage direkt an der Adriaküste. Mit den Füßen geht es ins Wasser. Manche springen gleich mit Radhose rein.

Ich kühl mich lieber noch im Pool etwas ab.

Oben wird gewartet

Monte Grappa auf Umwegen

Ein Bergpanorama begrüßt uns bereits am Morgen.

Nach Quäldich Manier geht es nach dem Frühstück erst mal Berg auf. Der Passo Giau wartet auf uns. Schnell ist der erste Anstieg geschafft.

Das Rad welche hier normaler Weise im Wind hängt hat anscheinend noch Winterschlaf.

Nach einer sehr kurzen Pause ruf schon die Abfahrt.

Auf der geplanten Strecke ist ein Hinweis, dass die Straße in 1,7 Kilometern gesperrt ist. Wir rollen weiter. Paar Höhenmeter tiefer sind Beton Palisaden quer über die Straße gebaut. Ein Scoutingtrupp prüft kurz ob die Strecke tatsächlich unpassierbar ist. Es liegen Steine und Bäume im Weg. Ein passieren ist nicht möglich.

Ein Stück zurück Berg auf und diese Schlucht umfahren. Bei der Umfahrung sehen wir auch den Grund. Um Alleghe muss ein Sturm gewütet haben. Sehr viele Bäume liegen umgeknickt kreuz und quer.

Es geht auf der identischen Strecke, der letztjährigen Multicycle Tours Transalp, Tal abwärts.

Sehr zügig kommen wir voran. In einer Umfahrung der Hauptstraße müssen wir Abrupt anhalten. Vor. Uns liegt viel Holz auf der Straße. Ein bereits vorhandener Pfad lässt vermuten, dass man durch kommt.

Die Bäume sind überquert. Ein kurzes Stück fahren. Eine Sand/Stein Moräne versperrt uns die Weiterfahrt.

Auch diese lässt sich ohne große Probleme bewältigen. Erneut ein paar Meter im Sattel.

Hier ist dann doch Schluss.

Einen Teil klettere ich am Hang entlang, aber es macht keinen Sinn mit der Gruppe und den Rädern dieses Hindernis zu überwinden. Auch wenn wir auf der anderen Seite jemanden gesehen haben, dem es genau so geht, kehren wir um und fahren auf der Hauptstraße weiter.

Weiter unten im Tal trennt sich die bekannte Strecke von unserer heutigen und ich befahre Neuland.

Leider gibt es in der landschaftlich schönen Schlucht einen Unfall in unserer Gruppe. Vor mir stürzt jemand und eine andere hat keine Chance auszuweichen und kommt auch zu Fall. Irgendwie schaffe ich daran vorbei zu navigieren. Zum Glück sind es nur Hautabschürfungen und keine Brüche. Gute Besserung an beide Teilnehmer. Das eine Rad hat richtig was abbekommen. Ein weiter fahren ist nicht möglich. Wir warten bis er von unserem Supportcar abgeholt werden kann.

In der Zwischenzeit sind zwei Gruppen von uns vorbei gefahren. Allerdings hat sich die Reihenfolge durch die zwei Sackgassen eh schon geändert.

Im Vergleich zu den ersten beiden Tagen kommen wir mit 13:30-14 Uhr spät beim Mittagessen an. Durch den Gruppenmix, finden sich die Gruppe zeitlich nah beieinander zum Essen ein. Vom Restaurant wird diese Herausforderung aber gut gemeistert.

Weiter geht es zum Monte Grappa.

Als Schlusslicht unserer Gruppe kurbel ich mit angenehmen Tempo dort hinauf.

Der Anstieg beträgt über 1500 Höhenmeter. Auf halber Höhe gibt es bei sehr warmen Temperaturen die Getränkepause.

Es gab keine Fernsicht, ansonsten hätten wir vielleicht den ersten Blick auf das Meer erhaschen können.

Erst nach 18 Uhr waren wir im Hotel. Die anderen Gruppen waren noch unterwegs. Durch diesen Umstand wurde das Abendessen nach hinten verlegt. Erst gab es Pasta und dann noch einen sensationellen Hauptgang.

Der Tag war extrem lange und etwas chaotisch. Der Monte Grappa hat, aber alles entschädigt. Dort oben war es einfach klasse. Mit den Radschuhen sind wir heute mehr als genug gewandert, aber dort oben kann man noch viel anschauen was nur zu Fuß erreichbar ist.

Hier die Umwege auf der Karte: Monte Grappa auf Umwegen

Ab in die Dolomiten

In der Nacht haben paar Jugendliche irgendetwas unten auf der Straße gefeiert. Auch war einiges an Lieferanten und Straßenreinigungsdienst zugange. So war es ein eher unruhigerer Schlaf.

Viel warm fahren war heute nicht möglich. Es ging schnell in den Anstieg zum Würzjoch.

Schnell steigen die Höhenmeter.

Eine Zeit lang schaffe ich es das Tempo zu halten. Doch sie sind etwas zu stark. An der ersten Pause Station wird eh wieder zusammen gewartet.

Der Anstieg unterteilt sich in drei Zacken. Am ersten wartet unser Service Wagen. Bei den anderen beiden merke ich, dass ich fast zu viel Kraft in dem ersten Teil gebraucht habe. Nicht ganz so schnell weiter rollen, dann klappt es schon.

Unten am Würzjoch gibt es unsere mittägliche Pasta Pause.

Weiter geht es zum Passo Valparola.

Den Versorgungsstand nach dem Pass lassen wir aus. Es geht eh nur noch Berg ab zum Hotel.

Wir waren dort so früh, dass noch nicht mal unser Gepäck da war. Wir nutzten die Zeit eine kühle Erfrischung zu uns zu nehmen und das Bergpanorama in der Sonne zu genießen.

Es war ein toller Tag im Sattel. Ich freue mich schon auf morgen.

Ab in die Dolomiten