Auf den Spuren der Tour

Der erste Blick nach dem Aufstehen aus dem Fenster ist sehr düster. Es ist fast noch dunkel und grau in grau. In der Nacht hat es geregnet, die Straßen sind noch Nass. Auch bis zu unserem Start klart es nicht auf.

Also erst mal mit Armlingen bzw. mit entsprechender Kleidung starten.

Es sind nur zwei Teilnehmer in Gruppe 1 gemeldet. Deshalb kommt der klassische Aufruf, wer noch upgraden möchte. In Summe waren es dann doch 4 Teilnehmer.

Bis zur Verpflegung sind es hügelige 70 Kilometer. Diese führen überwiegend über kleine Nebenstraßen. Nur durch Tarbes und ein kleines Stück auf der Hälfte bis zur Mittagspause führen uns über größere Hauptstraßen.

Das Buffet ist sehr ausladend. Bei Quäldich hat jeder Helfer seine Freiheiten die Mittagspause vorzubereiten wie er bzw. sie das möchte.

Kurz nach der Pause geht es in den Hauptanstieg des Tages, den Col de Bales. Gestern ist die Tour hier drüber gerauscht und heute sind wir dran. Anders herum wie in Nizza.

Der Herbst kommt hier anscheinend früher. Ob es an der südlicheren Lage oder an der Höhe liegt, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall ist die Herbstfärbung in vollem Gange.

Wie unser Reiseleiter bereits vermutet hat, sind wir am Pass und auch schon kurz davor, direkt in den Wolken. Oder zählt das dann als Nebel. Wie auch immer, unsere Sicht ist sehr stark eingeschränkt. Nur auf der Straße können wir die Anfeuerungstexte für die Fahrer der Tour lesen.

Zwischenzeitlich konnte man die Sonne erahnen. Für eine Weile dachte ich, dass oben sogar blauer Himmel ist, doch leider Fehlanzeige.

Oben am Pass heißt es alles anziehen, was man dabei hat. Es geht knapp 25 Kilometer runter zum Hotel.

Die Sicht wird unterhalb der Wolken wieder besser und offenbart die schöne Landschaft um uns herum.

Wir kommen durch ein paar kleine Dörfer, doch die Abfahrt ist zu schnell um Fotos zu machen.

In Bagnères-de-Luchon erreichen wir unser Etappenziel.

Trotz der dunklen Wolken über uns oder der Wolken welche wir durchquert haben, sind wir weitestgehend trocken geblieben. Das meiste Wasser kam von der Straße oder auch vom Vordermann. Sprich wir sind trotz weniger guter Vorhersage trocken geblieben. Es wäre schön, wenn wir damit unseren Regentag für diese Woche schon erledigt hätten. Für morgen ist mehr Sonne angesagt, doch wir werden sehe was das Wetter macht.

Auf den Spuren der Tour

Warm fahren auf dem Prolog

Freitag Abend um 23 Uhr in Freiburg fährt der Bus ab. Vorher muss man erst mal nach Freiburg kommen. Doch das ist vom Verkehr her überhaupt kein Problem.

Die Nacht im Bus ist solala. Ein bisschen kann ich schlafen, doch top fit ist man danach nicht. Je näher wir unserem Zielort kommen, umso präsenter ist die Tour de France. Neben unserem Bus rauschen mehrere Tour Fahrzeuge vorbei. An den langsameren LKW s zieht unser Bus vorbei. So kommen wir an zwei Küchentrucks der Teams vorbei.

Schon interessant, was so parallel zur Tour im Hintergrund unterwegs ist.

Kurz nach Mittag erreichen wir unser Starthotel. Für alle früh Ankömmlinge ist eine Prolog Etappe geplant. Diese nimmt der Großteil der Busmitfahrer in Anspruch.

Ganz gemütlich rollen wir in die Pyrenäen und sammeln einen ersten Pass der schon ordentlich Steil ist für den Anfang ist. 15 Prozent haben es einfach in sich.

Nach dem Pass ist es erneut ein gemütliches zurück Rollen. Zwar etwas schneller, da die meisten von uns die Zielankunft der Tour sehen wollen, aber wie gesagt hält es sich im Rahmen.

Gemütlich schauen wir gemeinsam das heutige Tourfinale an bevor es zum duschen geht.

Später wird es dann um 20 Uhr noch den offiziellen Teil mit Abendessen und Begrüßung geben. Doch jetzt ist erst noch Freizeit und entspannen angesagt.

Pünktlich zum Tour Auftakt

Dank der Passjagt auf Quäldich wird die Abschlusstour sehr spontan umgeplant. Somit fahren wir exact die Strecke wie vor zwei Jahren. Es wäre ein leichtes zu sagen man nimmt diesen Bericht (Letzter Tag von Freiburg nach Nizza) und der Eintrag ist fertig. Dafür ist aber doch zu viel passiert. Wer die Landschaftsbilder mit Sonne haben möchte, muss auf jeden Fall ausweichen. Davon gab es eher wenig. Die Straßen sind beim Start noch Nass und es gibt auch ein paar Tropfen.

Der Himmel lässt uns hoffen auf gutes Wetter.

Bis zum ersten Pass hat es so gut wie gar nicht getröpfelt. Man hätte die Tropfen fast schon suchen müssen.

Der umgeplante Teil hält für uns auch viele tolle Stellen bereit. Ich behaupte einfach mal, dass auf dem ursprünglichen Weg was gefehlt hätte.

Am Col de Bleine ist unser letztes Mittagsbuffet aufgebaut.

Zu dem Zeitpunkt haben wir die meisten Höhenmeter geschafft für den Tag. Über etwas gebuckel nehmen wir noch paar Pässe mit.

Kurz vor dem letzten Pass der Woche setzt Regen ein.

Es bleibt dieses Mal nicht nur bei paar Tropfen sondern es entwickeln sich richtige Sturzfluten mit Gewitter. Es ist so viel, dass wir uns in der Abfahrt eine Einkehr Möglichkeit suchen. Mit Tee, Tart und (Hand)Trockner versuchen wir uns aufzuwärmen und trocken zu bekommen.

Nach einiger Zeit lässt der Regen nach. Man könnte sogar behaupten, dass es aufgehört hat. Wir fahren weiter. Das Spritzwasser ist trotzdem noch da.

Ab und zu nieselt es mal mehr und mal weniger. Da wir eh Nass sind macht es nichts mehr aus. Und so haben wir ein perfektes Timing um zum Grand Depart zu kommen.

Nur wenige Minuten nach dem erreichen des Hotels kommen die Profis auf ihrer ersten Runde direkt bei uns vorbei.

Danach ist erst mal warm duschen angesagt. Einen Teil der Tour können wir im Tv verfolgen, bis sie nochmal vorbei ziehen und wie erneut an der Straße stehen.

Es ist echt ein Wahnsinn was dieser Tour Tross umfasst. Nicht nur was an unnötigen Autos mit fährt, sondern auch wie viele Leute bei uns im Hotel sind, welche die Tour unterstützen/ begleiten.

Nachdem die meisten noch eine Anschlussnacht gebucht haben, gibt es so was wie einen Abschlussabend, wo man sich nochmal über die tolle und zu schnell vergangene Woche unterhalten kann.

Nach dem Frühstück verabschieden sich die meisten. Nachdem mein Flug erst am Abend startet hab ich noch den ganzen Tag.

Im Radraum bemerke ich einen Platten bei meinem Hinterrad. Beim Versuch runter zu schalten um das Rad raus zu bekommen bewahrheitet sich meine Befürchtung. Der Schaltzug für hinten hat sich immer mehr im Schaltgriff aufgespleist und wäre vermutlich auch irgendwann gerissen. So hab ich diesen Defekt auch gleich noch mit behoben. Gut, dass so was in der Guideausrüstung mit dabei ist.

Nach Nizza möchte ich nicht unbedingt. Deshalb fahre ich mit einem anderen noch verbleibenden Teilnehmer zu einer anderen Stelle wo nochmal die Tour zu sehen ist.

Nicht nur Autos sind dabei. Auch eine Flugstaffel von fünf Helikoptern ist mit dabei.

So war es ein gemütlicher Ausklang der Woche und ein guter Einstieg für mich als Guide. Danke an alle Teilnehmer, die es mir leicht gemacht haben.

Das Dach der Tour

Gruppe zwei hat sich heute morgen tatsächlich am Start vorgedrängelt. Doch wir haben gleich darauf reagiert und die Stadtrundfahrt abgekürzt. Diese wurde bereits gestern Abend von den meisten zu Fuß bewältigt. Ja, Barcelonnette lohnt sich anzuschauen.

Somit waren wir vor Gruppe 2 ohne dass sie es mitbekommen haben.

Nach knappen 10 Kilometern einrollen, geht es in 22 Kilometer Anstieg.

Die Auffahrt zur Cime de la Bonette hat zwischendurch immer mal wieder flachere Stücke, wo man leichter kurbeln kann.

Je weiter wir nach oben kommen, umso mehr bläst der Wind. Dadurch, dass immer mehr Wolken aufziehen, wird es auch frischer.

Von letztem Jahr, wo ich meine Erstbefahrung hatte, kann ich mich noch an ein Fort des Militärs erinnern. Es ist von unten erst sichtbar, als man schon kurz davor ist.

Einen knappen Kilometer danach kommt der Pass und der Gipfel in Sicht.

Von der geplanten Wanderung die letzten 60 Höhenmeter auf den Gipfel wird nichts, da der Wind so ekelhaft kalt ist, dass die Devise lautet „Foto, dann kurz was anziehen und schnell weiter“.

In der Abfahrt bläst der Wind in Böen, dass ich lieber langsam fahre.

Im oberen Teil sehen wir ein paar Geier (Bestimmung der Vogelart ohne Gewähr) in dem thermischen Aufwind kreisen. Vermutlich eher wegen den Schafen als wegen uns Radfahren.

Von letztem Mal weiß ich noch, dass eine alte Militärische Siedlung kommt, welche ich vor die Linse nehmen möchte.

Zwei Kehren weiter unten wartet ein Teilnehmer auf mich mit einem Plattfuß. So kommt das von mir mitgeschleppte Equipment auch mal zum Einsatz.

Bis zur Mittagspause geht es stetig nach unten. Die Pause ist nur wenige Meter von dem Restaurant entfernt, welches Benny und ich vor einem Jahr angesteuert haben.

Wir folgen weiter dem La Tinée Tal. Der Gegenwind bremst uns etwas aus, doch mit der gemeinsamen Gruppenleistung ist es durchaus machbar. Ein kurzes Stück bewegen wir uns sogar auf der Tour de France Strecke, welche am Wochenende beginnt. Es sind schon Informationsschilder angebracht.

Doch dann biegen wir in einen weiteren Anstieg des Tages, dem Col de la Sinne, ab. Ein Berg, welcher auf der Quäldich Seite noch nicht mit Steigungsangaben beschrieben ist. Das wird sich mit heute sicher ändern.

Durch eine angenehme Steigung gewinnen wir schnell an Höhe. Teils mit Rückenwind welcher uns davor gebremst hatte.

Kurz vor dem Pass bei Ilonse, einem kleinen Bergdorf, macht sich der erste Donner bemerkbar. Anstelle einer Pause fahren wir lieber weiter. Ab 16 Uhr sind Gewitter angesagt, da ist es besser schon wieder im Tal zu sein.

Auf einer sehr schmalen Straße mit vielen engen Kurven geht es ins Tal. Eine Kehrmaschine könnte hier gute Arbeit verrichten. Damit nichts passiert kommt die Bremse mehr zum Einsatz.

Wir kommen im unteren Drittel der Canyoning Strecke von gestern auf eine zweispurige Straße. Von dort wird Tempo aufgenommen. Erst noch weiter runter und dann mit Rückenwind das Tal wieder rauf. Der Wind dreht genau im Zielort. Die 120 Watt mehr trete ich gerne. Direkt vor dem Hotel fängt es zum tröpfeln an. Perfektes Timing. Vor allem ist es nicht nur Regen, sondern Hagel und Gewitter.

Die anderen beiden Gruppen triff der Regen noch. Aber alle kommen gesund und mit guter Laune an.

Zum Abendessen ist alles wieder vorbei. Das ist gut, da es das Essen nicht im Hotel gibt, sondern auf der anderen Straßenseite.

Wie es für morgen vom Wetter her aussieht bleibt spannend. Ändern können wir es eh nicht.

Das Dach der Tour

Canyoning

Meine Gruppe ist heute weniger als halb so groß. Mit den drei verbliebenen kommen wir gut voran.

Knapp 30 Kilometer Abfahrt. Nach 10 Kilometern kommen wir auf die Straße welche wir bereits vor zwei Jahren bei Freiburg-Nizza genommen hatten.

Dann geht es Links rein in die Cians Schlucht.

Wie ich heute Abend erfahren habe werden wir morgen diese Strecke runter fahren.

Der Fels wechselt die Farbe auf Rot. So wie auch im Canyon Land in Utah.

Von der Landschaft her sind die Schönsten Abschnitte die Tunnel Umfahrungen.

Nachdem wir pünktlich zur Mittagszeit am Col de Valberg sind, gönnen wir uns einen Snack.

Das Passschild entdecke ich durch Zufall vor der rasanten Abfahrt. Ansonsten besteht der Pass aus Ski Bettenburgen, was ich nicht ganz so reizvoll finde.

Als zweiter Pass war dann der Col de la Cayolle zu fahren. War echt schön auch den Südaufstieg kennen zu lernen.

So landeten wir in Barcelonnette, wo wir bereits gestern kurz durchgefahren sind.

Um die Speicher im Körper aufzufüllen, kommt am Abend so ein Stück Fleisch ganz recht.

Canyoning

Extra Meter für die Eins

Heute morgen dachte ich, dass ich eigentlich den Bericht von vor zwei Jahren und zwei Tagen nutzen kann. Da waren wir in Guillestre im gleichen Hotel und es gab das gleiche Menü.

Bis Barcelonnette hat es funktioniert. Nur hab ich danach den Col de la Cayolle und den Col d’Allos verwechselt. Die liegen auch direkt nebeneinander. Wir nehmen letzteren. Macht auch Sinn mit A anzufangen. C ist dann morgen dran.

Vor ziemlich genau einem Jahr bin ich den Allos das erste Mal gefahren. Er ist immer noch super schön zu kurbeln.

Auf halber Höhe wartet unser Service Fahrzeug.

Mit vollen Mägen nehmen wir gemeinsam den zweiten Teil in Angriff.

Auch sieht man schon wo unsere morgige Tour runter kommt (Tal in der Bildmitte) und es übermorgen weiter zum Dach der Tour geht (rechte Bergspitze).

Oben am Pass bläßt ein ordentlicher Wind. Die Schafe haben sich deshalb schon in Formation aufgestellt.

Kurzes Passbild und es geht 20 Kilometer runter nach Allos.

Dort gibt es eine Kaffeepause. Von da aus geht es immer noch weiter runter. Im vorbeiflug kommen wir durch Colmars. Ein altes Fort. Dort hätten wir die Pause machen sollen. Nur wie soll man es vorher wissen? Bei dem Tempo halte ich lieber den Lenker fest, anstelle ein Foto zu knipsen. Ich versuche mir den Ort zu merken und nochmal her zu kommen.

Nach über 30 Kilometern Abfahrt kommt der letzte Anstieg für heute. Mein Französisch ist nicht existent. Was ich aber erkennen kann ist, dass dieser Pass für LKW gesperrt ist. Wir fahren mal drauf los.

Wie schon das ein oder andere Mal vorgekommen, hat die Gruppe 1 den Pionier Charakter. Nach 5 Kilometern des Roller Bergs kommt eine Baustelle. Einer der Teilnehmer fragt ob wir durch dürfen. Es wird strickt abgelehnt. Erst ab 17:15 Uhr ist hier frei. Wir haben es aber erst 15:45 Uhr. Eineinhalb Stunden zu warten ist auch nichts. Also erst mal die anderen Gruppen informieren. Ohne den Alternativweg zu prüfen, fahren wir zurück um den Umleitungsschildern zu folgen. Unser Begleitfahrzeug hat diesen Weg bereits eingeschlagen.

Wir treffen uns zum beratschlagen. Der Umweg ist lange und über eine verkehrsreiche Straße. Die anderen beiden Optionen sind eine Strecke über einen Weg welcher eventuell fahrbar ist oder zurück und doch noch den Pass wie geplant nehmen, da es dann von der Zeit passen müsste. Nochmal die anderen Gruppen informiert und dann die beiden letzt genannten Varianten angefahren. Der potenzielle Weg entpuppte sich als schmale und steile Schotterstraße. Somit blieb nur noch die Option den ursprünglichen Weg zu nehmen. Diesmal war der Weg frei bzw. durch eine Ampelschaltung geregelt.

Es war die richtige Entscheidung. So hatten wir eine Wahnsinns Abfahrt nach Annot.

Dieses Örtchen kann ich nur empfehlen. Es hat verwinkelte Gassen mit Brunnen und Bachläufen. Echt toll. Auch im das Abendessen im Hotel samt dessen Personal war hervorragend. Doch morgen geht es schon wieder weiter. So ist die Reise nun mal geplant.

Extra Meter Für Die Eins

Dritthöchster Pass der Alpen

Gestern beim Abendessen zwischen dem zweiten und dritten Gang erreichte uns die Nachricht, dass die Cote Azur zum Corona Risikogebiet erklärt wurde. Zu diesem Zeitpunkt logierten wir allerdings in Italien, welches noch keine Risko Kennzeichnung hat. Doch nachdem die Meldung Rückwirkend für 14 Tage gilt, waren wir bereits im Risikogebiet. Somit steht unserer Rückkehr nach Nizza, über den bereits geplanten Weg, eh nichts mehr im Weg. Der Radkoffer liegt noch dort im Hotel und irgendwie muss ich ja auch zurück kommen. Nach jetzigem Stand muss ich mich nach der Rückreise entweder testen lassen oder für 14 Tage in Heim Quarantäne gehen. Wir sind noch etwas hier und in der Zeit kann sich noch viel ändern. Der Gesprächsstoff für den Abend war mit dieser Meldung gesichert.

Am nächsten Morgen starten wir etwas früher. Aber auch nur, weil Gruppe 1 schon vollzählig ist.

Für Quäldich Reisen eher ungewöhnlich geht es 25 Kilometer Flach und gerade, na gut eine Kurve und mehrere Kreisverkehre waren enthalten, dahin. Von da an geht es leicht steigend das Tal hinauf zum Col d’Agnel.

Etwas platt komme ich bei der Mittagsverpflegung an. Um Glück kann ich mich gut und schnell regenerieren. Wäre schon sehr blöd, wenn ich mich als Guide platt fahren würde.

Von der Pause sind es nur noch um die 15 Kilometer bis zum Pass, doch diese haben es in sich. Mit bis zu 14 Prozent Steigung geht es Meter um Meter nach oben durch eine tolle Landschaft, bis oben zum Pass. Mehrere von uns bezeichneten den Pass zurecht als Brett. Über 2000 Höhenmeter im Anstieg und mit paar Prozent Steigung untermauern diese Aussagen.

Mit diesem Pass habe ich nun die fünf höchsten Alpen Pässe bzw. die Top acht der befahrbaren Straßen der Alpen geschafft.

Der Agnel ist dritter Platz bei den Pässen und sechster bei den fahrbaren Straßen.

Top 10 Pässe Liste

Beim Gavia bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich diesen schon habe oder eben noch nicht.

In der Abfahrt gibt es einen Stopp an einer netten Boulangerie. Dort gibt es neben Backwaren auch Eis.

Nachdem Gruppe 1 die längeren Routen fährt und wenn man schon mal da ist und die Möglichkeit für eine Auffahrt, welche man noch nicht gemacht hat, sich anbietet, sollte man diese auch nutzen. Somit geht es noch den Col d’Izoard hinauf und auf gleicher Strecke wieder hinunter. Wetter war Klasse und nach oben hatten wir Rückenwind. Klar, dass der in der Abfahrt gegen uns verwendet wird.

Amüsant ist, dass ich vor zwei Jahren und zwei Tagen minus genauso vom Izoard nach Guillestre abgefahren bin, in das identische Hotel.

Dritthöchster Pass der Alpen

Ordentlich Schottern

Erst wo ich hier war, habe ich erfahren, dass auf dieser Tour ein Tag mit einer längeren Off-road Strecke kommt. Und das mit dem Rennrad! Wer mich kennt, weiß vielleicht, dass ich von so etwas kein Fan bin. Jetzt kann ich da auch nichts mehr ändern. Ja, ich habe deshalb gemischte Gefühle. Etwas hat mich die Information beruhigt, dass es dort nur Berg auf geht. Aber halt über vier Kilometer.

Heute ist der Tag der Wahrheit. Wir fahren das schöne Tal von gestern wieder zurück. Die Gravel Strecke am Anfang nehmen wir mit angepasstem Tempo. Direkt danach setzen Regentropfen ein. Wo wir hin fahren ist blauer Himmel in Sicht. Das macht Mut. Auf halber Strecke nach unten lässt der leichte Regen nach und unten ist er schon wieder fast vergessen.

Rauf wie Runter, die Strecke von Sospel zum Col de Turini ist sagenhaft.

Gleich auf die Abfahrt folgt der nächste Anstieg zum Col de Brouis.

Kurzer Cola und Kaffee Stop am Pass und schon geht es wieder runter ins Tal Richtung Tende und Italien.

Relativ Flach steigend geht es auf einer deutlich verkehrsreichen Straße im engen Tal bis Tende wo unsere Mittagsverpflegung wartet. Hier wie versprochen ein Bild meines Bergbeutels.

Wer unter Extrawurst „Schokomouse“ angegeben hat, der kann dann Schokobanane Mittags essen 😉

Kurz vor Weiterfahrt bemerkt einer aus meiner Gruppe einen Platten an seinem Rad. Dieser Defekt ist schnell behoben, da die Standpumpe in Reichweite ist.

Vor dem Schotter Stück sind noch einige Kilometer asphaltiert.

Doch ab dem Punkt wo die Autos den Tunnel nutzen können bzw sogar müssen, geht für uns der spannende Teil los.

Eine kleine Gnadenfrist gibt es, da es einem schlechten Betonbelag los geht.

Konstanter Druck am Pedal ist nötig, gepaart mit genug Trittfrequenz, damit hoch kommt. Schnell steigen wir Kehre um Kehre.

Im Nachgang betrachtet lief es erstaunlich gut. Nicht, dass ich so etwas ständig brauche, aber wenn so was unverhofft auf der Route liegt, muss man nicht unbedingt umkehren.

Rauf ging. Runter bräuchte man ein Mountainbike.

Während der Auffahrt hat sich bereits ein Gewitter zusammen gebraut. Den Donner konnten wir auch schon hören. Um dem Regen zu entkommen, fuhren wir ohne lange Pause ab. Es schließlich nur 11 Grad und eine kalte Brise.

Das Fort ließen wir auch aus besagten Gründen rechts liegen.

Auf der Abfahrt nach Cuneo riss die Gruppe auseinander. Ich fuhr mit zwei anderen dem Track nach. Zwischendurch fragte ich mich wo die anderen sind, da ich niemanden sehen konnte. Meine Vermutung war, dass sie einen Abzweig verpasst hatten. Dem war auch so. Sie schickten mir eine Nachricht. Die Strecke hatten sie wieder gefunden und waren kurz hinter uns. Wir fuhren kurz rechts ran und schon kamen sie angerauscht.

Gemeinsam konnten wir die Etappe in Cuneo bei etwas Sonnenschein und ohne von oben Nass geworden zu sein, beenden.

Der Abend wurde durch ein fantastisches Abendessen abgerundet.

Das Finale

Tag 8

Von der Steak Alm starten wir zu unserem letzten Wandertag. Wir haben uns bereits entschieden nicht nach Bozen zu laufen, sondern nach Meran. Ziel heute die Meraner Hütte, welche auch schon gebucht ist.

Erst geht es zur Hirzer Hütte. Diese könnte man auslassen wenn man sich mehr mit dem Weg beschäftigt hätte. Es ist eine kleine Schleife über mehrere Almen zu unserem weitern Weg in Richtung Hirzer.

Mit uns sind sehr viele Wanderer unterwegs. Heute ist in Italien Feragosta. Sprich Maria Himmelfahrt. Da ist so ziemlich jeder auf Achse. Die hier mit uns laufen, sind mit einer der ersten Gondel oben angekommen.

Viele Höhenmeter weiter oben kommt noch mal eine ordentliche Kletter Passage mit Seilsicherung.

Wie genau der Pass bzw. die Kammhöhe heißt, hab ich mir nicht gemerkt. Es ging nochmal auf 2650 Meter rauf. Von da aus hätten wir auch noch den Hirzer mitnehmen können, doch der war zum einen sehr stark bevölkert und zum anderen immer wieder in den Wolken. Hätte es reinen Sonnenschein ohne Wolken gegeben, dann wären wir noch rauf. Man soll dort einen super 360 Grad Blick haben auf den Hauptalpenkamm, die Dolomiten und viele weitere Berge wo man noch wandern könnte.

Der Abstieg ist anspruchsvoll mit viel Geröll und guten Fährten Such Fähigkeiten.

Verzeiht mir diesen schlechten Gäg, aber wo mir dieses Schaf vor die Linse gekommen ist hab ich mir nur gedacht: Es muss auch schwarze Schafe geben.

Bei uns ist es gar nicht so bekannt. Zumindest hab ich noch nie so viele Schafe mit unterschiedlichen Farben gesehen. Vielleicht ein Multikulti Treffen.

Direkt am Weg lag keine Einkehr Möglichkeit und unsere Vorräte waren fast alle aufgebraucht, weshalb wir einen kurzen Abstecher zu dieser urigen Alm gemacht haben. Draußen gab es gerade mal vier Tische und das Bier lagert in der Wasserkühlung.

Wer auf 2100 Metern mal baden möchte, hat hier die Gelegenheit dazu. Endlich ist auch die Badehose zum Einsatz gekommen. Am Anfang ist es durchaus kalt, doch sobald man drinnen ist und etwas schwimmt, kann man es gut aushalten.

Eine knappe Stunde nach unserem Badestopp kommen wir an der Meraner Hütte an. Der Klassiker Teil des E5 ist geschafft. Viele tolle Impressionen durften wir auf dieser Tour erleben und auch viele nette Menschen und deren Geschichten kennen lernen. Es war eine klasse Woche mit fast 200 Kilometern und knapp 10000 Höhenmetern (nur Berg auf) zu Fuß.

Zur Meraner Hütte

Tag 9

Für heute steht nur ein kleiner Hügel und der Weg zur Seilbahn auf dem Programm. Im Anschluss natürlich noch Meran.

Auf dem Hügel war zwar ein Kreuz, aber der Weg war für uns nicht auffindbar, weshalb wir ohne Kreuz zurück zur Hütte sind um unsere Rucksäcke zu holen und weiter zur Seilbahn zu laufen.

Von dieser Perspektive schaut es gar nicht so aus, dass die Meraner Hütte voll im Skigebiet liegt.

Auch diese Seilbahn hat eine Mittelstation. Allerdings nur auf einer Seite.

Unten in Meran, nach dem Finden einer Herberge und dem Deponieren unseres Gepäcks, machen wir eine City Tour. Es war die Richtige Entscheidung nach Meran runter zu fahren und nicht weiter nach Bozen. Es ist eine sehr schöne Stadt mit tollem Flair.

Tag 10

Die Rückreise steht an. Erst mit dem Zug nach Bozen und einem Abstecher für ein Eis am Walther Platz und dann weiter im Zug nach München.

Feuertaufe

Wie der ein oder andere mitbekommen hat, darf ich für Quäldich als Guide tätig sein. Ursprünglich waren zwei Wochen in den Pyrenäen am Stück geplant. Doch die erste Woche wurde abgesagt, da Spanien als Risiko Gebiet eingestuft wurde.

Gleichzeitig wurde noch ein Guide für die Tour „Monumente der Südalpen“ von Nizza aus gesucht. Nach etwas Urlaub um eine Woche vor schieben und Flug buchen, hatte ich den Job.

So bin ich gestern bereits angereist bei schweißtreibenden Temperaturen.

Nach Empfang der Teilnehmer, gemeinsamen Abendessen, Rad zusammen bauen und etwas Schlaf, kann es heute Pünktlich um 9 Uhr los gehen.

Der Start ist entlang der Strandpromenade, welche um diese Uhrzeit zum Glück noch nicht überbevölkert ist.

Nach vielen Polern, geht es auch schon bald Berg auf, ganz dem Quäldich Motto entsprechend.

Damit nicht auffällt, dass der Guide, in dem Fall ich, eine schlecht eingestellte Schaltung hat, baue ich eine kurze Fotopause ein, mit Blick auf Nizza. Wahrscheinlich hat sich da was auf dem Flug verstellt und für eine Probefahrt war keine Zeit mehr. Die springende Kette war auch recht schnell gebändigt.

Die letzten Meter der Route des Grandes Alpes nehmen wir auch noch mit.

Wir schrauben uns an der Küste entlang nach Monaco nach oben. Auch die ersten Cols lassen nicht lange auf sich warten.

Nach kurzem Blick auf Monaco, verlassen wir das Mittelmeer für eine Woche Richtung Hinterland.

Hier werden wir von zwei Teamfahren von Ineos überholt. Kurz darauf folgt auch ein Teamauto mit der klassischen Huppe, welch man von der Tour de France kennt. Kein Wunder, die akklimatisieren sich hier, nachdem in einer Woche, wenn wir am Samstag zurück nach Nizza kommen, der Tour Start ist.

Die Auffahrt zum Col de Braus zieht sich schön gleichmäßig dahin mit vielen schönen Spitzkehren. Erst verstehe ich mein Garmin nicht ganz, aber es will mir nur mitteilen, dass ich der Kehre folgen soll 😉

Nach kurzer Abfahrt und etwas dahin rollen, kommen wir bald schon zu Silles Verpflegung.

Sille ist selbstverständlich besser ausgestattet als dieses Fahrzeug;-)

Bei schönem Ambiente genießen wir unseren Bergbeutel. Foto von einem solchen wird die nächsten Tage noch nachgereicht.

Nach der Mittagspause sind es auch nur noch 30 Kilometer. Wobei es nochmal ordentlich nach oben geht durch ein Wild- liebliches Tal. Einfach Traumhaft mit kaum Verkehr.

Die letzten Kilometer wird noch eine kleine aber gut fahrbare Schotterpassage eingebaut. Wahrscheinlich kommt hier die Tour vorbei. Dann wird die Straße in Top Zustand sein.

Mit Bergankunft auf dem Col de Turini haben wir unser erstes Etappenziel erreicht.

Etappe 1